
Lea Baumbach ist mit der Netzfabrik Finalistin "Zukunftsfähige Nachfolge"
02.11.25 - Es gibt viel mehr innovative Unternehmen in unserer Region, als die meisten ahnen. Wer kennt schon die Netzfabrik Baumbach in Lauterbach? Das Familienunternehmen stellt seit 1954 textile Netze her. Wer jetzt nur an Einkaufs- oder Fischernetze denkt, ist zu kurz gesprungen. Die hochwertigen Netze braucht, wer innovative, langlebige und nachhaltige Lösungen sucht. Verwendung finden die Spezialprodukte unter anderem in der Medizin, in Industrie und Design, in vielen Automobilen und im Bootsbau. Gefertigt wird in Lauterbach, vom Einzelstück bis zur Serienproduktion.
Lea Baumbach ist mit gerade mal 22 Jahren in das Traditionsunternehmen ihres Vaters eingestiegen, das sie letztes Jahr komplett übernommen hat. Offensichtlich macht die Jung-Unternehmerin aus dem Vogelsberg alles richtig, denn sie hat es mit der Netzfabrik ins Finale des hessischen Gründerpreises geschafft. Am 7. November geht es in Hofheim am Taunus um die Endausscheidung. In ihrem Bewerbungsvideo sagt Lea Baumbach: "Ich möchte zeigen, dass Nachfolge anders geht und ein Traditionsunternehmen kein Denkmal ist, sondern Raum für Innovation sein kann." Die Netzfabrik arbeite ressourcenschonend, entwickele langlebige Produkte und produziere ganz bewusst in Deutschland.
OSTHESSEN|NEWS hat bereits 2020 in einem Video über die Netzfabrik berichtet und die Produktion eines Einkaufnetzes begleitet.
"Wandel ist eben ungemütlich"
Ihre Ausbildung hat Lea Baumbach bewusst in einem anderen Unternehmen absolviert und dann noch ein Duales Studium drangehängt. Ihr Vater hat sich aus dem operativen Geschäft vor zwei Jahren zurückgezogen, steht seiner Tochter aber beratend zur Seite. Seit der Übergabe wurden Produktionsprozesse optimiert, digitale Vertriebskanäle aufgebaut und erste Schritte zur KI-Integration umgesetzt. "Natürlich gab es Diskussionen zwischen uns, aber er lässt mich machen", sagt sie schmunzelnd. Auch die zwölf Mitarbeitenden, die zum Teil schon seit Jahrzehnten dort beschäftigt sind, hätten sie trotz ihrer Jugend akzeptiert, wenngleich gerade der Digitalisierungsprozess notwendig, aber nicht ganz einfach gewesen sei. "Wandel ist eben ungemütlich", sagt Lea Baumbach lebensklug. Die Verkürzung der Arbeitszeit von 40 auf 38 Stunden in der Woche sei aber auf große Resonanz gestoßen.
Sich um den Gründerpreis zu bewerben, sei eine richtig gute Entscheidung gewesen, berichtet Lea Baumbach. "Man bekommt Unterstützung und hat die Chance, sein Unternehmen bekannter zu machen. Und sich mit anderen jungen Gründern und Unternehmern zu vernetzen, ist allemal ein Gewinn."
Lea Baumbach hofft auf viele Stimmen beim Online-Voting
Den Hessischen Gründerpreis gibt es seit mehr als 20 Jahren. Der landesweite Wettbewerb unter Schirmherrschaft des Wirtschaftsministers bietet eine Plattform für kreative Köpfe und junge Unternehmen, die so ihre Firma in der Öffentlichkeit bekannter machen können. Lea Baumbach ist eine von drei Preisträgern in der Kategorie 'Zukunftsfähige Nachfolge' und hofft auf Unterstützung der O|N-Leser beim Voting, um beim knappen Rennen als Erste durchs Ziel zu gehen. Wer Lea Baumbach und die Netzfabrik unterstützen möchte, kann hier noch bis zum 6. November online für sie voten. Selbstverständlich berichten wir über den Ausgang des Finales. (Carla Ihle-Becker)+++

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