Mit dem kommenden Sommer startet auch die Grill-Saison und immer öfter duftet es verführerisch nach gebratenen Steaks, Würstchen oder Gemüse. - Symbolfoto: RP Gießen

GIEßEN Gefahren nicht unterschätzen

Regierungspräsidium gibt Tipps und Hinweise zum Grillen mit Gas-Geräten

31.05.25 - Mit dem kommenden Sommer startet auch die Grill-Saison und immer öfter duftet es verführerisch nach gebratenen Steaks, Würstchen oder Gemüse. Kein Zweifel: Es ist Grillzeit in den heimischen Gärten, auf Terrassen und Balkonen. Dabei kommt nicht nur der klassische Holzkohlegrill zum Einsatz, sondern oft auch Geräte, die mit Gas betrieben werden.

"Damit der Umgang mit Gasgrill, -kocher oder Pizzaofen keine bösen Überraschungen mit sich bringt, sollten sich vor allem Einsteiger beim Kauf die Funktionsweise ausführlich von einem Fachmann vor Ort erklären lassen", empfiehlt Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich. Passend dazu gibt das Regierungspräsidium Gießen wichtige Hinweise, wie die Handhabung sicher gelingt – und was zu tun ist, wenn ein Gerät plötzlich in Flammen steht.

Kein Zweifel: Es ist Grillzeit in den heimischen Gärten, auf Terrassen und Balkonen. ...Symbolfoto: O|N/Carina Jirsch

Gasgrills und -flaschen an gut belüfteten Orten betreiben und aufbewahren

"Wer sich einen Gasgrill oder -kocher kaufen möchte, sollte unbedingt auf die CE-Kennzeichnung und die beigefügte Bedienungsanleitung in deutscher Sprache achten. Ohne diese dürfen Gasgrills in Deutschland nicht verkauft werden", sagt Christian Theiß von den Arbeitsschutzdezernaten des RP Gießen, die auch für Verbraucherschutz zuständig sind. Wichtig zu wissen ist auch: Handelsübliches Flüssiggas ist schwerer als Luft und daher gefährlich. Bei unkontrolliertem Austritt verflüchtigt es sich kaum und kriecht unbemerkt zu den tiefsten Stellen, wo es sich sammelt. Hinzu kommt noch, dass es farblos und damit unsichtbar ist. "Dort genügt dann schon der kleinste Funke, etwa durch Betätigen eines Lichtschalters, um das hochentzündliche Gas-Luft-Gemisch schlagartig in Brand zu setzen", erklärt Christian Theiß. Tritt ein Liter flüssiges Propan aus einer Gasflasche aus, entstehen 260 Liter gasförmiges Propan. Gasgrills und -flaschen sollten daher immer an gut belüfteten Orten betrieben und aufbewahrt werden. In Kellerräumen sollten sie keinesfalls gelagert werden.

Flüssiggas für Grillzwecke wird in aller Regel in Fünf- oder Elf-Kilogramm-Gasflaschen verkauft. Sowohl beim Transport der leeren Flasche zum Händler als auch beim Transport der vollen Flasche von dort nach Hause müssen die Ventile dicht verschlossen und die Schutzkappe als Ventilschutz verwendet werden. "Denn auch vermeintlich leere Flaschen sind niemals leer, die Bildung explosionsfähiger Gas-Luft-Gemische ist bei geöffneten Ventilen oder defekten Armaturen oder Schläuchen immer möglich", sagt Christian Theiß. Die Beförderung von Gasflaschen in einem Auto sollte nur ausnahmsweise und kurzfristig unter Beachtung folgender Schutzmaßnahmen erfolgen: Das Lüftungsgebläse sollte auf Außenlüftung und höchste Stufe eingeschaltet und Fenster geöffnet sein. Eine Beförderung von Gasflaschen in einem offenen Anhänger oder in einem offenen Fahrzeug wie einem Pickup ist vorzuziehen, rät RP-Mitarbeiter Christian Theiß.

Gefahrenvermeidung bei kurzen Transportwegen

Gefahren lassen sich vermeiden, wenn die Transportstrecke so kurz wie möglich gewählt wird. Um nicht nur gesundheitliche Folgen auszuschließen, sondern auch handfeste Bußgelder – für den Fahrer drohen Bußgelder von mehreren Hundert Euro – sollte beim Transport unbedingt auf ausreichende Ladungssicherung geachtet werden. Die Flüssiggasflaschen müssen beim Transport gegen eine Lageveränderung wie Umfallen oder Verrutschen gesichert sein, etwa durch Verzurren.

Überdies müsse die Flasche "getüvt" sein. Nach dem Erwerb der ersten Flasche könne diese im Handel gegen eine volle eingetauscht werden. Aufgrund der hohen Gaspreise könnte man auf die Idee aufkommen, Gasflaschen an einer Tankstelle wieder zu befüllen. Das ist jedoch verboten. In der Vergangenheit kam es immer wieder vor, dass vermeintlich besonders Clevere versucht haben, mit selbstgebastelten Adaptern die Gasflaschen zu befüllen. "Da der automatische Füllstopp der Zapfsäule hierbei jedoch versagte, ist dies lebensgefährlich", warnt Christian Theiß eindringlich.

Trotz aller Vorsicht kann es passieren, dass der Grill plötzlich in Flammen steht. ...Symbolfoto: pixabay

Nicht in Panik geraten, wenn es brennt

Zwischen der Gasflasche und dem Endgerät muss immer ein Druckregelgerät – auch Druckminderer genannt – installiert werden, da der Grill dem unmittelbaren Flaschendruck nicht gewachsen ist. Dazu sagt Christian Theiß: "Solche Druckminderer gehören in der Regel zum Lieferumfang jedes Gasgrills." Der Experte empfiehlt den Einsatz von Druckminderern, die über den Camping-Standard hinausgehen und auch im Profibereich Verwendung finden. Diese Geräte bieten zusätzliche Sicherheitsfunktionen, wie eine integrierte Schlauchbruchsicherung und Überdrucksicherung. "Sie sind zwar etwas teurer als einfache Druckminderer, erhöhen aber für Mehrkosten von etwa 30 Euro die Sicherheit erheblich."

Alle Schlauchverbindungen sollten vor der Inbetriebnahme auf Dichtheit überprüft werden. Dazu können sogenannte Lecksuchsprays verwendet werden, auf keinen Fall aber Streichhölzer oder ein Feuerzeug. "Bilden sich nach dem Aufsprühen Bläschen, muss das Flaschenventil sofort geschlossen werden", warnt Christian Theiß. Schläuche sollten außerdem niemals zu großer Hitze ausgesetzt werden.

Trotz aller Vorsicht kann es passieren, dass der Grill plötzlich in Flammen steht. Zum Beispiel, wenn sich Fett entzündet. Wichtig in dieser Situation: Nicht in Panik geraten und zuallererst die Gaszufuhr unterbrechen, indem der Brenner abgeschaltet und die Gasflasche zugedreht wird. "Seien Sie dabei vorsichtig und schützen Sie sich zum Beispiel mit Grillhandschuhen. Falls das Feuer nicht ausgeht oder größer wird, muss ein Feuerlöscher, idealerweise der Brandklasse F für Fettbrände, heran oder die Feuerwehr gerufen werden. Alternativ kann der Brand mit einer Decke erstickt werden, doch auch hierbei ist Vorsicht geboten, um sich keine Verbrennungen zuzuziehen. Verwenden Sie niemals Wasser, um einen Fettbrand zu löschen. Hierbei kann es zu einer Fettexplosion mit verheerenden Folgen kommen", warnt Christian Theiß. (mis/pm) +++


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