SPD-­Unterbezirk Fulda zieht Bilanz und blickt nach vorn: "Weiter so darf es nicht geben!" - Fotos: privat

FULDA Rückbesinnung auf Kernthemen

SPD Fulda nach katastrophalem Wahlergebnis: "Weiter so darf es nicht geben!"

13.05.25 - Die Ergebnisse der letzten drei Wahlen und der daraus resultierende politische Kurs der SPD standen im Zentrum des Parteitags des SPD-­Unterbezirks Fulda, der am vergangenen Freitag im Bürgerhaus Johannesberg stattfand.

In einer ebenso kritischen wie engagierten Sitzung rief der Vorsitzende Andreas Maraun die Delegierten zu klaren Veränderungen auf: "Ein Weiter­so wie es ist, kann es nicht geben!" Die Wahlergebnisse bezeichnete Maraun deutlich als "katastrophal" und "desaströs". Bereits in seiner Begrüßung erinnerte Maraun an das historische Datum des 8. Mai und betonte angesichts der Verfolgung von Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im Nationalsozialismus: "Der 8. Mai war für uns ein Tag der Befreiung."

Gegen Begrenzung von Migration

Im Bürgerhaus Johannesberg fand der Unterbezirksparteitag statt

Danach leitete er in die aktuelle politische Lage über und sprach sich klar gegen eine Begrenzung von Migration aus: "Wir brauchen junge Menschen. Und wir dürfen nicht wegsehen, wenn Menschen wegen des – vor allem von Industriestaaten verursachten – Klimawandels ihre Heimat verlassen müssen." Bezugnehmend auf die Zustimmung zur Koalition mit der CDU auf Landesebene stellte Maraun klar: "Diese Entscheidung ist aus politischer Verantwortung getroffen worden – um das Flirten unseres Partners mit Parteien zu verhindern, die bundesweit als rechtsextrem eingestuft werden. Wir sind die Partei des Lichts – und wir werden den Kampf gegen die Finsternis nicht aufgeben."

Damit leitete er über zur zentralen Diskussion des Abends unter dem Titel "Die SPD in Fulda – Gestern, Heute und Morgen?" Nach vier verlorenen Wahlen in ebenso vielen Jahren – zuletzt die Bundestagswahl, bei der die SPD bundesweit auf 16 Prozent kam, in Fulda sogar unter 13 Prozent – betonte Maraun, dass ein Wandel nötig sei: "Wir müssen zurück zur Gestaltung, nicht nur verwalten. Es kann nicht sein, dass wir uns nach einem Wahldebakel zuerst fragen, welche Posten es zu verteilen gibt."

Rückbesinnung auf soziale Kernthemen

Die anschließende Diskussion unter den Delegierten war intensiv und offen. Robert Vey forderte eine Rückbesinnung auf soziale Kernthemen wie Gesundheit und Wohnraum. Andreas Goerke kritisierte die einseitige Ausrichtung auf akademische Milieus: "Wir vertreten nicht mehr die Arbeitnehmer." Dr. Szymon Mazur warf ein, dass man sich die Frage stellen müsse, warum die SPD für viele nicht mehr glaubwürdig sei, ohne dabei populistischen Parolen zu folgen. Sylvia Hillenbrand warnte davor, interne Gegensätze zwischen Gruppen aufzumachen: "Das enttäuscht mich."

Weitere Wortbeiträge kamen von Jochen Hammerschick, der zu einer aktiveren politischen Gestaltung aufrief, und Hans-­Joachim Tritschler, der mahnte: "Wir haben uns von denen entfremdet, die uns wählen sollten." Volker Oertel verteidigte die bisherige Regierungsarbeit der Ampel: "Mehr als 200 von 400 Vorhaben wurden umgesetzt – das ist mehr als viele Vorgängerregierungen geschafft haben." Gleichzeitig kritisierte er scharf die Vergabe von Posten in der hessischen SPD: "Dass die, die die Wahl verloren haben, nun die besten Posten bekommen – das darf nicht sein."

Wahlen

Neben der politischen Debatte fanden auch satzungsgemäße Wahlen statt: Die Schiedskommission wird weiterhin von Gerhard Kaiser (Burghaun) geleitet. Der SPD­-Unterbezirk Fulda wird im Landesparteirat weiterhin durch Bernhard Lindner (Fulda) und Michael Busold (Großenlüder) vertreten. Im Bezirksausschuss Hessen­Nord vertreten Michael Busold und Hans­Joachim Tritschler (Fulda) den Unterbezirk. Zudem wurden die Delegierten für den Bundesparteitag, den Landesparteitag und den Bezirksparteitag gewählt. Inhaltlich wurden weit über zehn Anträge intensiv beraten. Besonders hervorgehoben wurden Forderungen nach einem dualen Lehramtsstudium sowie nach einem kommunalen Mobilitätswendekonzept, das die sozial­ökologische Transformation vor Ort unterstützen soll.

Ein besonderer Moment war die Würdigung von Christine Fischer für ihren Einsatz im Bundestagswahlkampf. Andreas Maraun überreichte ihr unter anhaltendem Applaus einen Blumenstrauß als Dank für ihren "engagierten und unermüdlichen Einsatz". Zum Abschluss des Parteitags bedankten sich Präsidiumsleiter Michael Busold und Unterbezirksvorsitzender Andreas Maraun bei den Delegierten für ihre Geduld, ihre Diskussionsfreude und ihr Engagement bei der Abwicklung aller Wahlen und Anträge. (mau/pm) +++


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