

RhönEnergie Gruppe besorgt: Regulierungspläne gefährden Energiewende
08.04.25 - Neue Regeln zur Finanzierung der Stromnetze - genau das plant die Bundesnetzagentur (BNetzA), doch nach Einschätzung der Energiewirtschaft mit drastischen Folgen. Denn sollte der aktuelle Vorschlag umgesetzt werden, drohen erhebliche negative wirtschaftliche Folgen für Netzbetreiber.
Das würde auch in Osthessen dringend benötigte weitere Investitionen in den Ausbau des Stromnetzes erschweren und die Energiewende ausbremsen. Hier treibt die OsthessenNetz GmbH der RhönEnergie Gruppe den Netzausbau bereits seit Jahren mit Nachdruck und Weitsicht voran.
Versorgungssicherheit in Fulda steht auf dem Spiel
"Als Netzbetreiber stehen wir vor der Herausforderung, unser Stromnetz an die Anforderungen der Energiewende anzupassen. Diese Herausforderung haben wir in den letzten Jahren erfolgreich angenommen. Mit den Plänen der Bundesnetzagentur wird es jedoch zunehmend schwerer, die nötigen Investitionen zu stemmen", erklärt Dr. Arnt Meyer, Geschäftsführer der RhönEnergie Gruppe. "Besonders für eine Region wie Fulda, die als wirtschaftlicher und logistischer Knotenpunkt dynamisch wächst, brauchen wir ein zuverlässiges und zukunftsfähiges Netz."Die Vorgaben bedrohen die Wirtschaftlichkeit
Die Eigenkapitalverzinsung für Netzinvestitionen in Deutschland liegt im europäischen Vergleich schon heute am unteren Ende. Statt die Investitionsbedingungen auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu heben, bedeuten die Pläne der BNetzA eine weitere Verschlechterung des regulatorischen Rahmens. Besonders problematisch: Der jüngste Regulierungsentwurf ("RAMEN") könnte die Renditen insbesondere durch eine überzogene Verschärfung der Effizienzvorgaben für Netzbetreiber um mehr als ein Drittel, in Einzelfällen sogar bis zu 60 Prozent senken. Das würde Deutschland – auch im europäischen Vergleich – für Investoren unattraktiv machen und den Ausbau der Netze erheblich verzögern.Steigende Kosten für Verbraucher möglich
Zwar würde die Bundesnetzagentur vermeintlich ihr Ziel erreichen, die Netzkosten auf den Stromrechnungen der Endverbraucher zu senken, erläutert Dr. Meyer. Doch in den letzten drei Jahren lagen die sogenannten Redispatch-Kosten, die aufgrund langsamen Netzausbaus entstehen und ebenfalls über die Netzentgelte in die Stromrechnung einfließen, bundesweit immer zwischen drei und vier Milliarden Euro. Das entspricht der gesamten Eigenkapitalverzinsung aller deutschen Stromnetzbetreiber. Ohne ausreichende und schnelle Investitionen in die Stromnetze, warnt die RhönEnergie Gruppe als Betroffene der neuen BNetzA-Vorgaben, könnte diese Kostenkomponente in Zukunft sogar noch weiter ansteigen. Unterm Strich wäre für die Kunden nichts erreicht.Die RhönEnergie Gruppe appelliert daher an die Entscheidungsträger: "Wir brauchen einen regulatorischen Rahmen, der es uns ermöglicht, die Netzinfrastruktur zukunftssicher zu gestalten. Die Energiewende kann nur gelingen, wenn man den Stromversorgern auch den Spielraum lässt, vor Ort zu investieren. Unsere Forderung: Die Bundesnetzagentur muss hier die richtigen Weichen stellen!" (mis/pm) +++