
O|N gratuliert Ex-OB Dr. Alois Rhiel herzlich zum 75. Geburtstag
07.10.25 - "Dankbar rückwärts, mutig vorwärts und gläubig aufwärts" hat sich Dr. Alois Rhiel zu seinem Lebensmotto gemacht. "Als Christ habe ich stets meinen Seelenfrieden gesucht und gefunden", sagt der Jubilar, der am Montag - 6. Oktober 2025 - seinen 75. Geburtstag feiert, im OSTHESSEN|NEWS-Gespräch. Vor 41 Jahren war Rhiel nach Volkswirtschaftsstudium, erstem Job als Referent in der Frankfurter Kämmerei, Promotion und dem Posten des Vertriebsleiters der Marburger Tapetenfabrik nach Fulda gekommen, nachdem er sich auf die ausgeschriebene Stelle des Bürgermeisters beworben hatte. "Diese Bewerbung war die einzige meines Lebens", sagt der Ehrenbürger der Stadt Fulda schmunzelnd. Für seine zahlreichen anderen Berufsstationen hatten ihn die jeweiligen Arbeitgeber gesucht - und gefunden.
Dabei wechselte er gleich zweimal aus der Privatwirtschaft in öffentliche Verantwortung und wieder zurück. "Das habe ich für meine jeweiligen Aufgaben als sehr vorteilhaft erlebt", so Rhiel. Nach seiner Zeit als Regierungspräsident in Gießen war er stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Tegut-Lebensmittelgruppe in Fulda, um ab 1998 das Amt des Fuldaer Oberbürgermeisters zu übernehmen. Von 2003 bis 2009 war Rhiel Wirtschafts- und Verkehrsminister im Kabinett von Hessens Ministerpräsident a.D. Roland Koch (1999-2010), anschließend wieder in der Privatwirtschaft als Geschäftsführer der OFB Projektentwicklung, einer Tochter der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).
Zahlreiche Erfolge in seiner Amtszeit
Auf die Frage, welche Ereignisse er aus seiner Amtszeit besonders gut in Erinnerung hat, muss der Jubilar nicht lange überlegen: Es folgt eine Reihe wichtiger Entscheidungen aus dieser Zeit. Dieser Tage hat OSTHESSEN|NEWS zum Beispiel an das 20-jährige Bestehen des erfolgreichen Kongresszentrums Esperanto erinnert. Für das zunächst umstrittene 43-Millionen-Euro-Projekt hatte sich Rhiel als Oberbürgermeister konsequent stark gemacht. "Das folgte meinem kommunalpolitischen Ansatz, dass alles, was die Privatwirtschaft genauso gut umsetzen kann, wie die öffentliche Hand, auch durch Private realisiert werden sollte." Als Beispiel für dieses Prinzip führt er auch den Bau der Tiefgarage unter dem Busbahnhof, das IT- Gründerzentrum und die Privatisierung des Schlachthofs an. "Wir haben in dieser Zeit wirklich viel bewegt", sagt der Christdemokrat. "Aber es ist doch die Aufgabe der Kommunen, Zukunft für alle zu schaffen."Die Entwicklung des neuen Stadtteils Fulda-Galerie und der Westring, die Einführung des Bürgerbüros, das zu kundenfreundlichen Öffnungszeiten alle städtischen Dienstleistungen an einem Ort bündelt, die Tourist-Zentrale und die Eröffnung der Stadtwache zählen ebenfalls zu Rhiels erfolgreichen Initiativen. Durch das enge Verhältnis zum damaligen Innenminister und späteren MP Volker Bouffier war es gelungen, den Sitz des Polizeipräsidiums Osthessen nach Fulda zu holen. "Damit war die Polizei aber nicht mehr in der Innenstadt präsent - das wollte ich ändern". Diese Kombination von Ordnungsamt und Polizei in der zentralen Stadtwache war hessenweit ein Novum und hat sich - wie so vieles aus Rhiels Amtszeit - bewährt.
Mit seinem Ruhestand hat sich Alois Rhiel auch von allen politischen Ämtern zurückgezogen. Im Stadtschloss oder dem Büro seines Nachfolgers wird man ihn nur schwerlich antreffen. "Die Ehemaligen sollten den jetzigen Amtsinhabern nicht reinreden", ist einer seiner Grundsätze. Dafür unterstützt und fördert er gemeinnützige Institutionen wie die Antonius-Stiftung und die Telefonseelsorge. Auch als Fördervereinsvorsitzender der Chöre am Dom, wo seine Frau seit 40 Jahren mitwirkt, ist Rhiel aktiv. Die beiden erwachsenen Kinder hat es beruflich nach München verschlagen. "Wir sind wieder allein im Haus - wie vor 41 Jahren, als wir nach Fulda kamen", sagt der Ex-OB. "Aber wir sind hier zuhause - Fulda und seine Menschen haben es uns leicht gemacht, hier dauerhaft anzukommen." (Carla Ihle-Becker) +++
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