
Bitter für die L14: Projekt "Kulturhof" in Weimarer Straße erstmal gestorben
01.07.25 - Volles Haus bei der Stadtverordnetenversammlung am Montag im Fuldaer Stadtschloss: Neben den politischen Vertretern waren auch außergewöhnlich viele Zuschauer im Saal. Grund war das Thema soziokulturelles Zentrum "L14". Hier hatten gleich mehrere Fraktionen im Vorfeld Anfragen gestellt, die von Stadtbaurat Daniel Schreiner beantwortet wurden. Das Thema wurde, passend zur Temperatur, hitzig diskutiert.
Hintergrund: Die L14-Initiativen mussten ihre Räumlichkeiten 2018 in der Langebrückenstraße räumen. Dadurch entstand die Idee, den Betriebshof in der Weimarer Straße zu einem Kulturhof umzubauen. Es sollten hier Veranstaltungsflächen sowie Räume für kulturelle und kreative Initiativen, wie sie bereits von der "L 14" bekannt sind, entstehen. Das Kulturzentrum musste von der Langebrückenstraße in die Lindenstraße umziehen.
Die Grünen fragten zum Kulturhof: "Inzwischen verdichten sich die Gerüchte, dass das Projekt insgesamt, gestorben sei. Wird das Projekt Kulturhof weiterverfolgt? Was sind die Gründe für das Scheitern und wie hoch waren die Planungskosten bisher? Und welche Alternativen sind für die freien Kulturanbieter insbesondere die L14 zwo denkbar und geplant?"
Und die SPD/Volt-Fraktion ergänzt: "Wird es einen Ausbau des Betriebshofs zu einem Kulturhof geben, welcher den Initiativen der L14 zwo als neue Heimat dienen soll? Wenn ja: Wird der Ausbau noch in diesem Jahr beginnen? Wenn er später beginnt: Wird die Stadt Fulda den Erhalt der Projekte angesichts des nahenden Auslaufens des Mietverhältnisses bis zum endgültigen Umzug unterstützen und wenn ja, wie?" Auch Ute Riebold von Die Partei hatte eine entsprechende Anfrage gestellt.
"Sehr aufwendige Zeit des Planens"
Stadtbaurat Daniel Schreiner betont: "Beim Projekt Kulturhof liegt eine sehr aufwendige Zeit des Planens hinter uns. Allerdings haben die dem Magistrat vorgelegten Kostenschätzungen bislang nicht dazu beigetragen, dass aktuell von einer Umsetzung der Planungsziele ausgegangen werden kann. Insofern arbeitet der Magistrat an alternativen Nutzungs- und Ausbauvarianten der Liegenschaft in der Weimarer Straße." Die bisherigen Aufwendungen für das Projekt "Kulturhof" liegen laut Schreiner bei rund 785.000 Euro für Gutachten und Planungshonorare bei einer Förderung von aktuell rund 260.000 Euro.
Und weiter macht der Stadtbaurat klar: "So, wie sich die Situation derzeit darstellt, kann kurzfristig keine verlässliche Aussage zu geeigneten Räumlichkeiten getroffen werden." Gegebenenfalls ergebe sich für die AWO die Chance, "einen Mietvertrag an anderer Stelle einzugehen, um den Interessen der Initiativen gerecht werden zu können."
"Wir müssen jetzt prüfen, was machbar ist" Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) ergänzt: "Die Kostendimensionen sind größer als wir 2017 hätten erwarten können. Ich will aber festhalten, dass für das Kino 35 eine sehr zukunftsfähige neue Räumlichkeit gefunden werden konnte. Und dass die Stadt beim bisherigen Standort in der Lindenstraße unterstützt. Damit stellen wir unter Beweis, dass uns Kulturarbeit wichtig ist." Und er macht klar: "Wir müssen jetzt prüfen, was machbar ist und was nicht machbar ist. Alles andere würde falsche Erwartungen schüren."
Hans-Dieter Alt (CDU) macht aufgrund der hitzigen Diskussion gegenüber der SPD deutlich: "Wir als Stadtverordnete entschieden, was in unserem Investitionsplan steht. Sie können das Thema auf die Tagesordnung des Haushaltsplans setzen. Aber dann müssen Sie entscheiden, wo man stattdessen spart." (Moritz Pappert) +++