
Inklusionsbetrieb wird renoviert: 1-2-3-Markt macht sich zum Jubiläum fein
08.04.25 - Regionale Nahversorgung sicherstellen und Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung schaffen – mit diesem Ziel übernahm das BWMK (Behinderten-Werk Main-Kinzig) vor 25 Jahren den Supermarkt in der Sprudelallee 9a in Bad Soden-Salmünster (Main-Kinzig-Kreis), nachdem der ehemalige Betreiber tegut den Standort aufgegeben hatte.
Das BWMK gründete seinerzeit den Inklusionsbetrieb M+S Markt- und Servicegesellschaft. Im Jubiläumsjahr wird der Markt renoviert und bleibt vom 22. April bis voraussichtlich 17. Mai geschlossen. Der Lebensmittel-Verkauf geht in dieser Zeit auf dem Parkplatz weiter.
In der Renovierungsphase erhält das Gebäude nach Angaben von Marktleiterin Meryem Moscelli ein neues Dach, im gesamten Markt werden moderne Deckenleuchten installiert und der Obst- und Gemüsebereich wird neu gestaltet. Auch das Äußere bekommt pünktlich im Jubiläumsjahr eine frische Optik. "Damit Kunden nicht auf den Supermarkt verzichten müssen, wird der Verkauf auf den Parkplatz verlegt: Zwei der mobilen 1-2-3-Märkte stehen dort bereit", so Moscelli. Die Warenauswahl werde etwas kleiner sein, doch auf Kunden-Wunsch könnten weitere Waren aus dem stationären Markt bereitgestellt werden. Der dritte mobile Markt wird während der Renovierungszeit wie gewohnt zahlreiche Ortschaften und Gemeinden im Main-Kinzig-Kreis ansteuern und die Kundschaft dort mit Lebensmitteln versorgen.
In den vergangenen 25 Jahren hat sich die M+S Markt- und Servicegesellschaft erweitert und umfasst mittlerweile drei mobile Märkte, zwei weitere stationäre Supermärkte in Hanau und Alzenau und führt Regie in den Unverpackt-Läden Gelnhausen und Hanau sowie in der Genuss-Werkstatt im neuen Stadthof der Grimm-Stadt. "Der Einzelhandel ist ein sehr gut geeignetes Arbeitsfeld für Menschen mit Behinderungen, da sich Arbeitsschritte häufig wiederholen", erklärt Martin Berg, Geschäftsführer der M+S Markt und Servicegesellschaft. In dem Inklusionsbetrieb sind rund 50 Prozent Angestellte mit Behinderung unter tariflichen Bedingungen beschäftigt. Auch für Mitarbeitende, die in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) tätig sind, stellen die 1-2-3-Märkte ein wichtiges Lern- und Erfahrungsfeld dar. Der Einzelhandel bietet viele Möglichkeiten für Praktika und Übergänge auf den allgemeinen Arbeitsmarkt, etwa durch Instrumente wie Betriebsintegrierte Beschäftigung oder das Budget für Arbeit.
Zum Konzept der Märkte gehört nach Bekunden Bergs auch der besondere Service: Kunden bekommen den Einkauf auf Wunsch an der Kasse eingepackt und zum Fahrzeug transportiert. Auch Lebensmittel-Bestellung ist telefonisch oder per Mail möglich, und die gewünschte Ware wird ausgeliefert. "Ein Service, der besonders auch während der Corona-Pandemie häufig genutzt wurde", berichtet Meryem Moscelli. (mp/pm) +++