
Der neue Papst Leo XIV zelebriert am Freitag die Messe mit den Kardinälen in der Sixtinischen Kapelle - Foto: picture alliance/dpa/ Vatican Media/ABACAPRESS.COM
REGION
Allseitige Überraschung
Was sagen die hiesigen Gemeindepfarrer zum neuen Papst Leo XIV?
10.05.25 - Die Wahl des neuen Papstes Leo XIV hat wohl die meisten Katholiken überrascht und erstmal sprachlos gemacht, denn ein US-Amerikaner bekleidete dieses höchste Amt noch nie. In Rom wurde er gleichwohl bei seinem ersten Auftritt mit großer Begeisterung und frenetischem Jubel begrüßt. Die Reaktionen - auch aus dem In- und Ausland - sind unisono positiv. Wir wollten wissen, auf welche Resonanz denn die Wahl von Robert Francis Prevost in unsern katholischen Pfarrgemeinden in der Region getroffen ist und haben dort nachgefragt.
Stimmen zur Papstwahl

Stadtpfarrer Stefan Buß freut sich über den neuen Papst Leo XIV Archivbilder: O||N
Stadtpfarrer Stefan Buß, Fulda: "Ich war zunächst überrascht, dass die Wahl doch so schnell ging, was aber für eine Geschlossenheit der Kardinäle spricht. Auch der Kandidat selbst war für mich überraschend. Ich glaube, es kann ein Papst sein, der gut das fortführt, was Papst Franziskus angestoßen hat. Ich hoffe, dass er gut vermittelt und Brückenbauer wird zwischen Konservativen und Reformern. Seine erste Botschaft an die Welt war "Frieden". Ich hoffe, er kann in den Konflikten der Erde einige Impulse setzen. Auch seine Namenswahl Leo scheint Programm zu sein und knüpft an Leo XIII an, der seine Sozialenzyklika Rerum Novarum 1891 verfasste. Dem neuen Papst wird der soziale Frieden am Herzen liegen und seine Nähe zu den Armen der Welt. Also ich bin zuversichtlich gestimmt."

Pfarrer Thomas Maleja aus Flieden
Pfarrer Thomas Maleja, Flieden:
"Tatsächlich kannte ich diesen Namen gar nicht und war wirklich überrascht. Aber ich habe mich sehr gefreut, dass es ein US-Amerikaner geworden ist, der seine Erfahrungen aus Peru und als Leiter der Bischöflichen Kongregation in Rom mitbringt. Das wird er in seinem jetzigen Amt gut brauchen können. Interessant fand ich, dass er nach Italienisch nicht Englisch, sondern Spanisch gesprochen hat. Das habe ich als möglichen Affront gegen die Politik von Donald Trump interpretiert. Auch die Tatsache, dass er mit Leo XIV an den Schöpfer der Sozialenzyklika Rerum Novarum anknüpft und sich für den Frieden in der Welt einsetzen will, hat mich sehr gefreut.

Kaplan Philipp Schöppner aus Kalbach
Kaplan Philipp Schöppner, Kalbach:
"Mein erster Eindruck des neuen Papstes ist sehr positiv, ich höre gerade seine erste Predigt aus der Sixtinischen Kapelle in Rom von heute Vormittag im Radio. Natürlich war ich zunächst - wie wohl die allermeisten - sehr überrascht, aber nach allen bisherigen Informationen ist das ein Mann von Format, der mit all seinen vielfältigen Erfahrungen gut geeignet ist, die Spannungen in der Kirche zu überbrücken."

Pfarrer Michael Oswald begrüßt, dass die Wahl auf diesen Papst fiel
Pfarrer Michael Oswald, Bronnzell und Johannesberg:
"Ich war sofort begeistert - wie wohl die meisten. Erstmal, dass es so schnell ging, denn das bedeutet ja große Einigkeit unter den Bischöfen bei dieser Wahl. Der neue Papst kennt sich sowohl in Nord- als auch in Südamerika gut aus, wo ja die meisten Katholiken auf der Welt leben, und hat vor allem auch die ärmere Bevölkerung im Blick. Er kennt aber andererseits auch die Verhältnisse im Vatikan genau, weil er Leiter der Glaubenskongregation in Rom war - das ist eine gute Mischung. Die Bischöfe wollten ja einen Papst, der die Linie von Papst Franziskus fortführt. Denn wir brauchen einen Papst für die Welt, angesichts der vielen ungelösten Konflikte überall."
(ci)+++
