Mehr als Gemeinschaft am Lagerfeuer: Pfadfinder leben in Verbundenheit mit Natur - Fotos: Franziska Günther

HÜNFELD Nachfrage groß

Mehr als Gemeinschaft am Lagerfeuer: Pfadfinder leben Naturverbundenheit

06.05.25 - Bei den Pfadfindern geht es um mehr als Lagerfeuer und Zelte. Es geht um Gemeinschaft, Werte und unvergessliche Erlebnisse. Seit über 30 Jahren sind die Hünfelder Pfadfinder ein fester Bestandteil des sozialen und kulturellen Lebens in der Region. Mit viel Herzblut schaffen die Ehrenamtlichen für Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 18 Jahren einen Raum, in dem sie sich ausprobieren, wachsen und zu selbstständigen Persönlichkeiten entwickeln können. Die Nachfrage ist hoch, doch die Gruppenleitungen stehen vor personellen Notständen.

Die Hünfelder Pfadfinder sind Teil des deutschlandweiten Verbands der DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg). Als eigenständiger Stamm gehören sie zu einer aktiven Gemeinschaft mit derzeit rund 60 Mitgliedern vor Ort. Neben Hünfeld gibt es in der Region zwei weitere Stämme in Fulda.

Die Jungpfadgruppe

Gesang zu Beginn des Treffens

Gruppenstunden unterteilt in Altersstufen von sechs bis 18 Jahre

Gruppenleitung Jan Schmidt

Bereits ab sechs Jahren können Kinder in der Wöflingsgruppe erste Pfadfinderluft schnuppern. Die Hünfelder Pfadfinder bieten vier Gruppen für die verschiedenen Altersstufen an. Nach den Wölflingen folgen die Jungpfadfinder im Alter von neun. Aus den Jungpfadfindern werden ab zwölf Jahren Pfandfinder. Jugendliche ab sechzehn gehören zur Roverstufe, ab achtzehn können sie selbst Verantwortung in der Leitungsarbeit übernehmen. "Durch die Altersstufen schaffen wir in den Gruppenstunden eine Lebensrealität, durch die wir die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen besser aufgreifen können", erklärt Gruppenleiter Jan Schmidt.

Natur und Tradition in den Gruppenstunden

Der Treffpunkt im Sommer am Bauwagen

Wie lässt sich Pfadfinden für Außenstehende beschreiben? Die Gruppe selbst bringt es auf den Punkt: "Ein abwechslungsreiches Hobby mit neuen Leuten, bei dem man nie auslernt, egal in welchem Alter." Genau dieses Gefühl spiegelt sich in den Gruppenstunden wider. Jedes Treffen ist individuell gestaltet, doch das gemeinsame Liedersingen zu Beginn, ein Abschlusskreis am Ende und der Aufenthalt in der Natur sind Tradition. Dazwischen werden Spiele gespielt, sich ausgetauscht, am Lagerfeuer gegessen und der achtsame Umgang mit Umwelt und Mitmenschen vermittelt. Derzeit bereiten sich die Hünfelder Pfadfinder auf ihr Pfingstlager vor. Die wöchentlichen Treffen, Ausflüge und Zeltlager sorgen für eine gute Gemeinschaft. Je nach Jahreszeit finden die Gruppenstunden entweder draußen am Bauwagen in Mackenzell oder im Pfarrzentrum in Hünfeld statt.

Die Zeltlager-Highlights

Ein absolutes Highlight im Jahresprogramm sind die Zeltlager, darin sind sich die Mitglieder der Jungpfadfindergruppe einig. Mit einem voll gepackten Rucksack und viel Vorfreude geht es los. Fast immer nehmen alle Altersgruppen gemeinsam teil, was die Lager zu besonderen Erlebnissen für die gesamte Gemeinschaft macht. Für gute Stimmung sorgen die Gruppenleiter mit einem abwechslungsreichen Programm. Der Tag beginnt oft mit einem Spiel zum Wachwerden, danach ist der Ablauf offen und wird je nach Wetter und Ort gestaltet. "Wir fahren Kanu, besuchen Konzerte unter freiem Himmel, gehen im See baden und abends sitzen wir gemeinsam am Feuer und singen Lieder", erzählt die Gruppe.

"Wir vertreten pfadfinderische Werte"

Besonders wichtig sind den Hünfelder Pfadfindern Gemeinschaft und Zusammenhalt. Pfadfinder zu sein bedeutet, mit der Natur verbunden zu leben, sich klar gegen Ausgrenzung und Rassismus zu positionieren und mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Dafür setzen sich die Gruppen unter anderen auch bei Demonstrationen ein. Mitglied werden kann jeder, der diese Grundhaltung teilt. Leistungsdruck hat hier keinen Platz, im Mittelpunkt steht "learning by doing".

Die Aufgaben der Gruppenleitungen

Die Gruppenleiter der Jungpfadfinder

Gruppenleiter zu sein zahlt sich aus. "Den Zusammenhalt muss man selbst erlebt haben, um das beschreiben zu können", sagt Schmidt. Jan Schmidt ist von klein auf dabei und weiß, wie der Hase läuft. "Es ist ein Hobby, bei dem man den Sinn hinter der Aufgabe sehen kann. Man kann sich einbringen, etwas bewegen und genießt für das jährliche Zeltlager sogar elf Tage Sonderurlaub." Die organisatorischen Aufgaben werden von zehn aktiven Gruppenleitern übernommen. Die Leitungen der einzelnen Gruppe treffen sich alle paar Wochen, um die nächsten Wochen zu planen voraus und versuchen dabei auf die Wünsche einzugehen.

Nachwuchsprobleme haben die Pfadfinder nicht

"Wir haben keine Probleme, Nachwuchs zu finden", sagt Gruppenleiter Jan Schmidt. Die Kapazitäten der bestehenden Gruppen sind voll ausgeschöpft, die Nachfrage bleibt hoch. Auf einer Warteliste werden neue Interessierte vorgemerkt. Etwa alle drei Jahre wird eine neue Wöflingsgruppe gegründet, um weiteren Kindern den Einstieg zu ermöglichen.

Personelle Engpässen bei Gruppenleitungen

Schwieriger hingegen ist die Suche nach Gruppenleitern. "Abitur und Studium bedingt fielen uns einige Gruppenleiter aus. Die Frauenquote ist dabei besonders betroffen". Die Hünfelder geben bei der Suche nicht auf. Sie organisieren ein "Come together Event" für interessierte Quereinsteiger oder ehemalige Pfadfinder. Das Kennenlerntreffen soll am 17. Mai 2025 auf dem Kirchplatz St. Jakobus in Hünfeld stattfinden. Dort zeigen die Gruppenleiter, wie eine typische Gruppenstunde aussieht. "Um Menschen zu motivieren, müssen wir ihnen die Gemeinschaft zeigen." (Franziska Günther)+++


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