
Pinkel-Pause am Domplatz: WC-Anlage schwebt durch den Himmel
03.05.25 - Wer am Dienstag am Dom in Fulda in den Himmel blickte, sah, wie zwei große tonnenschwere Fertigbauteile an einem Schwerlastkran durch die Luft gehoben und schließlich in die Mauer am Dahliengarten eingepasst und abgesetzt wurden. OSTHESSEN|NEWS weiß, was hier entstehen soll.
Bereits vor Ostern haben wir die Stadt Fulda zu der Baustelle angefragt. Nun liegt uns eine Antwort vor. Am Dahliengarten entsteht eine öffentliche Sanitäranlage, die das Angebot an öffentlichen WCs, insbesondere für Menschen mit Beeinträchtigungen, verbessern soll. "Jetzt fehlen noch Wasser- und Stromanschluss sowie die Außenarbeiten und die Begrünung des Daches. Eröffnet werden soll die neue Anlage noch vor den Sommerferien", antwortet ein Sprecher der Stadt schriftlich auf unsere Anfrage.
Dahliengarten als perfekter Standort
Nach Prüfung mehrerer Standorte habe man sich für den Dahliengarten aufgrund seiner Nähe zum Dom und zu den touristischen Hotspots entschieden. Für den Eingang wurde eine neue Öffnung in der Mauer geschaffen, da der Dahliengarten nicht ganzjährig geöffnet ist. Über Wochen klaffte an dieser Stelle das große Loch in der Mauer. Ein Fall für den Denkmalschutz sei das nicht gewesen. "Im Zuge der Verbreiterung der Dyba-Allee (damals Kastanienallee), wurde diese bereits in den 1960er Jahren versetzt und befindet sich nicht mehr in ihrem ursprünglichen Zustand", heißt es von Seiten der Stadt.Während der Corona-Jahre war der Domplatz zum Hotspot für feiernde Jugendliche geworden, abseits angemeldeter Veranstaltungen. Ob die Toiletten-Anlage rund um die Uhr geöffnet sein wird? "Grundsätzlich ist die Anlage als öffentliches WC konzipiert. Die genauen Nutzungsregeln werden noch festgelegt", lautet die Antwort aus dem Stadtschloss.
Darum sind Toiletten wie diese so wichtig
Immer wieder werden öffentliche WC-Anlagen Opfer von Vandalismus-Attacken. "Am häufigsten sind es Graffiti und Verschmutzungen durch unsachgemäße Benutzung. Allerdings kommt es auch immer wieder zu großen Sachbeschädigungen. In diesen Fällen kommt es nicht selten zu vorübergehenden Schließungen, da die Vandalismusschäden nicht im Rahmen der täglichen Reinigungszyklen beseitigt werden können", so der Sprecher.Aktuell betreibt die Stadt 23 öffentliche WC-Anlagen, davon 14 im Innenstadtbereich und in der Fulda-Aue. "Fulda ist Wohnort und Gastgeber für zahlreiche Menschen und bietet diesen ein umfangreiches Serviceangebot. Ein wichtiger Bestandteil dieses Angebots sind saubere und frei zugängliche WC-Anlagen im gesamten Stadtgebiet. Mit diesem Service möchte die Stadt Fulda ein angenehmes und komfortables Umfeld schaffen – ganz im Sinne einer lebenswerten Stadt, in der sich alle willkommen fühlen können", begründete der Sprecher. (Moritz Bindewald) +++