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Von links: Architekt Klaus Heim stellt Pflegedienstleiterin Pia Munjic und Heimleiter Friedhelm Preis sein Förderprojekt für die Außenfassadengestaltung vor.
27.03.10 - Hanau
Stadtteilzentrum als modernes Dienstleistungszentrum für ältere Menschen
„Gerade einmal zwei Jahre sind vergangen, seit die Geschäftsleitung der Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises mit der Firma Recona Gespräche über das Areal des alten Landratsamtes an der Eugen-Kaiser-Straße geführt hat,“ erläuterte der Geschäftsführer des kreiseigenen Unternehmens, Dieter Bien, bei seiner Begrüßung der zahlreichen Gäste aus Politik und Wirtschaft zur feierlichen Eröffnung des Stadtteilzentrums an der Kinzig in Hanau. Der Aufsichtsratsvorsitzende und Kreisbeigeordnete Dr. André Kavai machte gleich deutlich, dass das neue Pflegeheim mit dem alten Landratsamt gemeinsam einen wichtigen Baustein in den Perspektivplanungen des Unternehmens darstellt. „Die Ausgangslage für den Pachtvertrag mit Recona war klar,“ erklärte Dr. Kavai, „Der hohe Zweibettzimmer-Anteil im Wohnstift Hanau und die ständig abnehmende Nachfrage nach Zweibettzimmern auf Grund der Marktsituation, machen eine Kompensation vorhandener Kapazitäten unabdingbar. Nur durch eine Verbesserung der Angebote können wir den Standort Hanau stabilisieren und langfristig sichern. Und diese Möglichkeit bot sich hier auf dem Gelände des alten Landratsamtes für die Alten- und Pflegezentren an. Daher wurde auch das Modell mit ausschließlich Einzelzimmern und mit einem Großteil Hausgemeinschaften und der Anbindung des Betreuten Wohnens entwickelt.“
In seiner Ansprache ging der Aufsichtsratschef des größten kommunalen Altenpflegeanbieters in Hessen auch auf die chronologische Entwicklung des Projektes ein. Nach ersten Gesprächen mit der Firma Recona im November 2007 wurde im Dezember des gleichen Jahres der Aufsichtsrat über die Planungen informiert. Während im Dezember 2007 / Januar 2008 noch die Pachtverhandlungen mit Recona liefen, wurde auf Wunsch des künftigen Betreibers das heimische Architekturbüro Klaus Heim aus Hanau in die Planungen einbezogen. Am 22. Januar 2008 beschloss die Gesellschafterversammlung den Abschluss der Pachtverträge für den Neubau des Stadtteilzentrums und den Umbau des alten Landratsamtes. Im Februar 2008 wurde das Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt. Bereits im Juni 2008 starteten die Umbaumaßnahmen im alten Landratsamt. Nur einen Monat später begannen die Abbrucharbeiten des alten Gesundheitsamtes für das Pflegeheim. Der Spatenstich für das Stadtteilzentrum an der Kinzig fand am 17. September 2008 statt und das „Betreute Wohnen im alten Landratsamt“ wurde schließlich am 31. März 2009 eröffnet. Das Richtfest für das Stadtteilzentrum an der Kinzig / Pflegeheim Rückertstraße wurde am 2. Juni 2009 gefeiert und bereits in der zweiten Märzwoche 2010 zogen die ersten Bewohner in das Pflegeheim in der Rückertstraße ein.
„Gemeinsam mit dem alten Landratsamt hat sich das neue Pflegeheim als Stadtteilzentrum an der Kinzig zu einem modernen Dienstleistungszentrum für Menschen im Alter entwickelt,“ machte der Aufsichtsratsvorsitzende deutlich und ergänzte: „Gerade das historische Gebäude ist ein Musterbeispiel für generationenübergreifendes Wohnen und Leben miteinander. Dort konnte zwischenzeitlich die Paula-Fürst-Schule für Kinder und Jugendliche der Vitos-Rehberg-Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie ihre Tore öffnen und zum 1. April diesen Jahres wird in dem Haus eine Praxis für Schmerztherapie und Palliativmedizin von Frau Dr. Mattekat eröffnen.“ Der zentrale Einzugsberatungsbereich des Hauses wird, so ist der Kreisbeigeordnete überzeugt, zum zentralen Beratungspunkt für Hilfeleistungen im Alter. „Dabei möchten wir älteren Menschen in jederlei Hinsicht eine adäquate Beratung zu allen Dienstleistungen hier in der Region ermöglichen,“ stellt Dr. Kavai fest.
Das Pflegeheim selbst umfasst insgesamt 89 Einzelzimmer, aufgeteilt in 3 Wohngruppen mit insgesamt 41 Einzelzimmern und 4 Hausgemeinschaften mit jeweils 12 Einzelzimmern (ingesamt 48 Plätze), wobei hier 3 Zimmer optional auch als Zweibettzimmer angeboten werden können. Die Ausstattung umfasst in jedem Zimmer barrierefreie Duschbäder und in den Wohnbereichen jeweils großzügige Wohnküchen mit angeschlossenen Wohnzimmern, Gemeinschaftsbalkons oder barrierefreier Zugang zum Gartenbereich sowie ausreichende Nebenräume, zentrale Pflegebäder pro Etage, zentrale Dienstzimmer in allen Bereichen, zwei Aufzüge, Pflegearbeits- und Lagerräume.
Dr. Kavai bedankte sich bei allen am Bau beteiligten Firmen und besonders bei deren Mitarbeitern. Ein besonderer Dank ging an die Verpächter und Vertragspartner, die Fa. Recona mit Jürgen Scheu an der Spitze, der im Rahmen der Veranstaltung durch Ralf-Eric Nestler vertreten wurde. Ebenso bedankte sich der Aufsichtsratsvorsitzende bei dem Architekten Klaus Heim und seinen Mitarbeitern sowie allen Mitarbeitern des Architekturbüros und allen beteiligten Ingenieurbüros. Ein ganz besonderes Dankeschön richtete Dr. Kavai an den Projektleiter für das Stadtteilzentrum und jetzigen Heimleiter Friedhelm Preis. „Ohne sein großartiges Engagement, seine stets kritische Begleitung beim Umbau des alten Landratsamtes und beim Neubau des Pflegeheims, aber auch bei der Belegung des Betreuten Wohnens,“ so der Aufsichtsratsvorsitzende, „ wäre sicherlich vieles auf der Strecke geblieben. Ihnen und Ihrem Team, Herr Preis, wünsche ich alles Gute und stets den Mut Entscheidungen für die Bewohner und Mitarbeiter des Hauses zu treffen.“
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung nannte auch der Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky das Projekt beispielhaft und wichtig für das Zentrum. Im Umkehrschluss aber biete die Stadt dem so zentral gelegenen Haus aber auch eine Vielzahl von Angeboten, die sicherlich von den Bewohnern gerne angenommen werden. Kaminsky ging in seiner Ansprache aber auch auf ein aktuelles Problem im Bereich der Pflege ein. Er nutzte die Veranstaltung um in dem Kreis auch auf das zunehmende Problem des Fachkräftemangels in der Altenpflege hinzuweisen. Und dieser – so Kaminsky – sei leider im Ballungsgebiet Rhein-Main bereits besonders ausgeprägt. Weitere Höhepunkte der Einweihungsfeier waren natürlich der Segen von Pfarrerin Kautz und Pfarrer Modenbach. – für alle Bewohner und Mitarbeiter des Hauses. Anschließend übergab der Geschäftsführer der Firma Recona, Ralf Eric Nestler, dem Heimleiter Friedhelm Preis und Pflegedienstleiterin Pia Munjic symbolisch den Schlüssel für das Haus, bevor sich Heimleiter Preis noch einmal bei allen Beteiligten ganz herzlich bedankte und dabei auch sein Mitarbeiter besonders erwähnte. Zum Abschluß schließlich brachte Architekt Klaus Heim noch ein Projekt zur Fassadengestaltung auf den Weg. +++

Von rechts: Recon-Geschäftsführer Ralf Eric Nestler übergibt symbolisch den Schlüssel an Heimleiter Friedhelm Preis, Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. André Kavai und Geschäftsführer Bien
