

Hasenpest in Osthessen angekommen: Tödliche Gefahr breitet sich aus
28.04.25 - Die Gefahr, dass die Hasenpest (Tularämie) auch in Osthessen um sich greift, ist real – und das in einem Jahr, das bereits durch eine alarmierende Zunahme der Fälle in anderen Teilen Hessens geprägt ist. Der Main-Kinzig-Kreis rückt in den Fokus, nachdem dort ein Fall der gefährlichen Tierseuche gemeldet wurde.
Laut dem Hessischen Landwirtschaftsministerium wurden 2025 bislang insgesamt fünf Fälle der Hasenpest in Hessen gemeldet. Diese sind im Landkreis Gießen, Marburg-Biedenkopf, Main-Kinzig-Kreis und Kreis Groß-Gerau aufgetreten. In Deutschland gab es in diesem Jahr bislang 83 Fälle. Für das Jahr 2024 wurden insgesamt sechs Fälle in Hessen registriert. Zwar bleibt die Hasenpest auch in den vergangenen Jahren in Hessen eine Seltenheit, doch die steigende Zahl an infizierten Wildtieren im gesamten Bundesgebiet lässt Experten vorsichtig in die Zukunft blicken.
Nicht nur Hasen sind betroffen
"Die Hasenpest tritt bisher in Hessen extrem selten auf. Dennoch kann sie sich natürlich verbreiten. Konkrete Anzeichen für eine Ausbreitung in der Region gibt es bisher nicht", so das Hessische Landwirtschaftsministerium. Auch wenn die Krankheit vor allem Hasen befallen kann, sind auch andere Tiere gefährdet. "Kaninchen oder andere Nagetiere könnten sich infizieren", so das Landwirtschaftsministerium. Das Ministerium führt an, dass es aufgrund der geringen Zahl an Fällen noch keine speziellen Maßnahmen gegen die Krankheit in der Wildtierpopulation gibt.Jedoch müssen Jäger und Landwirte besonders wachsam sein. Bei den erlegten Tieren sollten auffällige Krankheitsanzeichen nicht unbeachtet bleiben. "Jäger sollen erlegte Hasen mit Krankheitsanzeichen zur Untersuchung einsenden, um einen besseren Überblick zu erhalten", erklärt das Ministerium. In betroffenen Gebieten ist es besonders wichtig, beim Umgang mit Wildtieren Biosicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, wie das Tragen von Handschuhen und Masken, um eine Ansteckung zu vermeiden.
Menschen können sich anstecken
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Menschen mit der Hasenpest anstecken, ist vorhanden. Die Krankheit wird aber ausschließlich durch intensiven Kontakt mit erkrankten Tieren oder deren Ausscheidungen übertragen. Die Bevölkerung wird deshalb aufgefordert, den direkten Kontakt mit Hasen zu meiden. Sollte ein hilfsbedürftiges Tier gefunden werden, ist es ratsam, Abstand zu halten und keine direkten Berührungen vorzunehmen. Eine Ansteckung durch bloßen Kontakt mit der Umwelt sei ausgeschlossen, erklärt das Landwirtschaftsministerium.
Das Risiko einer landesweiten Ausbreitung bleibt derzeit überschaubar. Experten gehen davon aus, dass die Steigerung der Fallzahlen in direktem Zusammenhang mit der gestiegenen Hasenpopulation steht. Jedoch bleibt abzuwarten, ob sich die Krankheit weiter ausbreitet oder sich als vereinzelt auftretende Bedrohung für Wildtiere und Menschen herausstellt.