Rettungsdienst unter Druck: Hat ein DRK-Sanitäter aus Eschwege drei Monate lang ohne Führerschein Patienten transportiert? - Symbolfoto: Adobe Stock / VanHope

ESCHWEGE Retter-Skandal im Werra-Meißner-Kreis

Führerschein nach Drogen-Fahrt weg! Sanitäter fährt aber weiter Rettungswagen

19.09.25 - Leichtsinniges Verhalten und eine Gefahr für die Patienten! Am 20. Juni 2025 ist bei einer polizeilichen Verkehrskontrolle im Landkreis Hersfeld-Rotenburg bekannt geworden, dass ein Mitarbeiter des DRK-Rettungsdienstes Eschwege rund drei Monate ohne gültige Fahrerlaubnis unterwegs war. Sein Führerschein war bereits zuvor eingezogen worden, da er bei einer früheren Kontrolle unter Einfluss von Amphetaminen am Steuer saß.

Der Führerschein war bereits wegen Drogen am Steuer eingezogen worden. ...

Der 43-Jährige informierte seinen Arbeitgeber allerdings nicht und fuhr drei Monate weiter - bis er schließlich aufflog. Das Deutsche Rote Kreuz Eschwege (Werra-Meißner-Kreis) reagierte inzwischen auf den Vorfall und leitete arbeitsrechtliche Schritte ein. Wie Kreisgeschäftsführer Thomas Wuth gegenüber OSTHESSEN|NEWS erklärte, seien die internen Kontrollmechanismen umgehend überprüft und verschärft worden.

Warum hat das niemand mitbekommen?

Bei einer weiteren Kontrolle kam dann raus, dass der Sani ohne gültige Fahrerlaubnis ...

Die Frage bleibt jedoch bestehen: Wie konnte der Rettungssanitäter drei Monate lang unbemerkt ohne Führerschein Notfall-Patienten transportieren? "Wir haben im Rettungsdienst gemäß den Vorgaben unseres QM-Systems bisher im Abstand von vier Wochen die Fahrerlaubnisse unserer Mitarbeitenden kontrolliert. Aufgrund des Vorfalls haben wir das Kontrollintervall verkürzt", so der Kreisgeschäftsführer. "Wie und warum uns der Fahrerlaubnisverlust fast zwei Monate verborgen blieb, ist derzeit Gegenstand weiterer Ermittlungen. Wir bitten um Verständnis, dass wir uns hierzu momentan nicht näher äußern können."

Der Kreisgeschäftsführer betonte, dass nach Bekanntwerden des Falls sofort reagiert worden sei: "Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen wurden unmittelbar gezogen. Wir können versichern, dass derzeit alle unsere 82 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rettungsdienst nicht nur über die fachlichen Qualifikationen, sondern auch über die erforderlichen Fahrerlaubnisse verfügen."

Die Polizei bestätigt Ermittlungen gegen 43-jährigen Sanitäter.

Wie Pressesprecher Jörg Künstler von der Polizeidirektion Werra-Meißner gegenüber O|N bestätigte, ermittelt die Polizei gegen den 43-jährigen Fahrer, ob er im Zeitraum zwischen der Entziehung der Fahrerlaubnis und dem festgestellten Verstoß weitere Fahrten getätigt hat. "Es handelt sich um umfangreiche Ermittlungen, die entsprechend beweiskräftig sein müssen und daher noch andauern", sagte Künstler. Zur Zahl möglicher Fahrten ohne Führerschein machte die Polizei keine Angaben. Wir bleiben am Thema dran. (Mathias Schmidt) +++


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