
21-Jähriger stürmt Bürogebäude und bringt Kollegin (59) um
02.07.25 - "Ein Schock für die ganze Stadt" - so beschreibt Bürgermeister Michael Kraus am Dienstag die schrecklichen Ereignisse in Mellrichstadt in der unterfränkischen Rhön. Dort kam es am Morgen zu einem Messerangriff in einem Bürogebäude. Ein Mitarbeiter des regionalen Stromversorgers "Überlandwerk Rhön" hat drei Kollegen angegriffen. Dabei tötete er eine 59-Jährige - zwei Männer, 55 und 62, wurden schwer verletzt. Der 21-jährige deutsche Tatverdächtige wurde festgenommen.
"Gegen halb acht wurde uns über den Notruf mitgeteilt, dass eine männliche Person das Gebäude betreten hat und Mitarbeiter angreift", schilderte die Polizei Unterfranken gegenüber OSTHESSEN|NEWS. "Insgesamt wurden drei Personen von einem spitzen Gegenstand angegriffen. Der 21-jährige Mitarbeiter wurde von Kollegen überwältigt und unmittelbar von der Polizei festgenommen."
Die mutmaßliche Tatwaffe, ein Messer, wurde sichergestellt. "Es bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für die Öffentlichkeit. Jetzt geht es darum, die Hintergründe der Tat zu ergründen, die Spuren zu sichern und allgemeine Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Tatverdächtigen zu treffen", erklären Staatsanwaltschaft und Polizei gemeinsam. Dienstagmittag sagt die Polizei auf O|N-Anfrage: "Der Tatverdächtige wird am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt." Um weitere Hinweise zu sammeln, durchsuchten die Ermittler auch die Wohnung des 21-Jährigen.
Zahlreiche Mitarbeiter aus der Region bei Stromversorger tätig
Auch der Bürgermeister der Stadt Mellrichstadt, Michael Kraus, war bereit, sich zu den schrecklichen Geschehnissen zu äußern: "Ich habe heute Morgen die Martinshörner gehört, da wusste ich, etwas ist passiert. Dann kam auch schon der informierende Anruf unseres Landrats Thomas Habermann." Ein Schock für die gesamte Stadt. "Der Stromversorger lebt von familiärem Klima, mit zahlreichen Mitarbeitern aus der Region. Unser aller Mitgefühl liegt bei den Angehörigen und allen Mitarbeitern des Überlandwerks."
"Wollen Gerüchte vermeiden"
Um die Rettungskräfte zu unterstützen, stellt die Stadt die Oskar-Herbig-Halle für deren Arbeit zur Verfügung. "Wir kommunizieren offen über die aktuelle Situation, um Gerüchte zu vermeiden. Fest steht allerdings, dass keine Gefahr mehr besteht", hob Kraus hervor.Unser Blaulicht-Reporter berichtet von vor Ort: "Das Firmengelände sowie die Sondheimer Straße sind abgesperrt." Die Kriminalpolizei Schweinfurt hat die Ermittlungen übernommen. An der Einsatzstelle befinden sich zahlreiche Polizeikräfte aus Mellrichstadt und den umliegenden Dienststellen, sowie ein Großaufgebot an Rettungskräften und Notfallseelsorgern. So wird den Mitarbeitern, aber auch den Einsatzkräften psychische Hilfe geboten. (Mia Schmitt/Nina Seikel) +++