
FSV dank umstrittenen Strafstoß dem Titelgewinn ganz nahe
04.05.25 - Der FSV Fernwald hat den nächsten großen Schritt zum Hessenliga-Titelgewinn erfolgreich bewältigt: Beim Hünfelder SV siegte der Primus mit 1:0 (1:0).
Die spielentscheidende Szene trug sich bereits nach 24 Minuten zu: Nach einem Eckball ging HSV-Mittelstürmer Marcel Trägler mit FSV-Halbverteidiger Julian Bender in den Zweikampf. Trägler rutschte leicht weg, Bender ließ sich ein wenig in Trägler fallen und Schiedsrichter Boris Reisert (TG Ober-Roden) zögerte keine Sekunde: Foulelfmeter für den Gast aus Mittelhessen. Tom Woiwod ließ sich die Chance nicht nehmen und chippte den Ball in die Tormitte. HSV-Keeper Jannis Maul war in die rechte Ecke unterwegs und hatte keine Chance.
Hessenliga: HSV belohnt sich nicht: Strittiger Strafstoß entscheidet "In der Halbzeit haben wir die Szene diskutiert. Der Schiedsrichter hat gesagt, dass er sich total sicher war, der Assistent, der viel besser zu dem Zweikampf stand, war sich aber gar nicht sicher. Ich denke, dass das schon viel aussagt", erklärte HSV-Coach Johannes Helmke die Szene des Spiels. Wie sauer Trägler auf Reiserts Pfiff war, wurde schon auf dem Feld deutlich. Trägler schimpfte wie ein Rohrspatz, bis ihm Reisert schließlich verwarnte. Und Bender? Der sagte: "Ich hätte ihn auch gegeben. Er trifft mich oben und unten."
Reisert stand zudem noch einmal in Minute 79 im Mittelpunkt: HSV-Kapitän Marcel Dücker flog nach einem Zweikampf an der Außenlinie – direkt vor Hünfelds Bank – mit Gelb-Rot vom Platz. Das Foul und die zweite persönliche Verwarnung waren unstrittig, allerdings monierten die Hünfelder, dass der Ball zuvor schon deutlich die Außenlinie überquert hätte. Ganz eng. Glück hatte Fernwald zudem, dass der verwarnte Stürmer Awed Isaac Abeslom kurz vor Ende nicht vom Platz flog, als er erst den ganz weiten Weg bei der Auswechslung suchte und dann ganz arrogant mitten auf dem Weg stehen blieb. Die Hünfelder waren außer sich, Reisert ließ ihn "leben" – zum Unverständnis vieler.
Spielentscheidend war das aber sicherlich nicht. Vielmehr hatte Fernwald diesmal das Glück des Tüchtigen: Zu keiner Phase des Spiels hatte der Tabellenführer die Oberhand gewonnen, spielerisch war der HSV insbesondere in Durchgang zwei klar besser und drängte gar noch in Unterzahl auf den verdienten Ausgleichstreffer. Helmke war entsprechend zufrieden mit dem Auftritt: "Ich habe der Mannschaft im Kreis gesagt, dass sie sich nichts vorzuwerfen hat. Nach dem schlechten Spiel in Walldorf war das die richtige Reaktion. Schade, dass keiner reingefallen ist." Chancen hatte Hünfeld eine Handvoll und sagte FSV-Trainer Daniel Steuernagel: "Das war die Kategorie Arbeitssieg. Eine Punkteteilung wäre sicherlich gerechter gewesen." Mit vier Punkten Vorsprung geht der FSV Fernwald in die verbleibenden vier Spiele. (Johannes Götze) +++
Die Statistik:
Hünfelder SV: Maul; Vogler (90.+2 Sawatzky), Dücker, Häuser, Zöll – Müller (71. Zentgraf), Uth (85. Kocak) – Krieger, Hussain, Fröhlich – Trägler (65. Bevz).
FSV Fernwald: Sahin; Burger, Furkert, Bender – Fischer, Hahn (71. Weil), Hofmann, Tsuda, Krasniq (61. Halilovic)– Woiwod, Isaac Abeslom (88. Gärtner).
Schiedsrichter: Boris Reisert (TG Ober-Roden).
Zuschauer: 250.
Tor: 0:1 Tom Woiwod (25., Foulelfmeter).
Gelb-Rote Karte: Marcel Dücker (79., Hünfeld).