Gospelworkshop endete mit "Super-Konzert": 156 begeisterte Menschen sangen

Es gibt viele Menschen, die sich in dieser kalten Winterzeit den Frühling herbeisehnen; der 12. Gospelworkshop in Lauterbach-Maar bewies aber wieder einmal eindrucksvoll, dass es offensichtlich auch sehr viele Musikbegeisterte gibt, die sich Jahr für Jahr gerade auf das letzte Januarwochenende freuen. Mit welcher Begeisterung die insgesamt 156 Sängerinnen und Sänger aus 9 verschiedenen Bundesländen die deutschen und englischen Stücke für das Abschlusskonzert am Sonntag, den 31.01. eingeübt hatten und wie begeistert sie das Einstudierte dann darboten, wurde dem neutralen Beobachter schon nach wenigen Augenblicken deutlich.

In diesen Gospelchorworkshops wird Musik nicht einfach nur präsentiert, sie wird ganz einfach gelebt. Sowohl die Akteure, die sich aus breit gefächerten Altersschichten zusammensetzten (die jüngste Sängerin Lena Harres aus Reuters wird im Sommer 14 Jahre alt, die älteste Sängerin Gundula Danzer aus Petersberg wird im Sommer 71 Jare alt), als auch das Publikum ging vom ersten Takt an rhythmisch mit. Beim Titel „Praise“ wurden die Zuhörer dann noch involviert und als Sänger mit eingebunden.

Projektleiter Hans-Joachim Schöne, Musiklehrer aus Klein-Winternheim bei Mainz, ist ein absoluter Profi in Sachen Gospelchor und leitet selbst mit „popCHORn“ ein renommiertes Ensemble, das europaweit tourt. Er besticht nicht nur durch seinen Hang zum Perfektionismus, sondern genauso durch seine lockere, spaßige Art bei der Moderation des Konzerts. Er und seine Frau Silke Schöne, die als Solistentrainerin fungierte, verstehen es, aus ruhigen, schüchternen Menschen musikalisches Temperament herauszukitzeln. Unterstützt wurden sie nun schon zum wiederholte Male durch Volker Dotzert, der in der Lauterbacher Musikszene schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr ist.

Musikprofis und Amateursänger brachten ein tolles Programm

Durchweg als edel ist die musikalische Begleitung einordnen. Keyboarder Andreas Klein, Pfarrer aus der Nähe von Darmstadt, ist Pianist von Kindesbeinen an, seit langem befreundet mit dem Musikerehepaar Schöne und von Anfang an beim Gospelworkshop dabei. Simon Zimbardo einfach nur einen Schlagzeuger zu nennen wäre untertrieben, er entpuppt sich Jahr für Jahr als wahrer Rhythmuskünstler, der eine professionelle Ausbildung absolviert hat und schon bei Tourneen mit namhaften Künstler durch Europa, Asien und Amerika mitgewirkt hat. Für die imposante technische Umsetzung des Projektes zeichnete auch in diesem Jahr wieder Hans-Georg Otterbein aus Wallenrod verantwortlich.

Der Gospelchorworkshop stand in diesem Jahr unter dem Motto „Lieder zwischen Himmel und Erde“ und brachte wie in den Vorjahren wieder viele ausgezeichnete Solisten zutage. Aus der heimischen Region überzeugten die Solisten Beate Weitzdörfer (Schlitz) beim Titel “Let us go into the house of the Lord“, Holger Eurich (Schlitz) und Kai Mertin (Stockhausen) beim Mottotitel „Lieder zwischen Himmel und Erde“, Anna-Katharina Poppe (Hergersdorf) beim Stück „Am Ende eines Auswegs“.

Die Zuhörer erlebten rasante Tempiwechsel, vom gefühlsbetonten „Take my life“ (Solisten: Susanne Koerke, Lauterbach, und Johannes Poppe, Hergersdorf), bis hin zum klassischen Gospelmedley mit dem Mitmachhit „Amen“, begleitet von den Soulröhren von Volker Dotzert und Kerstin Seibert aus Lauterbach. Weitere heimische Solisten waren David Stumpf aus Maar, Kirsten Gohlke aus Lauterbach und Tilly Göpfert aus Schlitz. Beeindruckend war auch die Stimmgewalt von Jelena Göbel (Schlitz) und Laura Sauer (Wallenrod) bei der Zugabe mit dem Stück „Shackles“.

Dank an alle Helfer und Vorfreude auf den Workshop 2011

Bevor die ersten Klänge ertönten, versäumte es die Maarer Pfarrvikarin Luise Berroth nicht, im heimischen Gotteshaus die Grüße der Maarer Kirchengemeinde zu übermitteln und Dank an die vielen Helfer zu sagen, ohne die ein solches Großereignis nicht funktionieren könne. Mit ihrem Mann Benjamin war sie selbst begeisterte Teilnehmerin des Workshops. Am Ende des Konzerts überreichten die beiden Cheforganisatoren Kerstin Seibert und David Stumpf, die mit ihrem 10-Köpfigen Organisationsteam ganze Arbeit geleistet hatten, Erinnerungsgeschenke für die musikalischen Leiter und die wichtigsten Helfer.

Auch im nächsten Jahr wird es in Maar wieder einen Gospelworkshop vom 28.01.2011 bis 30.01.2011 geben. Anmeldungen hierzu sind ab 01.11.2010 über die Internetseite www.gospelworkshop-maar.de möglich. Dort gibt es auch weitere Infos zu den Musikern, zum Ablauf und zu vielen weiteren Details.

Das Konzert in der evangelischen Michaelskirchen in Lauterbach-Maar wurde von über 500 Leuten besucht. Obwohl der Eintritt zum Abschlusskonzert frei war, führte eine freiwillige Spendenaktion zu einer Kollekte von insgesamt über 2.000 Euro. Dieses Geld, die höchste, bisher je bei einem Abschlusskonzert erzielte Kollekte, fließt unmittelbar an die Erdbebenopfer von Haiti. (Dieter Schäfer) +++