

SV Großentaft gewinnt 3:0 gegen Rot-Weiß Burghaun
03.06.25 - Der SV Großentaft hat in der Relegation zur Kreisoberliga Nord fulminant vorgelegt: Dank des 3:0 (2:0)-Erfolgs beim SV Burghaun stehen die Aktien auf Aufstieg prächtig, während der RWB vorm Abstieg steht.
Spielentscheidend waren zwei Treffer Mitte der ersten Halbzeit: Genial, wie Altstar Mark Jaksch den Ball vor dem 1:0 auf Rechtsaußen Benedikt Schmelz durchsteckte. Der zog sofort ab – und ließ die zahlreichen mitgereisten Fans jubeln (20.). Auch der zweite Treffer hatte mindestens KOL-Format: Parwes Adel öffnete das Spiel mit einem klugen Ball, Marcel Michel marschierte fast bis zur Grundlinie und brachte den Ball so scharf in die Mitte, dass Unglücksrabe Lorenz Wenzel ins eigene Tor traf – Großentafts Spielertrainer Patrick Lesser hätte andernfalls einschussbereit parat gestanden (26.).
Burghaun verschlief die erste halbe Stunde – und verlor in dieser Phase das Spiel. Die Mannschaft um Interimstrainer Mario Hutfleß agierte zu harmlos und konnte die gute Stimmung von der Tribüne nicht auf den Rasen übertragen. Besser wurde es erst, als Andreas Weber sein überraschendes Comeback feierte: Der 39-Jährige war jahrelang Torgranate der Burghauner, sein Pass lag zuletzt jedoch beim Hünfelder SV, für den er bei den Alten Herren spielt. Eine echte Torchance hatte auch er nicht – brachte aber immerhin neuen Schwung und mehr Stimmung unter den Burghauern.
Letztlich aber wurde das Spiel nach der komfortablen 2:0-Führung zunehmend ruppiger und zerfahrener. Bei drei, vier Situationen hätte Schiedsrichter Erik Wallberg (TSV Rothemann) zumindest über eine Zeitstrafe nachdenken können. Verletzt hatte sich aber niemand und Großentaft konnte sich maximal den Vorwurf machen, einen nicht noch höheren Vorsprung herausgeschossen zu haben. Denn aus zahlreichen guten Aktion schlug nur Lesser in der Schlussphase noch einmal Kapital und stellte auf den 3:0-Endstand.
Das Spiel lockte gefühlt den gesamten Altkreis vor die Haustür: Selbst die Burghauner hatten nicht mit 1200 Zuschauern gerechnet – darunter auch jede Menge Prominenz. Ex-Bundesligaspieler Thomas Winter drückte seinem Ex-Verein Großentaft die Daumen, mit dem er vor sechs Jahren in der KOL-Relegation scheiterte. Jetzt hofft er, dass sein Nachfolger – mit einem qualitativ besseren Kader – der Aufstieg gelingt. Und der Nachfolger hatte mit Bruder Max (Analyst bei Brighton and Hove in der Premier Leauge) und Vater Henry (Ex-Nationalspieler der DDR) kompetente Unterstützung an der Seitenlinie dabei.
Spiel zwei steigt am Freitag: Dann ist Burghaun zu Gast bei der SG Werratal. Die Entscheidung fällt am kommenden Dienstag, wenn Großentaft die SG Werratal empfängt. Burghaun muss wohl auch auf Schützenhilfe hoffen: Wenn die SG Dittlofrod/Körnbach den Sprung in die Gruppenliga schafft, qualifizieren sich zwei Teams aus der Dreierrunde für die Kreisoberliga Nord.
Die Statistik: SV Burghaun: Baumgart; Schwalbach, Gerhard, Wenzel, Bosold – Fischer, Keller – Balzert, N. Gavos, L. Plutz – Husseini. Eingewechselt: F. Hutfleß, Weber, Günther.
SV Großentaft: Güclü; Vlk, A. Krieg, Walt, Maximilian Michel – Wiegand, Jaksch – B. Schmelz, Adel, Marcel Michel – Lesser. Eingewechselt: Schwab.
Schiedsrichter: Erik Wallberg (TSV Rothemann).
Zuschauer: 1200.
Tore: 0:1 Benedikt Schmelz (20.), 0:2 Lorenz Wenzel (26., Eigentor), 0:3 Patrick Lesser (85.). (tg)+++