

"Führerschein und Fahrzeugpapiere!" - Polizei hat Poser im Visier
19.04.25 - Poser, Tuner und Raser im Fokus: In Hessen sind am "Carfreitag" zahlreiche Kräfte der Polizei bei Kontrollen im Einsatz, so auch in Osthessen. Wir haben eine Kontrollstelle in der Fuldaer Innenstadt begleitet. In 90 Minuten wurden hier am Nachmittag 20 Fahrzeuge kontrolliert, sechs Fahrer erhielten eine Mängelkarte, zwei Strafverfahren wurden eingeleitet.
Traditionell zieht der "Carfreitag" Auto- und Motorradliebhaber auf die osthessischen Straßen. Insbesondere die Innenstädte werden zum Leidwesen zahlreicher Anwohner oftmals durch sogenannte "Autoposer" aufgesucht, die mit unnötigem Umherfahren, lauter Musik und überhöhter Geschwindigkeit für Beschwerden sorgen.
Um dem zu begegnen, waren am Karfreitag zahlreiche Beamte der Polizei im Einsatz und haben zielgerichtet Kontrollen durchgeführt. Hierbei suchten die geschulten Experten das Gespräch mit den Autofahrern, um mit gezielter Präventionsarbeit einen Beitrag zur Verkehrssicherheit zu leisten. Dennoch wurden Verstöße wie beispielsweise unzulässige technische Veränderungen konsequent geahndet.
Die Reaktionen: Verständnisvoll bis "das ist doch Schikane!" "Das ging jetzt gerade mal zehn Minuten und ich hatte eh nichts Dringendes", sagt einer der kontrollierten Fahrer im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Bei seinem Fahrzeug seien alle Änderungen eingetragen. "Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten", erklärt er weiter. Nicht alle sind so ungerührt von der Kontrolle. "Das ist doch Schikane", ärgert sich ein anderer Fahrer. Er sei in den letzten drei Monaten bereits dreimal kontrolliert worden - immer ohne Feststellung.
Wir sprechen nochmal mit ihm, als die Polizei ihm die Weiterfahrt erlaubt. "Am Ende ist es die Schuld der Fahrer, die lauter illegalen Kram machen lassen und nichts eintragen lassen", sagt er dann, jetzt deutlich entspannter. "Dadurch geraten Fahrzeugliebhaber wie ich ins Visier, obwohl wir ja alles richtig machen".
Erste Bilanz nach 90 Minuten Eine erste Bilanz nach 90 Minuten stationärer Kontrolle: "Wir haben in der Zeit jetzt 20 Fahrzeuge kontrolliert", berichtet der Einsatzleiter der Polizei Fulda. Sieben Geschwindigkeitsverstöße seien geahndet worden. "Aber alle nur im Verwarnungsgeld-Bereich". Weiterhin seien vier anders gelagerte Ordnungswidrigkeiten gezählt worden, zwei davon Gurtverstöße. In sechs Fällen habe man Mängelkarten ausgehändigt, da das Fahrzeug nicht den Vorschriften entsprach. Auch zwei Strafverfahren wurden eingeleitet, auch wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, sprich Führerschein.
Trotz des schlechten Wetters sei einiges an Szenefahrzeugen unterwegs gewesen. "Es waren auch Gespräche wegen schlechtem Verhalten notwendig", so der Einsatzleiter. Zum größten Teil seien die Fahrer aber verständnisvoll gewesen. "Wir reden auf Augenhöhe und streben immer auch den Fachaustausch an", erklärt er. Nur in wenigen Fällen seien die Fahrer uneinsichtig gewesen. "Einer fühlte sich zum Beispiel persönlich angegriffen, aber auch damit können wir gut umgehen".
In allen drei osthessischen Landkreisen waren und sind Kräfte des Polizeipräsidiums Osthessen und der hessischen Bereitschaftspolizei an den Kontrollen beteiligt. Auch an den weiteren Ostertagen finden Kontrollen dieser Art statt. (Moritz Bindewald) +++