Spatenstich für ein sieben Millionen Euro-Projekt auf der Kläranlage in Schlitz - Fotos: Hans-Hubertus Braune

SCHLITZ Stadtwerke investieren sieben Mio. Euro

"Phosphor trifft Mirabelle": Spatenstich für Leuchtturmprojekt im Klärwerk

12.06.25 - Die Stadt Schlitz (Vogelsbergkreis) ist Vorreiter in Hessen bei der Phosphor-Rückgewinnung in Kommunen mit weniger als 100.000 Einwohnern. Phosphor ist neben Stickstoff ein wichtiger Pflanzennährstoff, aktuell nicht ersetzbar und nur begrenzt verfügbar.

Ziel ist, Phosphor als endlichen Rohstoff zurückzugewinnen und so regionale und gesetzliche Anforderungen zu erfüllen.

Fördermittel vom Land Hessen überreicht vom Staatssekretär Michael Ruhl (links) ...

Die Stadtwerke Schlitz haben am Mittwochmorgen gemeinsam mit Vertretern der Fördergeber, der Stadt, der kommunalen Politik und beteiligten Firmen den Spatenstich für den Neubau einer Anlagentechnik zur Rückgewinnung des Rohstoffs Phosphor aus Klärschlamm gefeiert. Und wie es in Schlitz üblich ist, wird dazu ein Gläschen aus der Schlitzer Destillerie gereicht - unter anderem die milde Mirabelle.

Das Projekt ist eines der ersten Demonstrationsvorhaben dieser Art in Hessen. Als Leuchtturmprojekt wird es mit einer Landeszuwendung in Höhe von 3,15 Millionen Euro bezuschusst. Die Gesamtausgaben belaufen sich auf knappe sieben Millionen Euro.

Bereits seit dem Jahr 2015 betreibt Schlitz Klärschlammverwertung vor Ort und arbeitet dabei mit sieben Kommunen aus der Region zusammen. Künftig sollen weitere Kommunen dazu kommen. Pro Jahr werden bereits rund 2.400 Tonnen Klärschlamm verarbeitet. Die Kläranlage ist seit vier Jahren energieautark, hat eine solare Klärschlammtrocknung in Gewächshäusern.

Das neue Vorhaben ist ein Leuchtturmprojekt. Eine Kapazitätserweiterung auf rund 6.000 Tonnen Klärschlamm pro Jahr ist geplant – ebenso Kooperationen mit weiteren Nachbargemeinden. Ziel ist die regionale Kreislaufwirtschaft, Vermeidung von langen Transportwegen ("Klärschlamm-Tourismus").

"Wir wollen, dass die hessische Wirtschaft ressourcenschonend und zukunftsfähig arbeiten kann. Das ist ein wichtiges Anliegen unseres Koalitionsvertrags – und daran arbeiten wir konsequent", erklärte der Umweltstaatssekretär. "Phosphor ist ein essenzieller, aber begrenzter Rohstoff. Mit dem Projekt in Schlitz schaffen wir es, ihn aus Klärschlamm zurückzugewinnen und als Dünger in die regionale Landwirtschaft zurückzuführen. Das stärkt regionale Kreisläufe und schont globale Ressourcen", würdigte Michael Ruhl das Vorhaben.

Pionierarbeit in Osthessen

"Der heutige Spatenstich ist das Ergebnis intensiver Vorarbeit – in Planung, Prüfung und Abstimmung. Jetzt ist der Weg frei für die Umsetzung. Schlitz hat im Verbund mit Nachbarkommunen Neuland betreten. Sie gehören damit zu den Vorreitern und setzen ein starkes Signal für Hessen und darüber hinaus", lobte Staatssekretär Ruhl. Das Projekt in Schlitz ist eines von bislang zwei investiven Maßnahmen zum Aufbau der notwendigen Infrastruktur in Hessen. Das Umweltministerium unterstützt Demonstrationsvorhaben zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm und Klärschlammasche sowie Machbarkeitsstudien mit einem eigenen Förderprogramm. Daraus wurden bisher Zuwendungen in Höhe von insgesamt rund sieben Millionen Euro ausgesprochen. (Hans-Hubertus Braune) +++

Bürgermeister Heiko Siemon

Staatssekretär Michael Ruhl

Der Technische Leiter der Stadtwerke Schlitz Frank Jahn


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