Wächtersbachs Bürgermeisterkandidat Jan Volkmann. - Fotos: Jan Volkmann

WÄCHTERSBACH Bürgermeisterwahl am 2. November

Kandidat Jan Volkmann (parteiunabhängig): "Will Verantwortung übernehmen"

31.10.25 - Zwei Kandidaten stellen sich am kommenden Sonntag der Bürgermeisterwahl in Wächtersbach (Main-Kinzig-Kreis): Jan Volkmann (parteiunabhängig) und Andreas Weiher (SPD).

Um den Einwohnerinnen und Einwohnern eine fundierte Entscheidung zu ermöglichen, haben wir die Anwärter gebeten, unseren OSTHESSEN|NEWS-Fragebogen auszufüllen - und einen persönlichen Einblick in ihre Motivation, ihre Ziele und ihre Sicht auf Wächtersbach zu geben.

Kurzer Lebenslauf: Alter, Beruf, politische Laufbahn

"Ich bin 35 Jahre alt, mit meiner Frau Stephanie verheiratet und stolzer Familienvater von vier Söhnen zwischen drei und 16 Jahren. Beruflich bin ich als Offizier bei der Bundeswehr. Mein Dienstgrad ist Major. Ich bin der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr in Hessen und Baden-Württemberg. Entsprechend bin ich durch meine berufliche Tätigkeit auch auf landespolitischer Ebene gut vernetzt. Lokalpolitisch bin ich seit fünf Jahren der Stadtverordnetenvorsteher. Ich repräsentiere also das höchste politische Gremium unserer Stadt und leite dessen Sitzungen. Zusätzlich engagiere ich mich im Ortsbeirat Aufenau und bin beratendes Mitglied in allen politischen Fachausschüssen in Wächtersbach."

Warum haben Sie sich entschieden, für das Bürgermeisteramt in Wächtersbach zu kandidieren?

"Meine Tätigkeit als Stadtverordnetenvorsteher macht mir große Freude: Ich mag die Vielfalt und Bandbreite dieser Tätigkeit. Sei es die Sitzungsleitung in der Stadtverordnetenversammlung, Repräsentation bei Festen, Anlässen oder Jahreshauptversammlungen, der politische Aushandlungsprozess oder einfach, mit Menschen Erfolge zu feiern, bzw. bei Schicksalsschlägen unterstützend und begleitend da zu sein. Allerdings ist das Amt des Stadtverordnetenvorstehers rein ehrenamtlich, sodass ich an zeitliche Grenzen stoße. Als Bürgermeister kann ich rund um die Uhr für Wächtersbach da sein und noch mehr voranbringen und gestalten. Darum kandidiere ich: Ich möchte meine Leidenschaft für unsere Stadt hauptberuflich leben und Wächtersbach mit voller Kraft voranbringen."

Was würden Sie als Bürgermeister anders machen als Ihr Vorgänger?

"Ich stehe für eine unabhängige, überparteiliche Politik, bei der die beste Idee zählt – nicht die Parteifarbe.
Leider erleben wir aktuell, dass gute Vorschläge häufig aus parteipolitischen Gründen ausgebremst werden. Das schadet der Stadt. Außerdem setze ich auf ein starkes 'Wir' vor Ort. Ich bin überzeugt, dass wir hier genügend Kompetenz und Engagement haben, statt teuer externe Beratungsfirmen zu engagieren, die uns erklären, wie wir leben sollen."

Was sind Ihre drei Top-Themen auf der Agenda, die Sie angehen würden?

"Ich stehe für Familie, Finanzen und Vereine. Bei den Familien geht es vor allem um Generationengerechtigkeit: Wir müssen unsere Familien sowohl bei der Erziehung der Kinder unterstützen, denn Ihnen gehört die Zukunft, als auch bei der Pflege unserer Senioren, denn ihnen haben wir so viel zu verdanken!

Im Bereich der Finanzen hat sich der Schuldenberg der Stadt Wächtersbach unter dem aktuellen Bürgermeister von 15 Millionen Euro auf über 30 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Obwohl zuletzt zweimal die Grundsteuer erhöht wurde, sind weiterhin keine Sparbemühungen erkennbar. Hier müssen wir in die Trendwende kommen, sonst drohen weitere empfindliche Steuer- und Gebührenerhöhungen.

Die Vereine unserer Stadt liegen mir besonders am Herzen. Ich war 15 Jahre im Vorstand eines Vereins mit rund 300 Mitgliedern, elf Jahre davon als Vorsitzender. Inzwischen bin ich Sprecher der Vereinsgemeinschaft in Aufenau. Unsere Vereine sind die Keimzelle der Dorf- und Stadtgemeinschaft. Hier müssen wir unterstützen und fördern, wo immer wir können. Ich werde stets ein offenes Ohr haben."

Mit welchen Slogan werben Sie um die Wähler?

"Unabhängig. Gemeinsam. Stark für die Zukunft."

Wo liegen Ihre Stärken?

"Als Bundeswehr-Offizier bin ich auf verantwortungsvolle Führung getrimmt. Ich übernehme Verantwortung, treffe Entscheidungen und behalte auch in stressigen Situationen den Überblick. Das habe ich in mehreren Führungsverwendungen bei der Bundeswehr sowohl in Krisen- und Stresssituationen als auch im Verwaltungsgrundbetrieb bereits erfolgreich nachgewiesen. Teamgeist und Fürsorge sind für mich selbstverständlich. Denn eine Führungskraft ist nur so stark, wie ihr Team. Mir ist wichtig, dass Mitarbeitende motiviert sind, sich wohlfühlen und gerne an gemeinsamen Zielen arbeiten."

Was macht Wächtersbach aus Ihrer Sicht so besonders?

"Unsere Stärke ist eine herausragende Infrastruktur: Mit Schienennetz- und Autobahnanschluss, einer starken Kaufkraft in der Stadt, die auch Menschen aus umliegenden Gemeinden anzieht, sowie kurzen, bzw. schnellen Wegen in Städte wie Frankfurt, Hanau oder Fulda. Gleichzeitig sind wir immer noch ländlich geprägt, haben kurze Wege in die Natur, insbesondere den Vogelsberg und Spessart und das alles bei vergleichsweise moderaten Wohn- und Lebenshaltungskosten. Das macht uns zu einer Stadt mit viel Potenzial für eine gemeinsame, starke und unabhängige Zukunft."

Wie verbringen Sie den Wahlsonntag?

"Ich gehe wählen, besuche den Gottesdienst und schaue in allen Wahlbezirken vorbei, um Wahlvorständen und Unterstützerinnen und Unterstützern zu danken. Danach begleite ich eine Auszählung und nehme an der öffentlichen Ergebnisverkündung im Schloss teil. Erste Ergebnisse erwarte ich ab etwa 18:30 Uhr – und dann wird sich zeigen, wie der Abend verläuft."

Was wäre Ihre erste Amtshandlung als neuer Bürgermeister?

"Zuerst werde ich eine regelmäßige Bürgersprechstunde einführen, um die vielen kleinen Probleme und Sanierungsstaus, die in den letzten Jahren durch die Fokussierung auf das Schlossprojekt entstanden sind, zu erfassen und abzuarbeiten. Parallel dazu werde ich Personalgespräche führen, um die aktuelle Lage im Rathaus festzustellen und die einzelnen Vorgänge zu priorisieren."

Was haben wir Sie nicht gefragt, worauf Sie aber gerne eine Antwort geben möchten?

"Viele fragen mich, warum ich trotz sicherer beruflicher Laufbahn diesen Schritt gehe. Die Antwort ist einfach: Wächtersbach ist meine Heimat. Ich will Verantwortung übernehmen, weil ich überzeugt bin, dass wir gemeinsam mehr erreichen können. Ich möchte, dass unsere Kinder hier eine starke Zukunft haben – in einer Stadt, in der Zusammenhalt, Verlässlichkeit und echte Nähe zur Bevölkerung gelebt werden. Am 2. November wählen wir mehr als nur einen Bürgermeister. Wir machen eine Potenzialwahl für die nächste Amtszeit von sechs Jahren und ich bin überzeugt, die Wählerinnen und Wähler entscheiden sich für den richtigen Kandidaten, der dieses Potenzial erschließen kann und nicht nur seine letzten Projekte zum Abschluss bringen möchte." (js)++


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