Immer wieder sind Altkleider-Container überfüllt, wie hier ein Container der Kolping Recycling GmbH. Wenn ein Container voll ist, bitte nichts danebenstellen – weder Altkleider-Säcke noch Abfall. - Symbolfoto: O|N

FULDA Falsch befüllte Container werden zum Problem

Dreckige und unbrauchbare Altkleider gehören in den Restmüll

05.11.25 - Immer häufiger sind im Landkreis und im Stadtgebiet Fulda Altkleider-Container überfüllt und die Sammelstellen verschmutzt. Ein Problem ist vor allem die unsachgemäße Befüllung der Container. Der Zweckverband Abfallsammlung des Landkreises Fulda und die Abfallwirtschaft der Stadt Fulda appellieren an die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger: Verdreckte, nasse und zerschlissene Kleidung, die nicht weiterverwendet werden kann, wird weiterhin über die Restmülltonne entsorgt. Auch andere Abfälle haben an den Altkleider-Sammelplätzen nichts verloren.

Ausschließlich tragbare beziehungsweise weiterverwendbare Altkleider, die gut erhalten, sauber und trocken sind, können in den Container beziehungsweise an den Annahmestellen abgegeben werden. Alles andere – zum Beispiel verschmutzte oder verschimmelte Kleidung, Hunde- und Pferdedecken, Vorhänge, Badvorleger, Lappen und Ähnliches, das für eine Verwertung nicht mehr geeignet ist – gehört in die Restmülltonne. Daran ändert auch die seit diesem Jahr geltende neue EU-Verordnung zur Getrenntsammlung von Alttextilien nichts.

Seit Jahrzehnten werden Altkleider in der Stadt und dem Landkreis Fulda über die bereitstehenden Altkleidercontainer an gemeinnützige und karitative Sammler gespendet, die aus den Vermarktungserlösen zahlreiche soziale Projekte unterstützt haben. Mittlerweile haben sich jedoch die Rahmenbedingungen stark verändert. Der Trend zu "Fast Fashion", also zu Billigkleidung, verändert den Verwertungskreislauf. Zum einen nimmt die Menge an abgegebener Kleidung immer weiter zu – so stark, dass die Sortieranlagen überlastet sind –, während die Qualität der Altkleider gleichzeitig abnimmt. "Wegen der verarbeiteten Kunststoffe in der Billigware eignet sich vieles nicht mal mehr als Putzlappen oder Dämmmaterial", erklärt Claus Blachnik, Fachdienstleiter Abfallwirtschaft beim Landkreis Fulda.

Foto: Anna-Lena Bieneck

Hinzu kommt, dass Billigkleidung der Secondhand-Ware Konkurrenz macht, sodass die Märkte für wiederverwendbare Kleidung weltweit wegbrechen. Inzwischen sind daher kaum noch Erlöse aus der Vermarktung zu erzielen, teils muss bereits zugezahlt werden. Ein weiteres großes Problem ist die Vermüllung: "Das bisher noch gute Sammelnetz der gemeinnützigen Organisationen kann nur dauerhaft erhalten werden, wenn die Container auch nur für vorgesehene Textilien genutzt und die Plätze nicht vermüllt werden", so Fabian Schnaus, Sachgebietsleiter der Abfallwirtschaft bei der Stadt Fulda. Denn an den Sammelplätzen stapeln sich oft nicht nur abgegebene Textilien, sondern auch andere Abfälle – vom Restmüll bis zur Matratze.

All das führt dazu, dass sich einige Organisationen mittlerweile gezwungen sehen, sich aus der Altkleidersammlung zurückzuziehen, die Zahl der Container zu reduzieren oder gewohnte Sammlungen vor Ort nicht mehr anzubieten. Das verschärft wiederum das Problem für die sammelnden Organisationen, darunter zum Beispiel Kolping. "Wir stellen fest, dass aufgrund der immer weniger werdenden Sammelcontainer und Sammelstellen für Altkleider an den Kolping-Containern zunehmend aussortierte nicht mehr verwertbare Kleidung in Großmengen abgestellt wird, die dann zu einer zusätzlichen Vermüllung führt. Die Kosten der Reinigung und Entsorgung steigen dadurch extrem. Das führt dazu, dass an neuralgischen Standorten bereits Container abgezogen werden mussten. Das ist nicht im Sinne der Verwertung von Altkleidern", sagt Brigitte Kram, Vorsitzende Kolpingwerk Diözesanverband Fulda e. V.

Umso wichtiger sind der verantwortungsbewusste Umgang mit (Alt-)textilien und eine sorgfältige Trennung nach wiederverwendbaren Altkleidern und Restmüll. Das beginnt mit dem Kaufverhalten: Wer einen Beitrag zur Ressourcenschonung leisten möchte, kann darauf achten, qualitativ hochwertige Kleidung zu wählen, die auch mehrere Wäschen übersteht. Wer wiederverwendbare Altkleider abgeben möchte: Diese bitte in trockene, saubere und reißfeste Tüten verpacken und die Tüten gut verschließen. Wenn ein Container voll ist, die Tüten nicht daneben abstellen, sondern einen anderen Container nutzen.

Außerdem wichtig: Die Altkleider-Sammelplätze sind nicht für Abfälle bestimmt. Auch Kleidersäcke dürfen, wenn der Container voll ist, nicht danebengestellt werden. In diesem Fall bitte eine andere Sammelstelle nutzen. Im Abfall-Navi auf der Webseite des Landkreises Fulda findet man eine Karte, auf der verbliebene Container-Standorte zu finden sind. (mp/pm) +++


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