Für Mahdiya Abasi bleiben vor allem die strahlenden Gesichter der Kinder in Erinnerung - Fotos: Pestalozzischule

FULDA Engagiert, hilfsbereit, unverzichtbar

"Es hat mir geholfen, sozialer zu werden" - FSJ an der Pestalozzischule

15.06.25 - Sie sind engagiert, hilfsbereit und aus dem Schulalltag nicht mehr wegzudenken: Die sechs FSJlerinnen und FSJler der Pestalozzischule Fulda. Seit September 2024 unterstützen sie das Team der Förderschule im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ). Dabei sammeln sie nicht nur erste Berufserfahrung und wertvolle Einblicke in die pädagogische Praxis, sondern zeigen auch täglich großes soziales Engagement. In wenigen Wochen endet ihr Einsatz. Zeit für einen kleinen Rückblick.

Leonhard Heinrich hilft Otto beim Erdbeerschneiden

Viel Action und abwechslungsreiche Aufgaben

Wenn die FSJlerinnen und FSJler morgens ihren Arbeitstag in der Pestalozzischule beginnen, ist ordentlich was los. Nach und nach treffen die Busse ein, die die Kinder und Jugendlichen zur Schule bringen. Hier heißt es, den Überblick zu behalten. Alle wissen genau, was zu tun ist, denn jeder ist für bestimmte Kinder verantwortlich. "Wir holen die Schülerinnen und Schüler vom Bus ab und begleiten sie nach drinnen", sagt Charlotte Weiser, die ihr FSJ in der Grundstufe macht. "Dann helfe ich den Kindern beim Jacke Ausziehen und beim Ankommen in der Klasse", sagt die 20-Jährige.

Was so simpel klingt, ist für viele der Kinder der Förderschule jedoch eine klassische Lernaufgabe: sich im Schulalltag organisieren, Abläufe verinnerlichen, selbständig werden. Dabei sind die FSJler eine große Hilfe. So auch der 17-jährige Leonhard Heinrich, der ebenfalls in der Grundstufe tätig ist: "Wenn die Kinder in der Klasse sind, unterstütze ich sie beim Auspacken der Schultasche und beim Organisieren am Arbeitsplatz."

Und auch im Unterricht selbst sind die FSJlerinnen und FSJler stark eingebunden. "Zum Start in den Tag gibt es in unserer Klasse immer eine Einzelarbeitsphase, in der ich mit den Kindern "eins zu eins" arbeite", erzählt Charlotte Weiser. Neben der Unterstützung im Unterricht gehören außerdem pflegerische und hauswirtschaftliche Aufgaben zum Tagesablauf. "Die Kinder frisch machen, Wäsche machen, aber auch Geschirr räumen, Windelbeutel entsorgen – das gehört alles dazu", sagt Mathias Neif, der sein FSJ in der Haupt- und Berufsorientierungsstufe (HBO) macht.

Raphael Erk mit Joel

Bereichernd und erfüllend: "Schön, die Fortschritte der Kinder zu sehen"

Für ihre Arbeit werden die jungen FSJlerinnen und FSJler belohnt – mit besonderen Momenten, die in Erinnerung bleiben. "Mein schönstes Erlebnis war mit einem Schüler im Praktikum, bei dem ich ihn begleitet habe", erzählt Mathias Neif. "Er hatte eine kurze Pause und wir haben uns unterhalten, als er mich auf einmal als seinen Freund bezeichnet hat."

Für Mahdiya Abasi bleiben vor allem die strahlenden Gesichter der Kinder in Erinnerung: "Zum Beispiel die Faschingsfeier hat total Spaß gemacht – zu sehen, wie glücklich sie waren und getanzt haben. Einfach schön."

Diese Freude der Kinder ist auch für Charlotte Weiser eine Bereicherung: "Am liebsten begleite ich die Kinder bei Aktivitäten, die ihnen viel Spaß machen, wie Reiten und Schwimmen. Es ist einfach toll zu sehen, wie viel Freude sie dabei haben und wie sie sich Neues trauen und aus sich herauskommen."

Jetzt zum Ende des FSJs erleben die jungen Menschen vor allem eins: Nach fast einem Jahr sieht man die vielen Fortschritte. "Die Kinder, die am Anfang kaum oder wenig gesprochen haben, sprechen nun in ganzen Sätzen und begrüßen mich morgens sogar mit meinem Namen! Oder die, die im Reitunterricht anfangs noch Angst vor den Pferden hatten, trauen sich nun endlich aufs Pferd", berichtet Charlotte Weiser begeistert.

So erlebt es auch Raphael Erk, der in der Haupt- und Berufsorientierungsstufe arbeitet: "Am schönsten finde ich es, den Schülern bei Aufgaben wie schreiben oder Matheaufgaben zu helfen und zu sehen, wie sie mit der Zeit immer besser werden."

Mathias Neif mit Daniel

Berufliche Orientierung und persönliche Entwicklung

Für Mathias Neif war das FSJ in der Pestalozzischule ganz besonders wertvoll. "Durch das FSJ konnte ich mich neu erfinden. Ich habe mich entschieden, Erzieher zu werden. Ich liebe einfach, mit den Kindern zu arbeiten und zu interagieren."

Auch Charlotte Weiser fühlt sich in ihrem Berufswunsch bestätigt. "Ich hatte bereits vor dem FSJ den Wunsch, Förderschullehrerin zu werden, und das FSJ hat das nochmal bestätigt." Mahdiya Abasi ergänzt: "Das FSJ hat mir geholfen, mich selbst weiterzuentwickeln und zu wissen, in welche Richtung ich beruflich gehen möchte." Das ist auch das Ziel des Freiwilligen Sozialen Jahres – Berufserfahrungen sammeln und sich persönlich und beruflich zu orientieren. "Wir freuen uns, wenn wir jungen Menschen die Chance dazu geben können," sagt Schulleiter Markus Pötz.

Doch auch wenn man feststellt, dass es am Ende nicht die richtige Arbeitsstelle ist, kann ein FSJ viel bringen. So sagt Raphael Erk: "Das FSJ hat mir bei meiner Entscheidung zwar nicht geholfen, aber es hat mir geholfen, sozialer zu werden und besser mit Menschen umzugehen."

Noch freie Stellen für das neue Schuljahr

Ab dem neuen Schuljahr 2025/2026 werden die sieben FSJ-Stellen in der Pestalozzischule wieder neu besetzt. "Wir freuen uns immer über engagierte junge Menschen, die vor dem Studium oder der Ausbildung ein FSJ bei uns machen", sagt Patrick Lins, stellvertretender Schulleiter. "Sie gehören bei uns fest zum Team dazu und leisten wertvolle Arbeit, für die sie große Wertschätzung bekommen. Denn ohne sie könnte man den Kindern deutlich weniger bieten." Der Start ist sowohl zum Beginn des Schuljahres möglich als auch zeitverzögert. Infos unter https://pestalozzischule-fulda.de/fsj/
(pm/ci) +++


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