

Ausstellung "Der Mensch dahinter" soll Respekt für Helden des Alltags vermitteln
23.04.25 - Im Kreuzgang des Klosters Frauenberg in Fulda wurde am Dienstag eine Ausstellung eröffnet, die Berufsgruppen, deren Arbeitsalltag im öffentlichen Raum stattfindet, ein Gesicht gibt: Ob Polizisten, Notärzte, Rettungskräfte, Feuerwehrleute, Busfahrer oder Zugbegleiter - ein Blick auf den "Menschen dahinter" soll Verständnis und Respekt vermitteln. Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) forderte zur Eröffnung Haftstrafen für diejenigen, die Einsatzkräfte angreifen, Vermittlung von Respekt für die "Helden des Alltags" sei aber auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Andrea Wommelsdorf und Burkard Knöpker haben das Projekt "Der Mensch dahinter" ins Leben gerufen und über fünf Jahre rund 150 Interviews geführt. Entstanden sind dabei bewegende Porträts, die auf eindrückliche Art und Weise vermitteln, welche Herausforderungen und Anfeindungen der Berufsalltag mit sich bringt, vor allem wenn eine Uniform getragen wird. Großformatige Exponate in der Wanderausstellung, die von den Franziskanern und dem Verein "Freunde des Frauenbergs" nach Fulda geholt wurde, zeigen den Menschen, zwar in Berufskleidung, aber ohne das dazugehörige Umfeld, und präsentieren so den Mitmenschen, der jeden Tag mit viel Engagement für die Gemeinschaft eintritt.
"Es braucht mehr Repression" Poseck mahnte: "Die Aufgaben sind vielfältiger und herausfordernder geworden. Die Zahl der Notrufe hat zugenommen, ebenso die Anzahl der Übergriffe: Allein im letzten Jahr wurden mehr als 5.000 Einsatzkräfte in Hessen angegriffen. Die Ausstellung macht Einsatzkräfte menschlich, was allein schon Respekt vermittelt. Aber es braucht auch mehr Repression: Wer Einsatzkräfte angreift, muss eine Mindesthaftstrafe von sechs Monaten bekommen, bei Hinterhalt sogar zwölf. Und das Strafrecht reicht nicht aus alleine: Die Gesellschaft ist gefragt."
Eine Social-Media-Kampagne und hessenweite Dialogformate im öffentlichen Raum und mit jungen Menschen in Schulen wurden von der Landesregierung ins Leben gerufen. Außerdem wurde die Zahl der Taser nahezu verdreifacht und mit der Modernisierung des Polizeirechts der Einsatz von Bodycams ausgeweitet, sodass diese jetzt beispielsweise auch durch die Stadtpolizei genutzt werden können, unterstrich Poseck.
Gewalt und die Auswirkungen auf den Menschen Die teils lebenslangen physischen und psychischen Nachwirkungen von körperlichen Übergriffen beschrieb Wommelsdorf eindrücklich, Osthessens Polizeipräsident Michael Tegethoff nannte die Wanderausstellung, die ab dem 22. April einen Monat im Kreuzgang des Klosters Frauenberg zu den Öffnungszeiten von 8 bis 18 Uhr zu sehen ist, eine "Einladung, sich mit den Menschen dahinter zu befassen, mit ihren Sorgen, Nöten, aber auch ihrer Motivation". Und verwies auf das 5. Frauenberger Klostergespräch am 29. April um 19 Uhr, bei dem das Thema Gewalt und deren Auswirkungen auf den Menschen im Fokus stehen wird. (mau) +++