
"Eine schwere Entscheidung" - Landrat Bold tritt nicht mehr zur Wahl an
03.11.25 - Eine Ära endet! Nach über 20 Jahren als Landrat von Bad Kissingen (unterfränkische Rhön) wird Thomas Bold (CSU) im März 2026 nicht mehr zur Wahl antreten. Für den 64-Jährigen keine leichte Entscheidung. "Mein Herz hat mir gesagt, mach weiter", sagt der Landrat. Wieso er sich dann doch dagegen entschieden hat, erzählt er im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Außerdem lässt er die vergangenen Jahre Revue passieren.
Im Mai 2002 wurde Bold zum Landrat in Bad Kissingen gewählt. Zuvor war er 1996 zum Bürgermeister von Wartmannsroth (Landkreis Bad Kissingen) gewählt worden. "Ich war schon immer sehr stark politisch interessiert", sagt er im Gespräch mit O|N. "In dieser Position ist man für Entscheidungen verantwortlich, die direkte Auswirkungen auf die Menschen haben." Sechs Jahre war er Rathauschef mit Leidenschaft, bis ihm das Amt des Landrats angetragen wurde. "Von Beginn an hat mir dieses Amt immer Freude bereitet", so Bold.
Von der Pandemie, über die Weiterentwicklung der sozialen Medien, bis hin zum Ukraine-Krieg. In den 23 Jahren musste Bold einige Herausforderungen annehmen und meistern. Für O|N hat er die Zeit Revue passieren lassen und einen Blick auf besondere Ereignisse geworfen. Ein Projekt, das ihm dabei sofort in den Sinn kommt: die Erweiterung des länderübergreifenden Biosphärenreservats Rhön. Eine Aufgabe, die nur in Zusammenarbeit von Kommunen und Bevölkerung gelingen konnte. "Das ist ein Projekt, das ganz prägend für die Entwicklung der Region ist", sagt Bold rückblickend.
Herausforderungen und Errungenschaften
Aber auch in anderen Bereichen, Kultur, Wissenschaft und Umwelt hat Bold die Region nach vorne gebracht und für die Zukunft starkgemacht. Um nur zwei davon zu nennen: "2010 haben wir ein Zentrum für Telemedizin hier angesiedelt. Darauf sind wir sehr stolz. In Bayern und auch bundesweit hat dieses Zentrum eine große Bedeutung." Der Landrat wurde für sein Engagement für die Telemedizin im Landkreis Bad Kissingen sogar mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Ein weiteres gut gelungenes Projekt ist das Technologietransferzentrum für den Bereich KI und Labordiagnostik, welches in Bad Kissingen angesiedelt werden konnte.Herausforderungen blieben auch dem Landrat nicht erspart. So beispielsweise die Pandemie. Die neuen Umstände konnte man in Bad Kissingen aber gut meistern. "Da hat sich der großartige Zusammenhalt mit Hilfsorganisationen und auch zwischen den Mitarbeiter gezeigt". Weiter ergänzt er: "Ich bin stolz auf die Verbände und auf das Ehrenamt. Wir konnten die besonderen Umstände gemeinsam gut meistern." Auch die Flüchtlingskrise und der Ukraine-Krieg sind ihm noch heute sehr präsent im Gedächtnis. Er blickt auf die Meisterung dieser Umstände ebenfalls positiv zurück. "Besonders in diesen schwierigen Situationen konnte ich spüren, dass die Menschen zusammenhalten und sich gegenseitig helfen".
"Mein Herz hat mir gesagt, mach weiter"
Nach über 20 Jahren ist jetzt aber Schluss mit dem Amt. Zur Wahl im März 2026 möchte er nicht erneut antreten. "Das war eine schwere Entscheidung, denn es macht mir nach wie vor jeden Tag Freude, mit einem guten Team zusammenzuarbeiten. Ich merke einfach, dass ich etwas bewegen kann." Dennoch: Als Landrat muss man sich für sechs Jahre binden. Dann wäre er bereits 71 Jahre alt. "Mein Herz hat mir gesagt, ja, mach weiter, aber das zweite Herz schlägt für die Familie und die Enkel. Die Vernunft sagt mir, hör auf und übergib das in andere Hände. Es ist gerade ein idealer Zeitpunkt dafür", sagt er.Wie genau es jetzt für ihn weitergehen wird, weiß Bold noch nicht. "Ich lasse das auf mich zukommen. Mit den Erfahrungen und Kompetenzen werde ich sicherlich noch hier und da unterstützen können." Bei einer Sache ist er sich aber ganz sicher: "Langweilig wird mir nicht werden." Eine Ära endet damit in Bad Kissingen, aber wie heißt es doch so schön: "Man soll gehen, wenn es am schönsten ist" und diesem Rat folgt Bold.

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