Erdbeerfeld von Feldfrüchte Schaake in Breitenbach am Herzberg - Fotos: privat

REGION Selbstpflücken ab Juni

Erdbeersaison gestartet: 4,90 Euro für 500 Gramm, Mindestlohn bedroht Preise

30.04.25 - Die ersten Erdbeeren von Feldern der Region sind an Verkaufsständen zu haben, für inzwischen 4,90 Euro das Schälchen. Sollte die Erhöhung des Mindestlohns im nächsten Jahr kommen, sehen die Erdbeerbauern sich genötigt, die Kostenerhöhung an die Kunden weiterzugeben.

Bis die Erdbeeren auf den Selbstpflückerfeldern geerntet werden können, wird es ...

In Breitenbach am Herzberg im Landkreis Hersfeld-Rotenburg baut Familie Schaake auf vier Feldern Erdbeeren an. Noch gibt es keine der begehrten roten Früchte: "Wir liegen am Ausläufer des Knüllgebirges. Wegen der Kälte sind wir später dran als etwa im Main-Kinzig-Kreis, deswegen schätzen wir, dass es Anfang Juni werden wird mit der Erdbeersaison. Es gab wenig Niederschläge, auch im März", erklärt Julian Schaake. Im letzten Jahr haben 500 Gramm Erdbeeren an den Verkaufsständen von Schaakes drei Euro gekostet - in diesem Jahr sei der Preis noch nicht festgesetzt und werde vom Ernteerfolg bestimmt.

Selbstpflücken erst ab Juni

Sebastian Würfl Archivfoto: O|N/ Marius Auth

Sebastian Würfl vom bekannten Unternehmen "Bauer Würfl" aus Gründau im Main-Kinzig-Kreis baut auf insgesamt 50 Hektar Fläche Erdbeeren an und hat bereits gestern angefangen, an seinen Verkaufsständen unter anderem in Fulda, Petersberg, Flieden, Schlüchtern und Steinau zu verkaufen. "Das sind verfrühte Erdbeeren aus dem Folientunnel oder von Freilandflächen, die mit Vlies abgedeckt wurden. Es ist wieder ein frühes Jahr, aber etwas später als letztes Jahr. Wir hatten viele kalte Nächte, aber bisher kein Frostereignis", erklärt Würfl. 4,90 Euro kosten 500 Gramm Erdbeeren an Würfls Verkaufsständen. Die Selbstpflückerfelder von Würfl, unter anderem im Pröbelsfeld bei Fulda-Sickels, sollen erst Anfang Juni aufmachen.

Der Mindestlohn für Erntehelfer hat sowohl Schaake als auch Würfl zugesetzt. Zur Zeit liegt er bereits bei 12 Euro die Stunde, im nächsten Jahr könnte er auf 15 Euro steigen. "Wenn man sieht, dass im Handel teilweise nur 1,70 Euro für 200 Gramm aufgerufen werden, dafür kann man bereits jetzt nicht erzeugen", meint Schaake. "Der Lohn für die Erntehelfer macht einen sehr großen Teil unserer Kosten aus - und die dann steigenden Kosten müssen wir an die Kunden weitergeben", so Würfl.

"Riesiger Wettbewerbsnachteil"

Auf sechs Hektar Fläche bauen Schaakes Erdbeeren an

Ein höherer Mindestlohn könnte regionale Erdbeeren so teuer machen, dass Kunden im Handel eher zur spanischen Konkurrenz greifen: "Eine Erhöhung des Mindestlohns wäre ein riesiger Wettbewerbsnachteil. In Spanien beträgt der Stundenlohn für Erntehelfer weniger als die Hälfte. Wenn hier alle Sonderkulturbetriebe den Mindestlohn zahlen müssen, auch an Aushilfsarbeiter aus dem Ausland, dann haben wir ein Problem. Wir fordern deshalb eine Sonderregelung für Erntehelfer, erwarten aber nicht, dass die Preise im Handel sonderlich steigen durch eine Erhöhung des Mindestlohns: Der Einzelhandel bestimmt die Preise, da kommt wenig bei den Bauern an", so eine Sprecherin des Hessischen Bauernverbands. (mau) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum
Cookie-Einstellungen anpassen

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Whatsapp
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön