

39. Brüder-Grimm-Lauf: Oliver Kreuzburg und Sabine Baist auf Platz eins
09.06.25 - Der 39. Internationale Brüder-Grimm-Lauf zwischen Hanau und Steinau wird als Doppeltriumph des Lauftreff Steinau Einlass in die Annalen finden. Die 82 Kilometer lange über fünf Etappen an drei Tagen gehende Veranstaltung brachte mit Oliver Kreuzburg und Franziska Baist zwei Vertreter des ortsansässigen Lauftreffs hervor, welche am Ende bei den Männern und den Frauen ganz oben auf dem Treppchen standen.
Spannend ging es vor allem zwischen den beiden "Franzis", Baist und Rennecke, zu. Rennecke hatte im Vorjahr und in 2023 die Nase vorn, Baist 2022. Beide überquerten kurioserweise auf allen fünf Etappen gemeinsam die Ziellinie, wobei der Transponder am Freitag noch den Ausschlag zugunsten der acht Jahre jüngeren aus Andernach kommenden Franziska Rennecke gab. Das Zielfoto indes ließ keinen unterschiedlichen Zieleinlauf erkennen, so dass sich am Ende beide als Siegerinnen fühlen durften und dementsprechend geehrt wurden.
"Es hätte auch wenig Sinn gemacht, wenn wir uns ständig überpaced und dadurch kaputt gemacht hätten, da wir gleich stark waren", gab Franziska Baist, gebürtig aus Seidenroth, am Zielort, dem Steinauer Kumpen, zu Protokoll. Baist, die in wenigen Tagen 34 wird, geht inzwischen auch für die SGK Bad Homburg an den Start, trainiert fünfmal pro Woche. Nachdem die Läuferinnen und Läufer in den vergangenen Jahren mit der Hitze zu kämpfen hatten, bewegten sich die Temperaturen diesmal in einem moderaten Rahmen. "Wir hatten auch einige Male Rückenwind. Allerdings hatten wir auf dem letzten Streckenabschnitt bei Salmünster auch mit heftigen Böen zu kämpfen", beschrieb Baist die äußeren Bedingungen.
Ihr Lebensgefährte Oliver Kreuzburg meisterte diese Bedingungen allesamt mit Bravour, lief auf den ersten vier Etappen einen Vorsprung von neun Minuten auf seinen größten Konkurrenten, den viermaligen Gesamtsieger Jörn Harland aus Gelnhausen, heraus. Harland, der seinen ersten Sieg 2009 feierte, war diesmal gegen den auch für Hochheim startenden elf Jahre jüngeren Kreuzburg letztlich chancenlos. "Für mich war das die erste Teilnahme am gesamten Lauf, im Jahr zuvor war ich bei drei Etappen als Pacemaker für meine Freundin am Start."
Am 2. März erreichte er übrigens in Tokio seine Marathonbestzeit in 2 Stunden, 28 Minuten und 55 Sekunden. Kreuzburg bezeichnet sich selbst als "ambitionierten Läufer", der sich als Selbstständiger seine Trainingseinheiten sehr gut einteilen kann: "Ich trainiere sechsmal die Woche." Den Rekord von Harland aus dem Jahr 2009, als dieser unter viereinhalb Stunden blieb, verfehlte Kreuzburg allerdings um mehr als 26 Minuten.
Während die Läufer auf der Laufstrecke zumeist glimpflich davon kamen, was das Wetter anbelangt, war bei der legendären Nudelparty am Samstag Flexibilität gefragt. Im Biergarten im Freien kam schon der ein oder andere Schauer herunter. "Die Läufer sind aber in verschiedenen Gruppen zur Essensausgabe geschritten und haben dann meist schnell ihr Nachtlager aufgesucht, um ausgeruht am Sonntag an den Start gehen zu können, so dass der Regen kaum Auswirkungen auf die Läufer hatte", berichtete Louis Rack, Fachbereichsleiter Sport vom veranstaltenden Main-Kinzig-Kreis.
Für die gut 460 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist der Brüder-Grimm-Lauf inzwischen zu einer Art großes Klassentreffen geworden. Stellvertretend hierfür steht die Aussage von Jörn Harland: "Das ganze Drumherum, die Atmosphäre ist toll. Hier kommt eine Läufer-Community zusammen, die sich das ganze Jahr nicht gesehen hat."
Dass die drei Erstplatzierten bei den Frauen und Männern jeweils noch mit einem mit Bio-Lebensmitteln bestückten Präsentkorb ausgezeichnet wurden und auch viele Läuferinnen und Läufer - unter anderem Franziska Rennecke - für das Team "bevegt" (vegane Sportler) an den Start gingen, zeigt, dass der Brüder-Grimm-Lauf auch in Sachen Gesundheit Akzente setzt. (mp/pm) +++