Mit 300 Fans im Rücken reichte es beinahe für den ganz großen Wurf. - Foto: TV Gelnhausen

GELNHAUSEN Aufstieg in die 2. Liga?

Drama bis zur letzten Sekunde! Aufstiegskrimi wird zur Nervenschlacht

26.05.25 - Was für ein Handballabend in der Volksbank-Arena Hildesheim: Vor 2.316 Zuschauern, darunter rund 300 lautstarke Fans des TV Gelnhausen und Bürgermeister Christian Litzinger, kämpfte das Team aus der Barbarossastadt aufopferungsvoll – und verpasste den Einzug ins Finale der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga am Ende um ein einziges Tor.

Trotz eines 30:34 (14:15) im Rückspiel gegen Eintracht Hildesheim bleibt der Gesamtrückstand mit 60:61 denkbar knapp. Es war ein Spiel, das alles bot – Leidenschaft, Dramatik, Emotionen und Gänsehautmomente bis zur allerletzten Sekunde. Die Mannschaft von Trainer Matthias Geiger war von der ersten Minute an motiviert, agierte mutig und präsentierte sich taktisch diszipliniert. Bereits in der siebten Minute stellte Yannick Mocken auf 4:2. Auch eine frühe Zeitstrafe gegen Torben Fehl brachte den TVG nicht aus dem Konzept. Im Gegenteil: Mit klugem Stellungsspiel und leidenschaftlicher Defensive hielt Gelnhausen Hildesheim zunächst in Schach.

Die Emotionen kochen über

Nach einem zwischenzeitlichen 8:6 durch Mocken geriet der TVG kurzzeitig ins Hintertreffen: Zwei Zeitstrafen innerhalb weniger Sekunden gegen Hilb und Dambach drehten die Partie zugunsten der Hausherren. Doch die Gäste konterten mit einem frechen Heber von Leon David und glichen kurz darauf wieder aus. Zur Pause lag Gelnhausen nur knapp mit 14:15 zurück.

Auch in der zweiten Hälfte blieb das Spiel zunächst offen. Doch ab der 43. Minute häuften sich Fehler im Gelnhäuser Spiel, Hildesheim zog auf 24:20 davon – der erste Vier-Tore-Rückstand. In der 45. Minute scheiterte Malolepszy vom Siebenmeterpunkt am Aluminium – ein Sinnbild für die Phase. Es wurde hektisch, die Emotionen kochten hoch. Hildesheim baute die Führung auf 31:25 aus, die Halle tobte.

Gelnhausen scheitert im letzten Angriff

Doch wer dachte, der TV Gelnhausen würde sich geschlagen geben, sah sich getäuscht. Angeführt von Torwart Daniel Drozdz, der beim Stand von 27:32 einen Siebenmeter hielt, kam Gelnhausen zurück. Mocken und Malolepszy verkürzten auf 30:34, Drozdz parierte erneut und 30 Sekunden vor Schluss ergab sich plötzlich die alles entscheidende Chance. Ein Tor hätte aufgrund der Auswärtstorregel das Finale bedeutet – doch ein ungenauer Pass von Malolepszy zu Belter geriet ins Aus. Mit dem Ball trudelte auch der Aufstiegstraum davon.

Trotzdem: Die Fans feierten ihre Mannschaft minutenlang wie einen Sieger. Auch Gegner und Trainer zollten Respekt. Eintracht-Coach Daniel Deutsch lobte: "Ich ziehe meinen Hut vor dem jungen Gelnhäuser Team. Sie haben sich gut verkauft und sind eine richtig gute Handballmannschaft." Kreisläufer Torben Fehl erklärte: "Hier sollte heute keiner enttäuscht sein. Hier überwiegt der Stolz."

"Ein riesiges Kompliment"

Trainer Matthias Geiger sagte nach der Partie: "Als allererstes muss ich mal ein riesiges Kompliment und Dankeschön an die Fans ausrichten. Was die heute abgefackelt haben – Wahnsinn. Das hat die Jungs unglaublich unterstützt." Zur Leistung seines Teams ergänzte er: "Wir haben im Grunde da weitergemacht, wo wir im Hinspiel aufgehört haben. Diese bissigen Zweikämpfe führen müssen. Hildesheim will natürlich mit aller Gewalt aufsteigen. Und das hat man auch gesehen. Die haben sich reingeworfen – aber wir genauso."

Auch Mittelmann Silas Altwein war beeindruckt: "Man hat kaum gemerkt, dass es ein Auswärtsspiel war. Die Stimmung von unseren Fans war saugut. Es hat richtig Spaß gemacht, vor so einer Kulisse zu spielen. Da kann man nur Danke sagen!" Und Kapitän Jonathan Malolepszy gab sich kämpferisch: "Das war eine mega Saison mit mega Fans. Wir erholen uns jetzt erstmal und greifen nächste Saison neu an." Bürgermeister Litzinger bilanzierte: "Heute hat leider das Quäntchen Glück gefehlt, aber der TVG hat eine saugeile Saison gespielt."

Eine Saison, die Geschichte schreibt

Bester Werfer beim TV Gelnhausen war Malolepszy mit sechs Toren, Altwein und Mocken trafen je fünfmal. Für Hildesheim waren Tonar (10 Treffer) und Möller (7) am erfolgreichsten. Eintracht Hildesheim trifft im Finale auf den HC Oppenweiler/Backnang, während Krefeld und Braunschweig den zweiten Aufstiegsplatz ausspielen.

Für Gelnhausen endet eine Saison, die niemand vergessen wird: Vizemeister der Staffel Süd-West, begeisternde Auftritte in der Aufstiegsrunde – und eine junge Mannschaft, die mit purem Herzblut zeigte, was Handball ausmacht. (cb/pm) +++


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