Der Blick von der Empore fängt die magischen Momente ein. - Fotos: Gerhard Gilbert

TANN (RHÖN) Zahlreiche Besucher in der Stadtkirche

Gipfel der Freude und Täler der Besinnlichkeit: Pfingstkonzert begeistert

11.06.25 - Auf eine musikalische Expedition über Berge und durch Täler begaben sich am Pfingstsonntagabend zahlreiche Zuhörerinnen und Zuhörer in der Stadtkirche Tann. Das traditionelle Pfingstkonzert des Kirchenchores stand in diesem Jahr unter dem Motto "Berg und Tal" – mit eindrucksvollen Werken aus alter und neuer Zeit.

Eröffnet wurde das Konzert mit dem Pfingstchoral "Der Geist des Herrn". Chor, Orchester und Solisten präsentierten das Werk feurig und agil – ganz im Sinne des Textes. Ein gelungener Einstieg, der das Publikum sofort fesselte.

Ein Blick ins Publikum.

Sopraninstin Anna Ziert und Kantor Thomas N. Dling

Friedensbotschaft mit aktueller Relevanz

Ein Höhepunkt des Abends war die Kantate "Wie lieblich sind auf den Bergen" von Johann Michael Bach, entstanden um 1790 in Tann. Der Kirchenchor und das Rathgeberensemble Fulda ergänzten sich als musikalische Partner perfekt. Besonders eindrucksvoll: Die Gigue-Charakteristik des Eröffnungschors.

Sopranistin Anna Ziert übernahm im Rezitativ "Die Zeit ist da" die Stimme von Johannes dem Täufer. Bariton Georg Rupprecht folgte mit der Arie "O suchet nicht", in der er eindrucksvoll für Liebe und Mitmenschlichkeit warb.

Der Kirchenchor Tann und das Rathgeberensemble.

Dramatische Szenen aus Mendelssohns "Elias"

Mit zwei Sätzen aus Mendelssohns Oratorium "Elias" ging es auf den Berg Horeb. Die Bass-Arie "Herr, Gott Abrahams" wurde von Georg Rupprecht intim und gefühlvoll vorgetragen. Der Choral "Wirf dein Anliegen auf den Herrn" integrierte das Publikum in die Szenerie.

Bach mit Glanz und Demut

Ein weiteres Glanzlicht: Johann Sebastian Bachs Kantate "Jauchzet Gott in allen Landen". Anna Ziert und Trompeter Christian Kraus beeindruckten mit brillanten Koloraturen in den Randsätzen. In den mittleren Teilen gestaltete Ziert mit Continuo die Rezitative und Arien voller Demut und Tiefe.

Der Kirchenchor Tann hat musikalische Highlights gesetzt.

Psalmvertonung als Wechselspiel

Das Tal wurde musikalisch durch Heinrich Schützens Vertonung von Psalm 23 betreten. Der Kirchenchor Tann trat dabei als Doppelchor auf. Kantor Thomas Nüdling legte großen Wert auf die Affektdarstellung: fließende Wasser, tänzerisches Wandern und fürsorgliche Begleitung wurden hörbar erlebbar.

Uraufführung voller Erhabenheit und Innigkeit

Emotionaler Höhepunkt des Abends war die Uraufführung der Kantate "Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen" von Thomas Nüdling. In neoromantischer Klangsprache setzte das Werk Psalm 121 musikalisch in Szene – mit charmanten Hörnerfiguren, detailreicher Harmonik und großer Erhabenheit.

Der erste Satz vermittelte Optimismus, die Melodien des zweiten Satzes Innigkeit. Harmonische Überraschungen unterstrichen die Botschaft: "Der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht".
Das abschließende "Andante amoroso" mit dem Segenslied "Der Herr segne und behüte dich" wurde vom Chor voller Hingabe getragen – ein würdiger Abschluss.

Jubel und Zugaben nach musikalischer Bergbesteigung

Die Zuhörerinnen und Zuhörer erhoben sich begeistert von ihren Plätzen. Für die herausragende Uraufführung und das gesamte Konzert gab es stehende Ovationen – belohnt mit zwei Zugaben, darunter der bekannte "Gefangenenchor" aus Verdis Nabucco. Prof. Dr. Christoph Gregor Müller stellte seinem Impuls das Zitat voran: "Viele Wege führen zum Geheimnis Gottes, einer führt über die Berge."

Er erklärte, dass Bergerfahrungen oft als Höhepunkte des Lebens empfunden würden – doch auch die Perspektive aus dem Tal ermögliche tiefe geistliche Erfahrungen, wie die Psalmen 23 und 121 zeigten. Das Pfingstfest schenke einen Geist, der "Vertrauen verleihe, Schwachheit aufhelfe und sogar Berge versetzen könne."

Gemeinsames Gebet und Segen zum Abschluss

Zum Abschluss des festlichen Abends beteten alle gemeinsam das Vaterunser. Anschließend spendeten Prof. Dr. Christoph Gregor Müller und Pfarrer Klaus-Dieter Inerle den Segen. (pm/cb) +++


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