

Das Juniorstudium an der Hochschule Fulda - erster Schritt in die Hochschulwelt
09.05.25 - Wie lebt es sich als Schülerin in der Welt einer Hochschule? Leonie Busse, Schülerin der 10. Klasse am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, teilt ihre Erfahrungen als Juniorstudierende im Fachbereich Angewandte Informatik. Mit Unterstützung von Prof. Dr. David James hat sie bereits ein Semester des Juniorstudiums im Modul "Mathematik für Wirtschaftsinformatiker" erfolgreich gemeistert. Weil es ihr so gut gefallen hat, nimmt sie jetzt zum zweiten Mal teil.
Das Juniorstudium gibt interessierten und leistungsstarken Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, bereits während der Schulzeit erste Erfahrungen an der Hochschule zu sammeln und ihren Interessen auf höherem Niveau nachzugehen.
Studium neben der Schule
Im Wintersemester 2024/2025 begann Leonie ihre Reise in die akademische Welt, ermutigt durch die Begabtenförderung ihrer Schule und durch ihre Mathematiklehrerin. Anschließend folgte ein Gespräch mit Professor David James. Das Juniorstudium, so fand sie heraus, bot ihr eine ideale Ergänzung zum Schulalltag und eine neue Perspektive auf das Lernen. Besonders die lineare Algebra fasziniert Leonie: "Das Juniorstudium unterscheidet sich vom regulären Schulunterricht vor allem im Tempo. In den Vorlesungen wird alles viel schneller und abstrakter erklärt, woran man sich erst einmal gewöhnen muss, was für mich aber gut passt. Deshalb muss man auch nach den Vorlesungen die Themen selbstständig vertiefen, um diese vollständig zu verstehen."Schule und Juniorstudium unter einen Hut zu bringen, erforderte von Leonie, dass sie sich ihre Zeit sorgfältig einteilt: "Den in der Schule verpassten Unterrichtsstoff habe ich meistens am Wochenende nachgearbeitet", berichtet sie. Die wöchentlichen Übungen besuchte sie nicht, um nicht zu viel im regulären Unterricht zu verpassen – ein Kompromiss, der ihr ermöglichte, dennoch vom Juniorstudium maximal zu profitieren. "Die Aufgabenblätter aus den Übungen habe ich ebenfalls in meiner Freizeit bearbeitet, teilweise in den Ferien, und Professor James zur Durchsicht nachgereicht."
Unterstützung von allen Seiten
Professor James, der Leonie betreut, weiß um die Vorteile des Programms: "Die Schülerinnen und Schüler können reinschnuppern, eine Prüfung ablegen und diese auch später im Studium anerkennen lassen. Und sie erfahren, wie das Studieren abläuft." Er sieht das Juniorstudium als eine Plattform zur Begabtenförderung, die unterforderte Schülerinnen und Schüler mit besonders großem Interesse an bestimmten Themengebieten in die akademische Welt einbindet. "Mit Leonie hatte ich kaum Arbeit, weil sie alles sehr schnell und gut verstanden und die Aufgaben eigenständig erledigt hat. Sie ist unter den normalen Studierenden überhaupt nicht aufgefallen", berichtet er über seine positiven Erfahrungen mit ihr."Das Juniorstudium ist ein Baustein innerhalb der Unterstützungsangebote zur Studienorientierung. Besonders begabten Schülerinnen und Schülern bietet es die Möglichkeit, in einen Studienbereich reinzuschnuppern und zu schauen, ob dieser sich mit den persönlichen Interessen deckt", erläutert Marie Wesner von der Zentralen Studienberatung. "Die Hochschule Fulda unterstützt die Juniorstudierenden und stellt ihnen die nötige Infrastruktur bereit. Sie bekommen eine Chipkarte und einen Hochschulausweis, sodass sie – genau wie die regulären Studierenden – die Bibliothek und die Mensa nutzen können", ergänzt Wesner.
Zukunftsperspektiven und Empfehlungen
Das Juniorstudium hat Leonies Interesse an Physik und Mathematik weiter gestärkt. Nach der Schule plant sie, in Richtung theoretische Physik zu gehen, angeregt durch Erfahrungen wie ihr Praktikum beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Die Erfahrungen und Einsichten, die das Juniorstudium ihr bietet, unterstützen sie dabei, ihre zukünftige Studien- und Berufswahl klarer zu sehen.Für Schülerinnen und Schüler, die ein Juniorstudium in Erwägung ziehen, hat Leonie folgenden Rat: "Man sollte sich auf jeden Fall vorher über ein Juniorstudium informieren, mit den Fachkräften seines Interessengebiets sprechen und sich an der Hochschule erkundigen, welche Vorlesungen im Semester angeboten werden. Wichtig ist auch, regelmäßig teilzunehmen." Und sie fügt hinzu, dass nun auch zwei ihrer Klassenkameraden den Weg ins Juniorstudium eingeschlagen haben.
Auch Professor James ermutigt Unentschlossene, einen Versuch zu wagen: "Wenn das Interesse da ist: einfach mal reinschauen. Sollte es nicht funktionieren aus irgendwelchen Gründen, kann man das Juniorstudium jederzeit abbrechen."
Den Sprung wagen
Das Juniorstudium gibt Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, über ihren schulischen Horizont hinauszuschauen und ihr Potenzial voll zu entfalten. Es bietet einen wertvollen Einblick in das universitäre Lernen und eröffnet jungen Menschen die Möglichkeit, ihrer Leidenschaft für ein Fach schon früh nachzugehen.Interessierte Oberstufen-Schülerinnen und -Schüler können sich für das Juniorstudium im Wintersemester ab August 2025 bewerben. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite der Hochschule Fulda zum Juniorstudium. +++