

Hessen wird sicherer: Zahl der Verkehrsunfälle erreicht historischen Tiefstand
13.05.25 - Hessens Straßen werden sicherer: Im Jahr 2024 ist die Zahl der im Straßenverkehr verletzten oder getöteten Personen auf den niedrigsten Stand seit Jahren gesunken. 25.174 Menschen verunglückten laut aktueller Unfallbilanz, das sind 323 weniger als im Vorjahr. Innenminister Roman Poseck sieht darin einen wichtigen Schritt in Richtung der langfristigen "Vision Zero" – dem Ziel, keine Toten und Schwerverletzten mehr im Straßenverkehr zu beklagen.
Der niedrigste Stand seit Einführung der Statistik wurde erreicht, wenn man die Pandemie-Ausnahmejahre ausklammert. Die Zahl der Verkehrsunfälle insgesamt stieg leicht um 0,8 Prozent auf 146.946. Die Zahl der Verkehrstoten kletterte jedoch von 189 auf 198.
"Es ist erfreulich, dass wir weniger Opfer verzeichnen. Doch jeder einzelne der 198 Verkehrstoten ist einer zu viel", sagte Innenminister Roman Poseck bei der Vorstellung der Bilanz an der Polizeiautobahnstation Wiesbaden-Medenbach. Im Vergleich zu 2015 habe sich die Zahl der Schwerverletzten um 32,5 Prozent reduziert, bei den Verkehrstoten sei ein Rückgang um 19 Prozent zu verzeichnen.
Mehr Tote bei Fußgängern und Motorradfahrern
Besorgniserregend: Die Zahl der tödlich verunglückten Fußgänger stieg von 26 auf 36. Ursache war häufig unaufmerksames Betreten der Fahrbahn. Bei Motorradunfällen kamen 38 Menschen ums Leben – fünf mehr als 2023. Das "Bike-Konzept Hessen" soll diese Risikogruppe mit Sicherheitstrainings, Kontrollen und Informationskampagnen besser erreichen.
Einsatz gegen Raser und Drängler
Als häufigste Unfallursache wurde erneut mangelnder Sicherheitsabstand festgestellt, gefolgt von Vorfahrtsverstößen und überhöhter Geschwindigkeit. Um hier gegenzusteuern, setzt die Polizei auf modernste Technik: "Seit Jahresbeginn modernisieren wir die Flotte der Einsatzfahrzeuge. Die neuen Fahrzeuge verfügen mit dem Video-Nachfahrsystem über hochauflösende Kameras, die Geschwindigkeits- und Abstandsverstöße dokumentieren", sagte Poseck.Die Zahl der Schwerverletzten sank um knapp zehn Prozent auf 3.216 – der niedrigste Stand seit 2015. Auch bei Schulwegunfällen gab es einen Rückgang auf 172 Fälle. Vier Kinder kamen 2024 im Straßenverkehr ums Leben. "Die eigenverantwortliche und sichere Verkehrsteilnahme von Kindern ist ein Schwerpunkt unserer Verkehrsprävention", erklärte Poseck.
Ältere Verkehrsteilnehmer rücken in den Fokus Bei den jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren starben 20 Menschen, sechs davon bei Motorradunfällen. "Junge Menschen sind die am stärksten gefährdete Verkehrsteilnehmergruppe", so der Minister. Mit dem Präventionsprogramm "CrashKurs Hessen" sollen sie gezielt sensibilisiert werden – das Projekt wurde 2025 auf ganz Hessen ausgeweitet. Auch ältere Verkehrsteilnehmer rücken verstärkt in den Fokus. Die Zahl der Unfälle mit Beteiligung von Seniorinnen und Senioren stieg leicht, 69 von ihnen kamen ums Leben. Mit dem Projekt "MAXimal mobil bleiben – mit Verantwortung" will das Land ältere Menschen über Risiken, Hilfsmittel und neue Verkehrsregeln informieren.