Ministerbesuch bei Hahner Technik: Gründer und Geschäftsführer Bernhard Hahner, der hessische Entbürokratisierungs-Minister Manfred Pentz (CDU) und Geschäftsführerin Ramona Schmidt. - Fotos: Hendrik Urbin

PETERSBERG Entbürokratisierung wird vorangetrieben

Minister Pentz zu Besuch in Osthessen: Unternehmer Hahner schlägt Alarm

28.04.25 - Wenn selbst erfahrene Unternehmer kaum noch den Dschungel der Vorschriften durchblicken, wird es höchste Zeit für politische Signale. Genau deshalb war Manfred Pentz (CDU), Hessens Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung, am Donnerstag in Osthessen unterwegs – mit einem klaren Ziel: zuhören, verstehen, aufbrechen. Sein Besuch bei Hahner Technik in Petersberg bei Fulda sollte kein PR-Termin sein, sondern ein Zeichen an den Mittelstand: Ihr werdet gesehen, ihr werdet gehört – und der Minister will etwas verändern.

Im Petersberger Ortsteil Böckels traf Pentz auf zwei Menschen, die wissen, was es bedeutet, sich jeden Tag mit Bürokratie auseinanderzusetzen: Gründer und Geschäftsführer Bernhard Hahner und Geschäftsführerin Ramona Schmidt. Die beiden führen das erfolgreiche Unternehmen Hahner Technik – ein Betrieb, der international für komplexe Stahlbauprojekte bekannt ist.

Ein offenes Ohr für echte Probleme

Geschäftsführerin Ramona Schmidt begrüßt Minister Manfred Pentz in Böckels. ...

Auch Medienkontor-Fulda-Geschäftsführer Christian P. Stadtfeld war bei dem Firmenbesuch ...

Pentz klares Ziel: zuhören, verstehen, aufbrechen.

Rundgang durch die Hahner-Produktion.

Geschäftsführer Bernhard Hahner, Staatsminister Manfred Pentz (CDU), Geschäftsführerin ...

Der Frust ist groß. "Was haben wir für Hürden zu nehmen", sagte Schmidt. Sie schilderte, wie bürokratische Herausforderungen das Tagesgeschäft lähmen. "Über 50 verschiedene Vergabeportale, Ausschreibungen vom Bund, Registerpflichten": Allein das alles zu verstehen, sei ein Vollzeitjob, so Schmidt. Und ohne Referenzen gehe kaum etwas. Bernhard Hahner wurde noch deutlicher: "Ich finde es toll, dass Sie so ein offenes Ohr haben", sagte er in Richtung Pentz, "aber das hier ist ein Elend. Ich fühle mich manchmal wie ein Verbrecher – nur weil ich etwas bewegen oder bauen will."

Minister will Druck machen

Pentz hörte zu, nickte, machte sich Notizen – und sprach Klartext. "Ich kenne die Verwaltungsprobleme. Mein Verständnis dafür ist überschaubar", sagte er. Als Minister mit dem Zusatz "Entbürokratisierung" im Titel sei er genau deswegen in die Region gekommen: "Solange ich Verantwortung habe, werde ich sehr hart gegen die Bürokratisierung vorgehen." In der Hessischen Landesregierung mit Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) an der Spitze sei das Thema Chefsache.

Mit dem ersten hessischen Entbürokratisierungsgesetz befinde sich die Landesregierung bereits auf der Zielgeraden eines wichtigen Schrittes, so Pentz. Doch ihm sei klar, dass es damit nicht getan sei. "Kann man das nicht anders lösen?", fragt er mehrfach – rhetorisch, aber auch sichtbar ehrlich interessiert. Ein paar seiner Ziele: einheitliches Baurecht, weniger Ausschreibungswirrwarr, digitale Prozesse, die Unternehmen wirklich entlasten. "Für die hessischen Unternehmen sieht es düster aus, wenn wir nicht gegensteuern. Hessen hat Standortvorteile – an uns führt kein Weg vorbei."

Zukunftsfragen beschäftigen Unternehmen

Alexander Repp, Präsident der Arbeitgeberverbände des Hessischen Handwerks ...

Ein weiterer Brennpunkt des Gesprächs: Wachstum. Für Hahner ist klar, dass eine nachhaltige Entwicklung nur dann gelinge, wenn auch Raum vorhanden ist. "Automatisierung braucht Fläche – und da stehen wir oft gegen Gesetze, die sich widersprechen." Gleichzeitig ist der Stahlbau längst ein internationaler Faktor. "Unsere Märkte sind global. Und während die USA für uns ein wichtiger Markt bleiben, sind dort die bürokratischen Hürden fast noch schlimmer."

Dass Hahner Technik heute schon CO₂-neutral wirtschaftet, sei kein Zufall, sondern das Ergebnis jahrelanger Planung. Doch selbst hier gibt es neue Anforderungen – etwa bei der regionalen Wärmeplanung –, die das Unternehmen jedes Mal wieder vor neue bürokratische Fragen stellen.

Ein starkes Zeichen aus Osthessen

Am Ende bleibt das Gefühl, dass dieses Treffen mehr war als ein Pflichttermin. Pentz zeigt sich entschlossen, den Mittelstand stärker in politische Entscheidungen einzubeziehen. Und Osthessen sendet ein klares Signal nach Wiesbaden: Wer zuhört, muss auch handeln! (Constantin von Butler) +++


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