Archiv
Erwartungsvolle Ministranten in der Pfarrkirche von Simmershausen vor Beginn des Wallfahrtsgottesdienstes - Fotos: A. Hofmann
Die Zelebranten am Altar
10.05.10 - SIMMERSHAUSEN
Fußwallfahrt nach Vierzehnheiligen gestartet ...mit über 600 Pilgern
Am vergangenen Sonntag wurde in Hilders-Simmershausen (Rhön) die 376. Fußwallfahrt zur berühmten fränkischen Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen mit einem feierlichen Pontifikalamt eröffnet. Hauptzelebrant des von über 1000 Gläubigen besuchten Freiluftgottesdienstes war der Fuldaer Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, der anschließend auch die 600-köpfige Pilgergruppe auf der 1. Etappe nach Nordheim begleitete.
Die sogenannte Rhönwallfahrt geht auf ein Gelöbnis in der Pestzeit 1635 und der Hungersnot 1637 zurück und beginnt traditionell immer am Sonntag vor Christi Himmelfahrt mit einem Gottesdienst auf dem Vorplatz der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer zu Simmershausen. Anschließend begleiten viele Freunde und Familienangehörige die Wallfahrer auf der kürzeren Etappe nach Nordheim vor der Rhön (ca. 25 km). Um 5 Uhr am Montagmorgen bricht die Pilgergruppe dann zu einer über 40 km langen Tagesetappe von Nordheim durch das Grabfeld nach Alsleben auf, unterbrochen von einem Gottesdienst in Mellrichstadt. Und in vielen Gemeinden auf dem langen Weg erfahren die Pilger die traditionelle Fürsorge, Verköstigung und Unterbringung durch wohlwollende Gastgeber. Ebenfalls über 40 km lang ist am Dienstag der Weg nach Altenbanz, wo Quartier genommen wird. Die letzte Etappe führt am Mittwoch über Kloster Banz (Gottesdienst in der Johannes Dientzenhofer-Kirche) zur Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen, wo man um die Mittagszeit feierlich in die Balthasar-Neumann-Basilika der 14 Nothelfer einziehen und am Abend ein Pilgerhochamt mit einer Lichterprozession als Höhepunkt der Wallfahrt erleben wird. An Himmelfahrtstag wird nach einem weiteren Gottesdienst die Wallfahrt mit dem feierlichen Auszug aus der Basilika beendet.
Für das Wallfahrtsleiter-Ehepaar Thorsten und Ingrid Müller und die seit Jahren stetig steigende Zahl der Vierzehnheiligenpilger - in den 70-er Jahren waren es 50 bis 80 Pilger - war es am heutigen Bitt-Sonntag eine große Freude, dass Weihbischof Diez den Eröffnungsgottesdienst in Simmershausen zelebrierte. Prof. Dr. Diez – von Gemeindepfarrer Pawel Zielinski herzlich begrüßt - stellte dabei die christliche Grundtugend der Hoffnung in den Mittelpunkt seiner Predigt. Gerade die Zeichen der Zeit machten deutlich, dass der Sinn des menschlichen Lebens nicht am ökonomischen Erfolg gemessen werden könne. Er wünschte den Wallfahrerinnen und Wallfahrern auf ihrem Weg die Erfahrung des Angenommenseins bei Gott in jeder Lebenslage.
In froher Stimmung – trotz ungünstiger Wetterprognose - und begleitet von Glocken und Chorälen verließ die große Wallfahrergruppe um die Mittagszeit das kleine Rhöndörfchen Simmershausen in Richtung thüringische Landesgrenze, um über Frankenheim die bayerische Rhön zu erreichen. (A. Hofmann) +++
Weihbischof Prof. Dr. Diez bei der Gottesdiensteröffnung
Über 1.000 Gottesdienstbesucher bei der Wallfahrtseröffnung - Alle Bilder: Alois Hofmann
Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller ist seit vielen Jahren mit seiner Frau Michaela regelmäßiger Teilnehmer der Fußwallfahrt nach Vierzehnheiligen
Ebenfalls Tradition: Die Wallfahrtsmusik mit wetterfesten Musikern und Dirigenten
Ein launiger Weihbischof bei der Predigt
Eine der drei Wallfahrtsfahnen
Dichtgedrängte Menge von Gläubigen auf dem Simmershausener Kirchplatz
Eindrucksvolle Kulisse: Der Altaraufbau vor der St. Johannes-der-Täufer-Kirche
Aus dem Ornat in die Wallfahrtskleidung: Weihbischof Diez mit Pfarrer i. R. Nientiedt, rechts Wallfahrtsleiterin Ingrid Müller
Unmittelbar nach dem Gottesdienst setzt sich der 600-köpfige Pilgerzug in Bewegung
Die Vierzehnheiligen-Wallfahrt verlässt Simmershausen in Richtung Nordheim