
Marketing Netzwerk Fulda: Von "Oh Gott, Marketing!" zu echten Synergien
24.04.25 - Vor zehn Jahren wurde das Marketing Netzwerk Fulda gegründet, um regionalen Kommunikations- und Marketingprofis eine Plattform zum Netzwerken und Wissensaustausch zu bieten. Daraus entstanden ist eine starke Gemeinschaft, die auch alten Hasen echte Synergien bietet.
Tino Mickstein, Yasmin Wohlerdt und Julian Bolz sitzen in der prallen Sonne vor der "Heimat"-Bar am Buttermarkt in Fulda und reden über die Anfangstage ihres Netzwerks: "Sowas gab es hier bei uns nicht. Es gibt die Wirtschaftsjunioren, aber die kümmern sich um andere Themen - und die Marketingclubs in ganz Deutschland. Regionalmanager Christoph Burkard hat deswegen Leute für ein erstes Treffen zusammengetrommelt, ob von Interessengemeinschaften wie dem Kohlhäuser Feld oder aus Agenturen. Das war Ende 2014, bei Zufall - und es kamen gleich 30 Leute, das Interesse war also da. Nach ersten Veranstaltungen zum Thema Marketing und Kommunikation war im Juni 2015 bei der IHK Fulda die Gründungsveranstaltung, schon mit rund 60 Leuten. Von da an sind wir gewachsen und haben inzwischen 105 Firmenmitgliedschaften mit 170 Personen", erklärt Mickstein.
Wie machen die ihr Marketing? Welche Themen bewegen Unternehmen der Region gerade? Und: Wie machen die ihr Marketing? "Die grundsätzliche Neugier und Bereitschaft, vom Anderen zu lernen, das war und ist die wichtigste Motivation, bei uns mitzumachen. Fachvorträge von DSGVO bis zur Krisenkommunikation werden regelmäßig angeboten, aber auch Best Practice-Beispiele aus den Unternehmen: Als wir beim Autohaus Kunzmann unser Kundenportal entwickelt haben, wurde das in einer Veranstaltung präsentiert, um Mitgliedern des Netzwerks die Möglichkeiten und Potenziale aufzuzeigen. Wir wollen gemeinsam lernen - und richten uns im Gegensatz zu den Marketingclubs nicht an die Führungskräfte, sondern an diejenigen, die es tun, etwa Grafiker oder Social Media Manager", erklärt Wohlerdt.
Neben den monatlichen Veranstaltungen, in denen auch regionale Betriebe besichtigt und deren Prozesse vor Ort erläutert werden, und Fachvorträgen hat sich seit 2017 der jährliche Marketingtag im Petersberger Propsteihaus etabliert, inzwischen Flaggschiff-Event der regionalen Marketing-Branche. Neben renommierten Experten, die dort in Impulsvorträgen Megatrends beleuchten, können sogar Workshops und Master Classes angeboten werden, auch für Nicht-Mitglieder: "Die Monatsveranstaltungen waren für manche Themen irgendwann zu klein geworden - und so können wir auch Know-how in die Region holen. Inzwischen fällt es leicht, selbst international bekannte Referenten für das Event zu gewinnen - wir haben zu Spitzenzeiten 140 Gäste beim Marketingtag", so Wohlerdt.
"Analog ist das echte Netzwerken" Trotz der fortschreitenden Digitalisierung, gerade durch Corona, hätten sich digitale Formate nicht durchgesetzt für Netzwerkveranstaltungen: "20 bis 30 Leute, die beieinandersitzen, das funktioniert am Besten. Wir setzen auf analog, das ist das echte Netzwerken. Von Angesicht zu Angesicht funktioniert das Zusammenrücken auch besser: Wir haben etwa konkurrierende Unternehmen als Mitglieder, die dann gemeinsame Workshops bei Veranstaltungen abhalten", erklärt Bolz.
Auch kleine und mittlere Unternehmen der Region hätten inzwischen die Wichtigkeit professioneller Marketingarbeit verstanden und sich entsprechend personell aufgestellt: "Früher war das 'Oh Gott, Marketing!' und die Sekretärin hat die E-Mails an Kunden geschickt. Heute sitzt selbst in kleinen Unternehmen der Marketingmanager, der bei Branchenthemen auf dem Laufenden bleiben muss, damit die Firma nicht ins Hintertreffen gerät. Und wir können durch unser Netzwerk eine starke Gemeinschaft bieten, wo man auch mal erfährt, wo man sich hinwenden kann und von was man lieber die Finger lassen sollte", so Bolz. (mau) +++