

Hochschule vernetzt sich international: DAAD-Deligationsreise im Südkaukasus
09.04.25 - Internationale Vernetzung und Kontaktpflege - aus diesen Gründen besuchte Prof.Dr. Karim Khakzar, Präsident der Hochschule Fulda, in der vergangenen Woche mit einer Delegation von deutschen Hochschulleitungen, die rund 20 Personen umfasste, Universitäten in Armenien, Georgien und Aserbaidschan.
Die Reise wurde vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) organisiert und diente auch der Werbung für das deutsche Hochschulsystem im Südkaukasus. Der DAAD feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen und ist die weltweit größte Organisation zur Förderung des akademischen Austauschs. Seit 2023 ist Prof. Khakzar gewähltes Mitglied im Vorstand des DAAD.
Deutschland zählt zu den attraktivsten Studienstandorten und kann nach den USA die meisten internationalen Studierenden aufweisen. Auch die Hochschule Fulda hat in den letzten Jahren eine konsequente Internationalisierungsstrategie verfolgt. Dank einer deutlichen Ausweitung des englischsprachigen Studienangebots konnte der Anteil internationaler Studierender auf mehr als 25 Prozent gesteigert werden – ein Wert, der weit über dem Bundesdurchschnitt liegt. Ohne die internationalen Absolventinnen und Absolventen deutscher Hochschulen lässt sich der dramatisch wachsende Fachkräftemangel kaum noch eindämmen. Die Delegationsreise war deshalb für Prof. Khakzar eine hervorragende Gelegenheit, erste Kontakte mit Universitäten im Südkaukasus zu knüpfen und die Internationalisierungsbestrebungen der Hochschule Fulda weiter voranzutreiben.
Wissenschaftlicher Austausch als Völkerverständigung
"Die Reise in die drei Länder des Südkaukasus war außerordentlich informativ, spannend und sehr intensiv. Ich komme mit vielen positiven Eindrücken und wertvollen Kontakten zurück an meine Hochschule, und wir werden jetzt gemeinsam sondieren, welche bilateralen Hochschulpartnerschaften wir anstreben, beziehungsweise ausbauen sollten. Ich sehe in jedem Fall großes Potenzial, und aus der Vergangenheit gibt es auch bereits mit einzelnen Universitäten eine gute Zusammenarbeit, auf die sich aufbauen lässt", resümiert Hochschulpräsident Khakzar.Die drei besuchten Länder verbindet eine bewegte und bis heute häufig auch konfliktreiche und leidvolle Geschichte, die Spuren hinterlassen hat. Vor diesem Hintergrund galt es, bei den vielen Begegnungen an den Hochschulen sensibel zu agieren. Der DAAD vertritt die Auffassung, dass der Austausch von Studierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein wichtiger Beitrag zur Völkerverständigung sei. Die sogenannte Wissenschaftsdiplomatie ist in der Lage, selbst in politisch schwierigen Zeiten Brücken zu bauen. Wichtig ist dies besonders in Georgien: Die amtierende Regierung steht aufgrund umstrittener Wahlen und einer Abkehr von Europa momentan in weiten Teilen der Bevölkerung stark in der Kritik.
Begegnung mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
Die überwiegende Mehrheit der Hochschulgemeinschaft in Georgien vertritt aber eine eindeutig pro-europäische Haltung und setzt sich für die Aufnahme in die EU ein. Dies wurde in den vielen Gesprächen, die die Delegationsmitglieder mit den Vertreterinnen und Vertretern der georgischen Universitäten führten, immer wieder betont. Kontakte zu offiziellen Regierungsangehörigen gab es vor diesem Hintergrund während des Aufenthalts in der Hauptstadt Tbilissi nicht.Völlig anders stellt sich die Situation in Armenien dar. Dort strebt die Regierung einen Beitritt in die EU an. So bekräftigte die armenische Bildungs- und Wissenschaftsministerin Zhanna Andreasyan während eines intensiven Gesprächs mit den Delegationsmitgliedern den Wunsch nach einem Ausbau der Beziehungen zu deutschen Hochschulen. Dem Gespräch folgte eine kurze Begegnung mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der sich auf Staatsbesuch in Armenien befand, sowie mit dem armenischen Staatsoberhaupt, Präsident Vahagn Khachaturyan.
Delegation besuchte neun Universitäten
Zum Abschluss der Delegationsreise stand ein Besuch der jungen, aufstrebenden ADA University in Baku, Aserbaidschan, auf dem Programm. Die erst 2006 gegründete Universität mit einem modernen Campus steht beispielhaft für die Bemühungen des Landes, das Hochschulbildungssystem auszubauen und international auszurichten. Während des Besuchs auf dem Campus gab es zusätzlich die Gelegenheit, erste Kontakte zu weiteren fünf aserbaidschanischen Universitäten zu knüpfen. Insgesamt besuchte Hochschulpräsident Khakzar in kürzester Zeit gemeinsam mit der DAAD-Delegation neun Universitäten und zwei Transferzentren in den drei Ländern.Darüber hinaus gab es in intensiven "Speed Dating"-Formaten die Möglichkeit des ersten Kennenlernens mit über 20 weiteren Universitäten. "In herausfordernden Zeiten, wie wir sie derzeit leider global erleben müssen, kommt den persönlichen Begegnungen junger Menschen eine besonders große Bedeutung zu. Die Hochschulen und der DAAD bieten hervorragende Möglichkeiten für diesen Austausch, getreu dem Motto ,Change by Exchange‘ des DAAD", fügt Khakzar hinzu. (mis/pm) +++