Es grenzt an ein Wunder, dass das Opfer die Messerattacke überlebt hat - Symbolbild: pixabay

FULDA Opfer überlebte Messerattacke

Prozessauftakt: Drei Messerstiche in den Rücken, vier in den Bauch

01.11.25 - Drei Messerstiche in den Rücken, vier in den Bauch- ein 30- jähriger Mann aus Bad Hersfeld kann sich glücklich schätzen, diese Attacke überlebt zu haben. Gegen den Verursacher der Verletzungen, einen 21-jährigen Deutschamerikaner, wird wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht Fulda verhandelt. Da der Angeklagte zum Tatzeitpunkt noch 20 Jahre alt war, findet der Prozess vor der Jugendstrafkammer statt.

Im November vergangenen Jahres hatte der Angeklagte den Geschädigten mit einem Messer in dessen Wohnung in Bad Hersfeld attackiert. Der 30-jährige Arbeitslose war von ihm besucht worden, weil er sich dessen Handy ausleihen wollte. Der 20-Jährige wollte seiner Freundin schreiben, mit der er zuvor Streit gehabt hatte. Als das spätere Opfer sein Mobiltelefon zurückverlangte, weil er die Wohnung verlassen wollte, reagierte er zunächst nicht darauf.

Der Geschädigte entriss dann ihm das Telefon und ging mit ihm zur Haustür. Da stach der 20-Jährige unvermittelt zu, erst in den Rücken, und dann, als das Opfer sich umdrehte, in den Bauch. Als sich das Opfer zur Flucht wandte, stach der Angeklagte noch einmal so heftig zu, sodass das Messer in der Schulter stecken blieb.

Dem 30-Jährigen gelang es trotzdem noch, in den in der Nähe gelegenen Schildepark zu entkommen, wo er von Passanten aufgegriffen wurde. Die Brutalität der Tat passte gut zu dem langen Vorstrafenregister des Angeklagten, der seit er 14 war, etwa sechs Jahre im Jugendarrest verbrachte, vor allem wegen Gewaltdelikten. Im Gericht wurde er in Handschellen vorgeführt, die ihm aber nach einem klärenden, in freundlichem Ton geführten Gespräch mit Richter Joachim Becker abgenommen wurden. Offensichtlich stand sich der Mann in seinem Leben oft selbst im Weg. "Mit der Schule lief es nicht so gut", erklärte er. Die musste er aufgrund seiner gewalttätigen Verhaltensauffälligkeit bereits mit 14 verlassen, einen Abschluss hat er nicht. Derzeit sitzt er in der JVA Hünfeld ein, darf dort aber aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht arbeiten. Denn auch in den Haftanstalten war er häufig massiv gewalttätig, was sich auch auf sein Strafregister niederschlug.

Keine echten Freunde

Der Prozess findet vor der Jugendkammer des Landgerichts Fulda statt O|N-Archivbild

Kontakte pflegt er noch zu seiner Mutter und seiner Freundin, aber nicht mehr zu seinem leiblichen Vater. Wie er preisgab, habe er keine echten Freunde im Leben. Die Straftat in Hünfeld beging er während einer seiner raren Zeiten in Freiheit. Verteidiger Stefan Allgeier verlas das umfassende Eingeständnis von dessen Geständnis, der 21-Jährige zeigte sich vor Gericht reumütig. Allerdings nicht unbedingt gegenüber seinem jüngsten Opfer, dem 30- jährigen Hersfelder, der sich sichtlich aufgewühlt auch gegen die Anklageschrift wandte, die er als zu milde empfand. "Wenn das nicht versuchter Mord war", erklärte er. Der Angeklagte lächelte leicht, als der Geschädigte seine wenigen Kontakte mit ihm schilderte, die schließlich in der Bluttat mündeten. Der Geschädigte schilderte, dass er Verletzungen am Thorax, der Magenvorderwand und dem Zwölffingerdarm erlitten habe. Auch jetzt plagten ihn noch Schmerzen, besonders bei körperlichen Berührungen.

Der Prozess wird am 17. November fortgesetzt, die Plädoyers werden am 24. November erwartet. Ein Termin für die Urteilsverkündung steht noch nicht fest. (Bernd Götte)+++


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