Von links: Manfred Reith, Lothar Schreiber, Manfred Hahl, Gabriele Leipold und Tobias Farnung. - Fotos: privat

POPPENHAUSEN (WAKU) Neues Gewerbe in der Gemeinde ansiedeln

Tobias Farnung setzt sich für handwerkliches Gründerzentrum ein

13.05.25 - Der Poppenhausener Bürgermeister-Kandidat Tobias Farnung regt zur Diskussion über die Einrichtung eines handwerklich geprägten Gründerzentrums in der Rhön-Gemeinde an. "Wenn Gewerbesteuerzahler die Gemeinde verlassen, geht es darum, dies durch die Ansiedlung von neuen Betrieben mittelfristig zu kompensieren", sagt Farnung.

Das jüngst von der Gemeinde erworbene Areal Von-Steinrück-Platz 2-4 bietet sich aus Sicht des 44- jährigen Diplom-Kaufmanns für ein solches Projekt hervorragend an. Um den Bedarf und die Realisierbarkeit eines solchen Projektes zu diskutieren, hat sich Farnung mit Gabriele Leipold (Geschäftsführerin Kreishandwerkerschaft Fulda), Manfred Reith (Architekturbüro Reith Wehner Storch), dem Abstrodaer Unternehmensberater Manfred Hahl (ehemals CEO FFT Fulda und Führungskraft der EDAG Group) sowie dem Vorsitzenden des MIT-Ortsverbands Rhön, Lothar Schreiber (Schreiber Stuck Putz Trockenbau) getroffen und über die innovative Idee ausgetauscht.

Konkret sollen bei einer solchen Einrichtung nach Ansicht des Bürgermeister-Kandidaten die Einstiegshürden für potenzielle Gründer so gering wie möglich gestaltet werden. Dementsprechend sieht das Konzept in der Gründungsphase niedrige Mietpreise für unterschiedlich große Gewerbeflächen, flexible Kündigungsfristen für die Räumlichkeiten sowie die Mitnutzung der Infrastruktur – wie etwa W-LAN, Besprechungsräume, Gemeinschaftsküche oder ein Pool-Fahrzeug – vor. Ebenfalls zum Konzept gehört eine Betreuung der Gründer durch ein ehrenamtliches Mentoren-Team, das aus erfolgreichen Unternehmerinnen und Unternehmern der Region besteht. "Ich bin überzeugt, dass sich heimatverbundene, erfahrene Unternehmer bereiterklären werden, den Gründern mit guten Tipps und Ratschlägen zur Seite zu stehen", so Farnung, der selbst seit rund zehn Jahren Personalverantwortung trägt. Zwei, die die Übernahme einer solchen CoachingFunktion bereits signalisiert haben, sind Manfred Hahl und Lothar Schreiber.

Tobias Farnung

Strahlkraft über die Grenzen von Poppenhausen

Lothar Schreiber, der selbst vor 33 Jahren seinen Handwerks-Betrieb in Motten gegründet hat, ist überzeugt, dass ein solches Zentrum potenziellen Gründern erleichtern dürfte, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. "Alles, was das Risiko am Anfang für die Gründer minimiert, hilft dabei enorm", so Schreiber. Er ist auch überzeugt, dass eine solche Einrichtung eine Strahlkraft über die Grenzen von Poppenhausen hinaus haben wird. "Es dürfte dazu führen, dass auch Menschen aus anderen Städten und Gemeinden ihre Firma in Poppenhausen gründen."

Manfred Hahl aus Abtsroda, ehemalige Führungskraft der EDAG-Group und CEO der FFT Produktionssysteme GmbH & Co. KG, empfiehlt, auch Gründer im Dienstleistungsbereich zu berücksichtigen, die für die Handwerksbetriebe nötig sind. "Wenn in einem solchen Gründerzentrum beispielsweise auch ein Buchhaltungsbüro oder ein IT-Dienstleister angesiedelt sind, stellt dies eine gute Symbiose dar – für das Buchhaltungsbüro, das die anderen Gründer als Kunden betreuen kann. Aber auch für die Handwerksbetriebe, die diese notwendige Dienstleistung direkt mit im Gebäude haben." Dies bedeute kurze Wege und schnelle Abstimmungsmöglichkeiten. Vor allem in der Vernetzung der einzelnen Gründer untereinander sieht Hahl eine riesige Chance.

Gabriele Leipold, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Fulda, ist von der Idee begeistert, weil das Konzept den Fokus auf den Handwerksbereich richtet. "Ein solches Gründerzentrum für Handwerker ist mir im weiteren Umkreis nicht bekannt", sagt Leipold. Sie könne sich auch vorstellen, dass die Kreishandwerkerschaft mit ihrer Gründungsberatung das Angebot in irgendeiner Form ergänzt. Farnung betont aber auch, dass er das Angebot trotz der klaren Fokussierung nicht exklusiv für Handwerksbetriebe sieht. "Natürlich sollte auch ein Programmierer oder eine Agentur hier ein berufliches Zuhause finden können", stellt der Kandidat klar.

Aber wie hoch wären die Investitionskosten, um ein solches Gründerzentrum in der Rhöngemeinde zu realisieren? "Den vorderen Trakt des Areals könnte man zunächst vom restlichen Gebäude trennen und in einem ersten Schritt mit relativ überschaubaren finanziellen Mitteln attraktiv gestalten", sagt Architekt Manfred Reith (Reith Wehner Storch Architekten). Auf diese Weise könnte man das Konzept zunächst ohne übertrieben hohe Anschubinvestitionen starten. Sollte sich der Erfolg einstellen, könne das Zentrum sukzessive erweitert werden – beispielsweise auch um Lager- oder Produktionsflächen im Hallenbereich, wo früher die Möbelproduktion untergebracht war. "Hierzu dürften allerdings deutlich mehr finanzielle Mittel nötig sein", sagt Reith.

Tobias Farnung sieht in einem solchen Zentrum die große Chance, neues Gewerbe in Poppenhausen (Wasserkuppe) anzusiedeln. "Das schafft mittelfristig Gewerbesteuereinnahmen, Arbeitsplätze – und möglicherweise entscheidet sich auch der eine oder andere Gründer, seinen Lebensmittelpunkt in unsere Gemeinde zu legen", so der 44-Jährige. (pm/mp) +++


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