
2.800 Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt - VhU fordert mehr Engagement
30.10.25 - Die Lage auf dem hessischen Arbeitsmarkt entspannt sich leicht - doch die Nachwuchssuche bleibt ein Problem. Während die Arbeitslosigkeit im September von 206.490 auf 205.352 gemeldete Personen sank, kämpfen viele Betriebe weiter um Auszubildende. Hessenweit sind noch über 2.800 Ausbildungsplätze unbesetzt - eine Zahl, die Branchen wie Handel, Logistik und Finanzwesen besonders trifft.
Unbesetzte Ausbildungsstellen finden sich in fast allen Berufen, besonders im Einzelhandel und Verkauf, aber auch in der Lagerlogistik sowie in Versicherungen und Banken. "Viele Unternehmen suchen noch geeignete Auszubildende. Für Interessierte stehen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz im Herbst 2025 deshalb weiterhin gut, insbesondere, wenn sie sich örtlich und beruflich flexibel zeigen. Jeder unbesetzte Ausbildungsplatz bedeutet verlorenes Potenzial für Betriebe und Jugendliche gleichermaßen. Deshalb muss weiter intensiv daran gearbeitet werden, mehr junge Menschen für die duale Ausbildung zu gewinnen", sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), zu den Zahlen.
Chancen auch abseits der großen Städte
Eine Lösung sieht Pollert in einer besseren regionalen Vernetzung: "Wenn z. B. in den Regionen Bad Hersfeld - Fulda oder Kassel Bewerberinnen und Bewerber fehlen und es z. B. in vielen anderen Regionen wie z. B. Darmstadt, Offenbach oder Kassel zugleich weniger Ausbildungsplätze als Interessierte gibt, dann muss überregional geschaut und vermittelt werden. Abseits der großen Städte und Top-10-Berufe finden sich noch zahlreiche Chancen auf einen spannenden Ausbildungsplatz. Unversorgten Interessierten empfehle ich daher, sich regional und inhaltlich flexibel aufzustellen, dann stehen alle Türen offen."Weiterbildung als Schlüssel gegen Fachkräftemangel
Neben der Ausbildung rückt auch die Weiterbildung der bestehenden Belegschaften stärker in den Fokus. "Die Sicherung unseres Wohlstandes entscheidet sich auch maßgeblich daran, wie gut die Qualifikationen der Beschäftigten sind. Weiterbildung ist der wesentliche Schlüssel, um wettbewerbsfähig zu bleiben, wenn der Nachwuchs fehlt", so VhU-Hauptgeschäftsführer Pollert.Mit Blick auf die betriebliche Weiterbildung sieht Pollert noch Potenzial: "Ein Hemmnis für die betriebliche Weiterbildung ist nach wie vor, dass einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hieran noch nicht genug Interesse zeigen. Wir wollen daher künftig noch mehr Überzeugungsarbeit für Weiterbildung leisten und freuen uns, dass das Thema auf der Agenda des Zukunftskonvents Fach- und Arbeitskräfte für Hessen steht." (pm/cb) +++

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