
Zum Weltparkinsontag: Mehr Forschung, mehr Hoffnung, mehr Respekt
13.04.25 - Am 11. April wird der Weltparkinsontag begangen, um auf eine Krankheit aufmerksam zu machen, die in Deutschland etwa 420.000 Menschen betrifft. Jährlich kommen rund 60.000 Neuerkrankungen hinzu. Doch Parkinson hat sich in den letzten Jahren gewandelt: Forschung, öffentliche Wahrnehmung und Behandlungsmöglichkeiten haben große Fortschritte gemacht.
Forschung und Versorgung haben sich deutlich verbessert: Dank moderner Technik, Künstlicher Intelligenz und genetischer Forschung können Parkinsonerkrankungen heute frühzeitiger erkannt und gezielter behandelt werden. Besonders Universitätskliniken bieten spezialisierte Parkinson-Ambulanzen, die Zugang zu innovativen Therapien und klinischen Studien ermöglichen. Sie arbeiten in interdisziplinären Teams, die eine ganzheitliche Betreuung bieten.
Früher galten Zittern und Steifheit als die einzigen Symptome. Doch Parkinson betrifft den ganzen Körper: Neben motorischen Symptomen wie Bewegungsverlangsamung und Gleichgewichtsproblemen gibt es auch nicht-motorische Beschwerden wie Schlafstörungen, Verdauungsprobleme, Depressionen und Gedächtnisprobleme. Besonders tückisch sind Gehblockaden ("Freezing"), bei denen Betroffene plötzlich stehen bleiben, abstoppen und das Sturzrisiko steigt.
Parkinson ist eine komplexe Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit verdient – nicht nur von der Forschung, sondern auch von der Gesellschaft.
"Statt Mitleid: Respekt – Warum wir Parkinson neu denken müssen"
Ein Kommentar zum Umdenken
Zittern, steife Bewegungen, verlangsamte Sprache – so kennen viele Parkinson. Doch dieses Bild greift zu kurz. Parkinson betrifft längst nicht nur Ältere, auch viele Jüngere erhalten die Diagnose mitten im Leben. Auch die Symptome bei Parkinson sind um ein vieles mehr als die genannten drei. Und genau deshalb müssen wir die Krankheit neu denken.
Was Betroffene nicht brauchen, ist Mitleid. Mitleid schafft Distanz, reduziert Menschen auf ihre Symptome. Was sie brauchen, ist Respekt – für ihre Stärke, ihre Ausdauer, ihren Alltag zwischen Therapie, Beruf, Familie und Selbstbehauptung.
Parkinson ist nicht das Ende. Viele Betroffene sind aktiv, sichtbar, laut – ob in sozialen Netzwerken, Vereinen oder in der Nachbarschaft. Sie wollen nicht bedauert werden, sondern mitreden, mitgestalten, mitkämpfen.
Der Weltparkinsontag soll keine stille Gedenkstunde sein. Er ist ein Aufruf, Vorurteile loszulassen – und Menschen mit Parkinson nicht zu bemitleiden, sondern zu sehen. Als das, was sie sind: stark und flexibel. Und respektvoll zu behandeln. (pm/ci)+++