

Sicher in die Saison! Biker-Polizei-Kontrolle auf Hessens höchstem Berg
05.05.25 - Biker-Kontrolle auf Hessens höchstem Berg: Am Sonntag eröffnete jetzt auch die Polizei die Motorradsaison - mit einer Kontrollstelle samt Infostand. Das erklärte Ziel: Die Sicherheit erhöhen und den Kontakt auf Augenhöhe pflegen.
Vor Ort sind uniformierte und zivile Kräfte des Polizeipräsidiums Osthessen, genauso wie die Präventionsabteilung und die Kreisverkehrswacht Fulda. Trotz des drastischen Temperatursturzes sind einige Motorradfahrer unterwegs.
Organisiert wurde die Aktion von Mirko Reuß. Er ist Zweirad-Koordinator beim Polizeipräsidium Osthessen. Überprüft werden drei Dinge, erklärt er. "Erstens: wie verhält sich der Motorradfahrer im Verkehr? Dafür haben wir zivile Motorräder, mit denen wir uns unbeobachtet in eine Gruppe mischen und die Raser herausziehen können. Dann kontrollieren wir den technischen Zustand, ob Tuning-Teile oder sonstige Anbauteile vorhanden sind, die nicht zugelassen sind, ob die Bremsen funktionieren und ob genug Profil auf den Rädern ist. Zu guter Letzt gucken wir uns die Fahrer an, ob die alkoholisiert sind, ob die fit für den Verkehr sind oder den Abend davor gekifft haben und natürlich, ob sie einen Führerschein haben".
Eine Stunde nach Beginn keine größeren Verstöße "Es geht um die Verkehrssicherheit und die Verringerung der Unfallzahlen", stellt Reuß heraus. Natürlich sei auch die unnötige Belastung von Umwelt und Anwohnern ein Anlass für die Kontrollen. Seine Bilanz: "Die Aktion wird gut angenommen, es kommen auch viele Gespräche mit den Motorradfahrern zustande". Rund eine Stunde nach Beginn der Kontrolle wurden keine großen Verstöße, nur ein kleiner Mangel beanstandet.
An seinem Infostand berät Christoph Schmorenz die Biker. Er ist Teil der Präventionsabteilung der osthessischen Polizei. Sein Appell: "Macht euch sichtbar, tragt helle und reflektierende Klamotten". Denn: Gerade durch die schmale Silhouette werden Motorradfahrer oft übersehen. Genauso macht er auf die Gefahren von überhöhter Geschwindigkeit aufmerksam, einer Hauptunfallursache, auch bei Zweiradfahrern.
Den "Lappen" abgeben? - Fast eine Sekunde Reaktionszeit bei höchster Konzentration Besonders erfahrbar wird das bei Engelbert Auth von der Kreisverkehrswacht. Bei ihm können die Fahrer ihr Reaktionsvermögen testen. "Man denkt oft, die Geschwindigkeit im Griff zu haben, aber die Fahrphysik belehrt uns eines Besseren", macht er deutlich. Schon wenige Kilometer pro Stunde über dem Limit verlängern den Anhalteweg drastisch. Die schnellste Reaktionszeit lag an diesem Tag bei 0,31 Sekunden, bis der Fuß auf der Bremse war. Der höchste Wert waren 0,9 Sekunden. "Und das bei voller Konzentration. Da muss man schon drüber nachdenken, ob man tatsächlich noch fit für den Straßenverkehr ist", meint Auth zu diesem Wert. Denn: Wer trotz Vorbereitung und Konzentration so lange braucht, dem dürfte es im Alltag kaum gelingen, rechtzeitig zu bremsen.
Wie er die Kontrolle erlebt hat, erzählt Kevin Jakob aus Gersfeld. Er fährt seit etwa fünf Jahren seine "KTM 950 Adventure S". Jakob meint: "Man hat ja nichts zu verbergen auf dem Motorrad und es ist richtig, dass hier geprüft wird". Denn: das "beste Hobby der Welt", wie er es nennt, soll sicher und vernünftig gelebt werden.
Insgesamt kontrollierten zivile und uniformierte Kräfte des Polizeipräsidiums Osthessen 41 Motorräder und warfen hierbei einen geschulten Blick auf die motorisierten Zweiräder und ihre Fahrer. Ganz nebenbei konnte auch gleich Nachwuchs für die Polizei akquiriert werden. Der sechs Jahre alte Niklas sitzt stolz auf einem der Polizeimotorräder. Für ihn steht fest: Polizist werden, das ist seine Zukunft. (Moritz Bindewald) +++