Der Fuldaer Aktien-Experte Jürgen Schmitt - Archivfotos: Marius Auth

REGION Anleger sind verunsichert

Heftiges Börsenbeben: Das rät der Fuldaer Aktien-Experte Jürgen Schmitt

08.04.25 - Das Börsen-Beben erschütterte am Montagmorgen die Welt. US-Präsident Donald Trump will Zölle gegen fast alle Länder der Welt erheben. Der DAX stürzte um bis zu 10 Prozent ab. Die Wirtschaftsexperten sind sich einig: Die Zollpolitik der US-Regierung unter Präsident Trump wird erhebliche negative wirtschaftliche Folgen haben. Viele Anleger sind verunsichert. Um ein wenig Klarheit zu schaffen, haben wir mit Aktien-Experte Jürgen Schmitt gesprochen.

"Wer jetzt noch investiert ist, sollte auf keinen Fall mehr an Verkäufe denken." ...

Seit 25 Jahren ist der Fuldaer Jürgen Schmitt Chef-Analyst erfolgreicher Börsen-Publikationen. Seit dieser Zeit vertrauen sowohl institutionelle als auch private Anleger auf seine Expertise. Auf dem YouTube-Kanal "aktienlust" geben er und Mick Knauff täglich Tipps und Anregungen zu Aktien, Börse und Wirtschaft.

Was raten Sie jetzt den Anlegern?

"Wer jetzt noch investiert ist, sollte auf keinen Fall mehr an Verkäufe denken. Die Märkte haben inzwischen schon sehr kräftig korrigiert. Heute gab es sogar schon echte Panikverkäufe, die eher auf das Ende einer Ausverkaufsphase hinweisen. Damit ergeben sich eher Chancen für Anleger, die investieren wollen. In den letzten Jahrzehnten gab es immer mal wieder Börsen-Crashs oder kräftige Korrekturen. Diese waren immer die besten Gelegenheiten, gute Aktien einzusammeln."

Wie dramatisch ist das Börsen-Beben in ihren Augen tatsächlich?

"Natürlich hat der Ausverkauf Gründe. Zum einen waren die Kurse in den letzten beiden Jahren außergewöhnlich stark gestiegen. Dafür sorgte der Hype um das Thema Künstliche Intelligenz und auch die Erwartung, dass Donald Trump die US-Wirtschaft kräftig ankurbelt. Mit der "Zoll-Keule" hat er nun aber das Gegenteil ausgelöst und damit eine Verkaufslawine in Gang gesetzt. Dennoch sollten Anleger schauen, woher die Kurse kommen. Vielfach haben wir aktuell die Niveaus erreicht, die wir letztes Jahr im Sommertief hatten. Von daher haben wir sicherlich einen kleinen Crash – allerdings von einem zuvor auch ungewöhnlich hohen Niveau aus."

Wie könnte sich die Situation an der Börse noch entwickeln? Geht es weiter bergab?

"Chancen für Anleger, die investieren wollen" Foto: privat

"Wir haben inzwischen eine stark überverkaufte Lage an der Börse. Die wichtigsten Börsen-Indikatoren notieren auf so tiefen Niveaus wie nie zuvor. Von daher ist das weitere Abwärtsrisiko eher überschaubar und begrenzt. Viele große Blue-Chips – vor allem im Tech-Bereich – haben sich inzwischen im Kurs halbiert. Das waren in der Vergangenheit immer Grenzwerte und Gelegenheiten, zuzugreifen. Natürlich kommt es aber kurzfristig darauf an, ob Trump nach seiner Eskalation jetzt auch wieder deeskaliert und "Deals" einleitet und auch eingeht. "

Langfristig gesehen: Kann es trotz Trump wieder aufwärts an der Börse gehen?

"Donald Trump hat mehrfach betont, dass er sich an der Entwicklung des S&P-500, also des wichtigsten US-Börsenindex messen lassen will. Er hat den Amerikanern eine florierende Wirtschaft und steigende Aktienkurse versprochen. Von daher muss und wird er alle Hebel in Bewegung setzen, um vor allem in Richtung 2026, wenn in den USA Zwischenwahlen anstehen, wieder Erfolge vorweisen zu können. Darauf kann man als Anleger eigentlich spekulieren."

Auf welche Aktien kann man sich jetzt verlassen?

"Die besten Unternehmen der Welt gehen aus jeder Krise gestärkt hervor und bauen ihre Marktanteile weiter aus. Das gilt auch für die aktuelle Phase. Attraktiv erscheinen im Technologiebereich jetzt vor allem Aktien wie Alphabet, Apple, Amazon und Meta Platforms. Im Konsumgüterbereich macht man mit Coca Cola, Nike oder Procter & Gamble sicherlich nichts verkehrt. Auf dem deutschen Markt sind Versorger und Versicherer die erste Wahl. Doch man kann auch auf ein Comeback der arg gebeutelten Autoaktien spekulieren." (mp) +++


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