Ein starkes Zeichen für Frauenrechte und wirtschaftliche Unabhängigkeit - Fotos: Stadt Fulda

FULDA Positive Bilanz der 35. Fuldaer Frauenwoche

Ein starkes Zeichen für Frauenrechte und wirtschaftliche Unabhängigkeit

28.03.25 - Eine rundum positive Bilanz haben die Verantwortlichen der Fuldaer Frauenwoche gezogen. Die zahlreichen Veranstaltungen zwischen dem 7. und 16. März – von der Eröffnungsfeier über Vorträge und Stadtrundgänge bis hin zu Workshops und Ausstellungen – verzeichneten durchgehend hohe Besucherzahlen und boten vielfältige Gelegenheiten zum Austausch und zur Diskussion.

Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Fulda, Katharina Roßbach, bilanzierte: "Die intensive Vorbereitung hat sich wirklich ausgezahlt. Es gab mehr als 37 Veranstaltungen – so viele wie nie zuvor. Besonders freut uns die große Resonanz: Mahr als 1000 Frauen und Männer haben teilgenommen. Es ist großartig, dass wir eine so vielfältige Zielgruppe erreichen und den Austausch fördern konnten."

Das Motto der 35. Fuldaer Frauenwoche "Invest in You" bot eine besondere Gelegenheit, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, neue Perspektiven zu entdecken und wertvolle Impulse für die persönliche, berufliche und finanzielle Weiterentwicklung zu erhalten. "In einer Welt, in der wirtschaftliche Unabhängigkeit entscheidend für Selbstverwirklichung und Chancengleichheit ist, möchten wir Frauen dazu ermutigen, ihre Finanzen aktiv zu gestalten und sich für ihre eigene ökonomische Zukunft einzusetzen", so Roßbach.

Zum Auftakt der Frauenwoche setzten die Netzwerkfrauen der Stadt Fulda mit der Aktion "Lebenswichtig, doch lausig bezahlt – Wir machen Care-Arbeit sichtbar" ein starkes Zeichen. Sie trugen ihre Care-Pakete vom Bahnhofsvorplatz ins Stadtschloss zum Eröffnungsvortrag und rückten die Diskussion um die gerechte Verteilung der Sorgearbeit, gesellschaftliche Wertschätzung sowie eine angemessene monetäre Anerkennung von Care-Arbeit in den Fokus. "Heute ist noch nicht alles erreicht. In einer Zeit, in der Frauenrechte unter Druck stehen, müssen wir weiter laut sein", betonte Roßbach.

Die 35. Fuldaer Frauenwoche wurde am Weltfrauentag (8. März) mit einem Festakt im Stadtschloss eröffnet. In ihrem beeindruckenden Vortrag im Fürstensaal stellte Dr. Birgit Happel, Soziologin, Finanzexpertin und Autorin des Buches "Auf Kosten der Mütter", das Thema Finanzen in den Mittelpunkt und gab wertvolle Impulse zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit von Frauen. Sie stellte Lösungsansätze vor, wie eine solide Grundlage für die finanzielle Zukunft geschaffen werden. "Darüber hinaus müssen Frauen gezielt unterstützt werden, um ihre Rückkehr in den Arbeitsmarkt zu erleichtern", riet Happel.

Am 10. März folgte ein inhaltlich treffender Vortrag der Bundesagentur für Arbeit zum Thema "Frauen im Arbeitsmarkt von morgen". Referentin Melanie Bohnacker beleuchtete die Chancen für Frauen auf dem Arbeitsmarkt sowie die Entgeltgleichheit und stellte Unterstützungsmöglichkeiten vor. Tags darauf nahmen mehrere Frauen an der Beratung "Fit für den Wieder-einstieg ins Berufsleben" teil und erhielten durch Petra Zentgraf in einer individuellen Beratung wertvolle Einblicke in die besten Wege und notwendigen Schritte, um berufliche Ziele zu erreichen. Auch der Vortrag "Geld in der Beziehung – Wir sprechen darüber!" mit Marielle Schäfer vom Büro für Staatsbürgerliche Frauenarbeit e.V. bot die Gelegenheit, offen über Geld zu sprechen und finanzielle Abhängigkeiten sowie ungesunde Machtverhältnisse aufzudecken. Darüber hinaus übten Frauen bei einem Online-Seminar zu "Erfolgreichen Gehaltsverhandlungen" unter der Anleitung von Bettina Schilling, ihre Gehaltsforderungen souverän zu formulieren.

Ein besonderer Vortrag für die Väter

Ein besonderer Vortrag richtete sich in diesem Jahr auch an die Väter: Carsten Vonnoh, Familientherapeut, Speaker und Autor, lud unter dem Titel "Elternschaft auf Augenhöhe – Väter neu denken" dazu ein, die eigene Rolle als Vater zu reflektieren und mehr Souveränität in Erziehung, Selbstbestimmung und authentischer Kommunikation zu entwickeln. Neben den zentralen Themen zur beruflichen, finanziellen und gesellschaftlichen Stellung von Frauen bot die Frauenwoche auch eine Vielzahl spannender Rundgänge.

Die ausgebuchten Touren zu "Die Türmerin", den "Blauen Bänken" und "Merga Bien" ermöglichten interessante historische und kulturelle Einblicke. Ebenso stießen der "Astronomische Spaziergang" und der Rundgang zur "Frauensiedlung Loheland" auf großes Interesse. Und am 15. März referierte Karin Lauer, Literaturliebhaberin und Stadtführerin von Fulda, im Antonius Hof-Café in Haimbach in einer amüsanten Le-sung "Von Kaffeeriechern, Nudelsalat und der Spucke des Teufels" über das Essen und Trinken. Dabei wurde in humorvoller Weise die Sozialgeschichte von Frauen und Männern beleuchtet.

Kulturelle Angebote wie der FemSlam am 8. März im Kulturkeller des Kulturzentrums Kreuz e.V. und der Film "Die Mittagsfrau" am 13. März im Kino35 waren ebenfalls ein voller Erfolg und restlos ausverkauft. "Ziel der Frauenwoche ist es nicht zuletzt, Frauen eine Bühne zu bieten und ihr Können im Kulturbereich sichtbar zu machen, da Frauen hier noch immer unterrepräsentiert sind", erläuterte Katharina Roßbach. Auch Gesundheit, Bewegung und Ernährung wurden thematisiert. Das Frauenfrühstück mit dem Thema "Zuckerarme Ernährung" am 11. März und der Vortrag "Lebensphasengerecht essen" am 14. März fanden reges Interesse. Sportbegeisterte Frauen konnten bei Yoga-, Gymnastik- und Zumba-Schnupperstunden sowie beim Tanz-Event "Frauen tanzen gemeinsam" am 15. März aktiv werden.

Ein gut besuchter Vortrag am 13. März im Bonifatiushaus befasste sich mit dem Thema "Frauen in der DDR zwischen Hoffnung und Wirklichkeit" und bot Gelegenheit zur tiefgehenden Diskussion. In der gleichen Woche konnten Besucherinnen die Ausstellungen "Frauen in Hessens Quartieren" und "Bewegte Frauen – Migrationsgeschichte von 1945 bis heute" besichtigen.

Die Frauenwoche in Fulda stellt eine bedeutende Plattform dar, um die Vielfalt und die Herausforderungen von Frauen in der Gesellschaft ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Besonders hervorzuheben ist der politisch relevante Themenabend "Warum Gewalt an Frauen uns alle betrifft", der am 10. März stattfand. Dieser wurde von der Katholischen Akademie des Bistums Fulda in Zusammenarbeit mit der Frauenunion der CDU organisiert. Durch den Abend führten Ivona Gebala, Bildungsreferentin der Katholischen Akademie, und Dorothee Hauck-Hiersch, Vorsitzende der Frauenunion im Stadtverband. In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Sarah Muth, Geschäftsführerin des SkF, und Katharina Roßbach wurden die unterschiedlichen Formen von Gewalt gegen Frauen sowie deren weitreichende Auswirkungen thematisiert. Dabei wurde eindrucksvoll die dringende Notwendigkeit betont, die in der Istanbul-Konvention – einem Über-einkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt – geforderten Maßnahmen konsequent umzusetzen. (pm/hhb) +++


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