Außenansicht der Lourdeskapelle - Foto: privat

EICHENZELL Festgottesdienst mit Bischof Dr. Michael Gerb

Die Lourdeskapelle feiert am 28. Mai 25-jähriges Weihejubiläum

28.04.25 - Die Lourdeskapelle Eichenzell begeht in diesem Jahr ihr 25-jähriges Weihejubiläum. Zu diesem besonderen Anlass findet am 28. Mai um 18 Uhr ein festlicher Gottesdienst bei der Kapelle statt, bei dem Bischof Dr. Michael Gerber, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, die Eucharistiefeier zelebrieren wird.

Die Kapelle wurde am 28. Mai 2000, am zweiten Jahrestag des tragischen Zugunglücks von Eschede, feierlich eingeweiht. Sie ist eine bedeutende Gedenkstätte für die 101 Todesopfer des schwersten Zugunglücks in der Nachkriegsgeschichte sowie für die zahlreichen Verletzten, die bis heute mit den Folgen des Unglücks leben. Die Kapelle wurde von Udo Bauch, einem Überlebenden des Unglücks, als Dankes- und Gedenkstätte errichtet.

Eschede-Opfer Udo Bauch bei der Gedenkstätte an der Unfallstelle in Eschede. ...

Udo Bauch, geboren in Villingen im Schwarzwald, lebt seit 1996 in Eichenzell bei Fulda. Er ist mit seiner Frau Monika verheiratet und Vater von vier Kindern: Patrick, Kristina, Marie-Jeanette und Natalie. Zudem freut sich die Familie über zwei Enkelkinder, Bella und Don. Udo Bauch, damals 30 Jahre alt, erlitt bei dem Zugunglück schwere Verletzungen, darunter ein Schädelhirntrauma 3. Grades mit Hirnblutung, einen Schädelbruch, einen vierfachen Unterkieferbruch, eine Oberschenkelfraktur sowie weitere schwere Verletzungen. Über Monate war er auf den Rollstuhl angewiesen, durchlief zahlreiche Operationen und Rehabilitationen. Trotz aller Widrigkeiten kämpfte er sich zurück ins Leben und lebt heute mit einer 100-prozentigen Schwerbehinderung.

In den vergangenen Jahren hat Bauch immer wieder öffentlich auf die Missstände bei der Schadensregulierung durch die Deutsche Bahn hingewiesen und sich für die Opfer eingesetzt. Seine Erfahrungen hat er in den Büchern "Zugunglück von Eschede überlebt" und "Schwerbehindert durch das Zuginferno von Eschede – wie der ICE 884 mein Leben veränderte" festgehalten. Trotz des schweren Schicksals hat ihn das Unglück im Glauben gestärkt und seine Dankbarkeit für das zweite Leben, das ihm durch Gottes Gnade geschenkt wurde, vertieft.

Mit der Einweihung der Lourdeskapelle auf seinem Grundstück erfüllt Udo Bauch sein persönliches Gelübde: "Zum Dank an Gott für mein zweites Lebensgeschenk." Für ihn ist sein Überleben kein Zufall, sondern ein Geschenk Gottes. Die Kapelle ist für viele Menschen ein Ort der Stille, des Gebets und der Erinnerung. Besonders berührend ist, dass zwei seiner vier Kinder in der Kapelle getauft wurden.

Innenansicht der Lourdeskapelle

Das Jubiläum wird von musikalischer Begleitung durch den Gesangverein Concordia Eichenzell sowie Solosänger Winfried Hartung gestaltet. Neben zahlreichen Vertretern aus Politik und Gesellschaft haben auch Vertreter des DB-Konzerns ihre Teilnahme zugesagt, darunter DB-Konzernsprecher Achim Stauß sowie DB-Ombudsmann Prof. Udo Steiner. Bereits schriftlich gratuliert haben Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing, der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein sowie der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz und würdigen damit die Bedeutung dieser Gedenkstätte.

Die Dankeskapelle, die seit ihrer Einweihung regelmäßig besucht wird, gilt als wichtige Gebetsstätte und wird von den Besuchern sehr geschätzt. Udo Bauch, Opfer des Eschede-Unglücks, ist der einzige Überlebende, der auf eigene Kosten eine öffentlich zugängliche Gedenkstätte errichtet hat, um seinem Überleben zu danken. Zum Weihejubiläum mit Bischofsmesse sind alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen. Im Anschluss an die Feierlichkeiten lädt Familie Bauch zu einem gemütlichen Beisammensein mit Imbiss und Getränken ein.

Trotz seiner erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen ist Udo Bauch dankbar, dass er noch am Leben sein darf. Seit vielen Jahren engagiert er sich ehrenamtlich bei Vereinen und unterstützt als Behindertenbeauftragter der Gemeinde Eichenzell Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind und nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Durch seinen langjährigen Kampf mit der Deutschen Bahn, Versicherungen und Behörden verfügt er über umfangreiche Erfahrungen im Sozialversicherungsrecht. Dieses Wissen möchte er gerne an seine Mitmenschen weitergeben. Unendlich dankbar ist er seiner Familie und seinem Freundeskreis, die ihn nach seinem schweren Unfall in vielfältiger Weise unterstützt haben.(pm/ci)+++


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