Bikepark in Sargenzell. - Archivfoto: Magistrat der Stadt Hünfeld

REGION EU-Petition gestartet

Regionalforum Südwest warnt - Projekte wie der Bikepark sind künftig gefährdet

04.06.25 - Keine Errichtung einer Bürger-Werkstätte in Eichenzell-Rothemann, kein Bau eines Bikeparks in Hünfeld-Sargenzell, keine Unternehmensförderung mit Arbeitsplatzschaffung und auch kein Regionalbudget. Ohne Gelder aus dem LEADER-Förderprogramm der EU für den ländlichen Raum hätte es viele Projekte in den vergangenen Jahren nicht gegeben. Was, wenn diese Fördermittel für die Region jetzt wegfallen?

Ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag an Fördermitteln ist seit den 1990er Jahren über die Lokalen Aktionsgruppen Rhön und Fulda Südwest in die Region geflossen. Die durch die umgesetzten Projekte erzeugten Gesamtinvestitionen überschreiten diese Summe noch einmal. Profitiert hat davon neben dem Gemeinwohl und bürgerschaftlichen Zusammenhalt auch die an der Umsetzung der Projekte beteiligte heimische Wirtschaft.

Die durch die LEADER-Förderung errichtete Bürger.Werkstätte in Rothemann (Eichenzell). ...Foto: Regionalforum Fulda Südwest e.V.

Lokale Entwicklungsstrategie 2023-2027. Archivbild: LES

Pumptrack in Neuhof. Archivfoto: ON/Carina Jirsch

Finanzielle Einschnitte drohen - Petition gestartet

Das LEADER-Programm der EU basiert auf einem Ansatz, bei dem lokale Akteure wie Kommunen, Unternehmen und Bürger in sogenannten lokalen Aktionsgruppen zusammenarbeiten, um maßgeschneiderte Entwicklungsstrategien zu erarbeiten und umzusetzen. Gefördert werden innovative Projekte in Bereichen wie Wirtschaft, Umwelt, Kultur und Infrastruktur, die zur Verbesserung der Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit beitragen.

Die Förderung erfolgt laut der lokalen Arbeitsgruppe Fulda Südwest als Projektförderung in Form einer Anteilsfinanzierung. Die förderfähigen Ausgaben eines Projekts müssen 2025 mindestens 1.000 Euro und dürfen höchstens 10.000 Euro (jeweils inklusive Mehrwertsteuer) betragen. Im Rahmen des Regionalbudgets kann je lokaler Arbeitsgruppe maximal eine Gesamtfördersumme von 200.000 Euro bereitgestellt werden. Die Arbeitsgruppe Fulda Südwest hat in ihrem Finanzplan für die Umsetzung des Regionalbudgets 2025 Mittel in Höhe von 125.000 Euro vorgesehen.

Den ländlichen Gebieten drohen nun in den kommenden Jahren erhebliche finanzielle Einschnitte. Um dies zu verhindern, hat die ELARD (European LEADER Association For Rural Development) die Petition "Eine stärkere Zukunft für das ländliche Europa – LEADER/CLLD als Säule der EU-Entwicklung sichern" gestartet.

Förderperiode ab 2028 betroffen

Stefan Hesse, Regionalmanager des Regionalforums Fulda Südwest. Archivfoto: ON/Rene Kunze

Von den Kürzungen wäre die Förderperiode ab 2028 betroffen. Aus Richtung Brüssel klinge es so, als ob für die nächste Förderungsperiode mit wesentlichen finanziellen Einschnitten gerechnet werden muss, erzählt Stefan Heese, Regionalmanager des Regionalforums Fulda Südwest, gegenüber OSTHESSEN|NEWS. "Ohne die Förderung der EU können Projekte, die für Gemeinden keine Pflichtaufgaben sind, so gut wie gar nicht mehr umgesetzt werden", heißt es. Von der Petition werden sich rund 1.000.000 Stimmen erhofft. "Gerade sind wir bei den Stimmen noch nicht am Ziel, aber jede Stimme zählt - vor allem auch die der Menschen aus der Stadt hinterlassen Eindruck in Brüssel." Aktuell sei Deutschland beim Stimmanteil im Ländervergleich prozentual führend.

Schloss Fasanerie in Eichenzell. Archivfoto: ON/Julia Schuchardt

Der Lehrbienenstand am Opperzer Berg. Foto: Regionalforum Fulda Südwest e.V.

Sternenpark Rhön. Foto: Gemeinde Poppenhausen

Von der Kürzung wären laut Stefan Heese nicht nur Freizeitangebote betroffen, sondern auch Kleinunternehmen der jeweiligen Gemeinden der Region. Zahlreiche Projekte der letzten zehn Jahre, wie der Einbau eines Aufzugs im Schloss Fasanerie 2015, der Errichtung eines Lehrbienenstandes am Opperzer Berg 2017, der Weiterentwicklung des Sternenparks Rhön 2018 oder die Durchführung einer Veranstaltungsreihe zur Suchtprävention, durchgeführt vom Regionalforum Fulda Südwest, wären ohne die Fördergelder nicht zustande gekommen.

Regionalforum Fulda Südwest unterstützt Petition

Der Verein Natur- und Lebensraum Rhön und das Regionalforum Fulda Südwest unterstützen die Petition der ELARD und hoffen auf eine ebenfalls große Unterstützung aus der Bevölkerung.

Die Lokale Aktionsgruppe Fulda Südwest wurde am 2022 erneut als LEADER-Region für die Förderperiode 2023–2027 anerkannt. Grundlage der Anerkennung ist die gemeinsam entwickelte Lokale Entwicklungsstrategie, die Schwerpunkte auf gleichwertige Lebensverhältnisse, wirtschaftliche Entwicklung, regionale Versorgung, Erholung und nachhaltigen Konsum legt. Zum Fördergebiet gehören sieben Gemeinden im Südwesten des Landkreises Fulda mit insgesamt rund 53.000 Einwohnern.

Bis zum 6. Juni 2025 können Interessierte die Petition noch online unter diesem Link
unterzeichnen. Die Teilnahme nimmt ungefähr zwei Minuten in Anspruch. (ems/pm) +++


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