

FR meldet: 32-Jähriger Täter stammt aus der militanten Neonazi-Szene
09.04.25 - Die "Frankfurter Rundschau" meldet in ihrer Mittwochausgabe (09. April 2025): Der 32 Jahre alte Mann, der am vergangenen Donnerstag im mittelhessischen Wetzlar eine 17-Jährige erschossen hat, stammt aus der militanten Neonazi-Szene. Recherchen der FR haben ergeben, dass es sich bei dem Täter, der sich nach der Tat selbst das Leben genommen hatte, um Francesco M. handelt.
Im Alter von 17 Jahren hatte M. im Jahr 2010 einen rechtsextrem motivierten Brandanschlag auf das Haus eines antifaschistisch engagierten Pastoralreferenten in Wetzlar verübt. Nach der Tat, bei der durch glückliche Umstände niemand zu Schaden gekommen war, war Francesco M. vom Landgericht Limburg wegen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung zu einer Jugendstrafe von fünf Jahren und neun Monaten verurteilt worden.
Obwohl viele Details der Gewalttat aus der vergangenen Woche noch im Dunkeln sind – Francesco M. und sein jugendliches Opfer waren laut Staatsanwaltschaft kurzzeitig in einer Liebesbeziehung – wirft der Fall erneut die Frage auf, ob Neonazis auch dann eine Gefahr darstellen, wenn sie jahrelang nicht mit Straftaten in Erscheinung getreten sind. Joachim Schäfer, Pastoralreferent in Wetzlar und 2010 von der Brandstiftung betroffen, sagte der FR: "Man muss immer damit rechnen, dass sie etwas anzünden, zerstören oder jemanden töten." (pm/ci)+++