

Viel Unterstützung nach dem Brand der Kissinger Hütte, aber noch Finanzbedarf
12.04.25 - Das frühlingshafte Wetter zieht auch an diesem Wochenende wieder jede Menge Touristen und Einheimische in die Rhön und auch auf den Feuerberg bei Sandberg. Dort lud bis vor drei Wochen die seit 111 Jahren bestehende Kissinger Hütte zum Einkehren und Verweilen ein - doch von dem beliebten Ausflugsziel ist nach dem verheerenden Feuer bis auf die traurige Brandruine nicht mehr viel übrig. Aber Trübsal blasen ist in der Rhön nicht angesagt - inzwischen macht sich unter den Akteuren und Fans langsam wieder trotziger Pragmatismus breit. Der Wiederaufbau der Hütte ist definitiv in Planung - und die Zahl der Unterstützer wächst weiter
Noch ist der Anblick der bei allen Fans der so bekannten wie beliebten Kissinger Hütte in Sandberg jammervoll, denn der vernichtende Brand in der Nacht zum 19.3.25 hat von der traditionellen Ausflugsdestination wirklich nicht viel übrig gelassen. Rund um die Brandruine wurde mittlerweile professionell von Fachfirmen aufgeräumt, weil der Brandschutt durch die verbrannten Materialien wie Isolierungen und Kunststoff zum Teil gesundheitsschädlich war. Mit dem niederschmetternden ersten Eindruck will sich aber niemand zufriedengeben - die Wiederaufbaupläne wachsen und gedeihen.
Die genaue Brandursache wird wohl immer im Dunkeln bleiben. Das Feuer war in der Nacht auf Dienstag vermutlich durch einen technischen Defekt in der Küche der Hütte ausgebrochen und hatte sich schnell bis ins Dach und auf andere Gebäudeteile ausgebreitet, das Dach war eingestürzt.
Doch schon am folgenden Tag, als das ganze Ausmaß des Schadens sichtbar wurde und überall Entsetzen ausgelöst hatte, verkündete Manfred Egert vom Vorstand des Rhönklub Zweigvereins Bad Kissingen die feste Absicht, alles dafür zu tun, damit die Kissinger Hütte wieder aufgebaut werden könne. Ein erster wesentlicher Schritt dazu war die Nachricht, dass die Versicherung für den entstandenen Schaden aufkommen werde. "Selbstverständlich wird ein Wiederaufbau geprüft, denn die Kissinger Hütte ist ein Besuchermagnet. Es ist einer der wenigen Hütten, die frei am Berg, mit einer 360-Grad Umsicht liegen. Das zeichnet sie aus", so Egert. Und er lobt die Solidarität und Hilfsbereitschaft der Rhöner, die über die Aufrufe des Fördervereins "Freunde der Kissinger Hütte" mittlerweile schon rund 30.000 Euro an Spenden für den Wiederaufbau aufgebracht haben.
Wie lange sich der Wiederaufbau hinziehen könnte, ist derzeit nicht zu sagen. Die bisherigen Pächter Dennis und Diana Tisma haben bereits Überlegungen angestellt, wie man die Zeit bis zur Wiedereröffnung sinnvoll nutzen könnte. Eventuell ist eine unterhalb der Hütte stehende Fahrzeughalle, die dem Landkreis und dem Rhönklub gehört, für eine provisorische Bewirtung geeignet, das werde derzeit geprüft.
Auch der Landkreis sagt seine Unterstützung zu
Bei der letzten Kreistagssitzung im Landratsamt von Bad Neustadt hatte Landrat Thomas Habermann betont, dass es sich beim Brand der Kissinger Hütte um einen großen Verlust für die ganze Region handle und die Unterstützung des Landkreises für den Wiederaufbau zugesagt. Zuvor hatte die Sandberger Bürgermeisterin noch einmal den engagierten Einsatz von über hundert Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei bei der Brandbekämpfung gelobt. (ci)+++