Pater Gottfried Hofer, Bürgermeister Benjamin Tschesnok und Ortsvorsteherin Katja Hartung-Jesensky (von links) legten ein Blumenbukett am Johannesplatz in Mackenzell nieder. - Fotos: Stadt Hünfeld

HÜNFELD "Dunkelster Tag für Mackenzell"

Ortsgemeinschaft gedachte der Zerstörung des Dorfes am Ostertag 1945

05.04.25 - Es war der "dunkelste Tag in der jüngeren Geschichte Mackenzells", als das Dorf am Ostersonntag 1945 bei einem Angriff amerikanischer Streitkräfte zu großen Teilen vernichtet wurde. Daran erinnert die Dorfgemeinschaft in einer bewegenden Gedenkfeier am Johannesplatz, wo die wertvolle Barockkirche bis zu jenem Tag vor 80 Jahren gestanden hatte.

Weiterhin wurden 17 Gehöfte, Scheunen und Stallungen wurden vernichtet. Es waren auch zahlreiche menschliche Opfer zu beklagen, zwei Feuerwehrleute aus Mackenzell und Molzbach starben beim Einsturz einer Brandmauer, 17 versprengte Soldaten, denen die Verteidigung des Dorfes befohlen worden war, wurden getötet und ein Landwirt erlitt in einen tödlichen Treffer vermutlich durch einen Querschläger, als er sein Vieh vor dem Brandinferno in Sicherheit bringen wollte. Daran erinnerten Ortsvorsteherin Katja Hartung-Jesensky und Sabine Trapp vom Heimat- und Kulturverein Mackenzell, die Zeitzeugenberichte zitierten.

Bürgermeister Benjamin Tschesnok sprach davon, dass der Krieg, den Deutsche in die Welt getragen hatten, mit unerbittlicher Härte in das Dorf zurückgekommen war. Jene Mackenzeller, die noch eigene Erinnerung an das tragische Geschehen hätten, könnten besonders mitleiden, wenn heute wieder ein unmenschlicher Krieg in Europa tobe. Er plädierte für ein einiges, wehrhaftes Europa, das mit Anstand und Mitmenschlichkeit ein Friedensgarant sein könne. Eine weitere Lehre aus dieser Geschichte sei, dass die Mackenzeller nicht das Vertrauen ineinander verloren hätten und gemeinsam für eine bessere Zukunft gearbeitet hätten.

Für das Kirchortteam sprach Burkardt Metern davon, dass auch heute wieder Kräfte an rechten politischen Rand dieses unmenschliche Geschehen relativieren wollen. Dabei stelle sich doch die Frage, ob das Dritte Reich und die Machtübernahme Hitlers nicht hätte verhindert werden können, wenn die handelnden Politiker damals die christlichen Werte ganz praktisch zum Maßstab ihres Handelns gemacht hätten. Die Nationalsozialisten damals stünden ebenso wie rechte Kräfte heute ganz konträr zu dem, was die christliche Lehre verlange. Pater Gottfried Hofer sprach zum Abschluss der Gedenkfeier ein Friedensgebet und legte gemeinsam mit der Ortsvorsteherin und dem Bürgermeister ein Blumenbukett am Gedenkstein für die alte Barockkirche nieder.

Im Wilm-Hosenfeld-Haus präsentierte Winfried Schön eine Fotoausstellung sowie auf Video festgehaltene Zeitzeugenberichte. Die Gedenkfeier wurde umrahmt durch Bläser der Tonica unter Leitung von Stefan Meyer, den Chor Johannesfeuer unter Leitung von Monika Meyer sowie Ehrenformationen der Feuerwehr und des Schützenvereins. (nia/pm) +++


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