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Viele Gäste im Museum Modern Art....

18.05.10 - HÜNFELD

"48 Künstlerpositionen" im Museum Modern Art - "Juwel mit Herz und Seele"

Genau 48 Namen - von A wie Werner Assenmacher bis Z wie Norbert Zeitner - enthält der neue magentafarbene Katalog des Hünfelder "Museums Modern Art", der am Sonntag und ganz bewusst am Internationalen Museumstag vorgestellt wurde. Aber nicht nur das gedruckte Dokument machte neugierig - die meisten der 48 Männer und Frauen, die jetzt ein Jahr lang ihre "Künstlerpositionen" im Museum zeigen können, waren persönlich anwesend und gaben ihrer Kunst wahrhaft "ein Gesicht". Und die Atmosphäre war wie beim Treffen einer weitverzweigten Familie: viele kannten sich - von früheren Ausstellungen -, hatten sich teils lange nicht gesehen und freuten sich jetzt, hier in Hünfeld "beim Jürgen" und "seinem Museum" mit dabei sein zu dürfen.

Und so war es auch selbstverständlich, dass Hünfelds Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel - kurz zuvor aus dem Frankreich-Urlaub zurückgekehrt - den Künstlern persönlich eine kleine Urkunde über ihre Teilnahme überreichte und Stadträtin Monika MIhm in ihrer Funktion als Vorsitzende der Stiftung "Museum Modern Art Hünfeld" jedem Kreativen eine bunte Rose überreichte..

Die Eröffnung der Jahresausstellung ist so etwas wie der alljährliche Höhepunkt im Kunstschaffen dieses Museums, das der Kleinstadt Hünfeld nördlich von Fulda in Verbindung mit anderen kulturellen Aktionen große Anerkennung und einen gewichtigen Namen "eingebracht" hat. Natürlich war dies nur in Verbindung mit Professor Jürgen Blum möglich, dem langjährigen "Dynamiker und Beweger" in Sachen Kunst, der beste internationale Kontakte ebenso pflegt wie heimische Kunstschaffende unterstützt und fördert. Und die Stadtväter und -mütter von Hünfeld wissen, was sie an "ihrem Jürgen" haben, dessen Museum in der deutschen und europäischen Kunstszene eine herausragende Stellung erreicht hat.

Es sind nicht nur die Jahresausstellungen, die den besonderen Ruf begründeten, sondern auch die kulturelle Arbeit seit vielen vielen Jahren - bis hin zum "Offenen Buch". Bei diesem einzigartigen Projekt wurden an inzwischen über 125 Hausfassaden der Stadt verbale Botschaften an die Passanten und Betrachter, aus dem Bereich der „Konkreten Poesie", geschrieben. In großen Lettern, auffällig oder fast versteckt, manchmal ein Gedicht, manchmal nur wenige Worte - aber immer zum Denken anregend.

Es war ganz sicher ein Glücksgriff, das um 1907 erbaute ehemalige Hünfelder Gaswerk 1990 zu sanieren und als Museumsgebäude nutzbar zu machen. Seitdem ist in dem Jugendstil-Gebäude die Kunstsammlung des Künstlers und Kunstprofessors Jürgen Blum zu besichtigen, die dieser der Stadt Hünfeld stiftete. Das Ziel der Arbeit im und für das Museum ist klar: Verständnis für die abstrakte, moderne Kunst zu wecken sowie ein Sensorium für die entsprechenden künstlerischen Ausdrucksweisen zu entwickeln. Deshalb spielt die pädagogische Vermittlungsaufgabe (vorwiegend Führungen) eine große Rolle. Außerdem ist dem Museum die Hünfelder Malschule, eine freie Kunstakademie, angegliedert. Die Projektgalerie „New Space“ zeigt Gruppen- und Einzelausstellungen von Malschülern und Studierenden der Akademie.

In den beiden niedrigeren seitlichen Gebäudeteilen des Industriedenkmals befinden sich ein Künstler-Archiv und zwei Ausstellungsräume. Der hohe, lichte Mittelbau mit neu eingezogener Stahlgalerie enthält den Großteil der Sammlung, die sich auf konstruktive, konkrete, konzeptuelle und reduktive Kunstströmungen konzentriert. Hier werden Werke der Konstruktivisten Naum Gabo, El Lissitzky, Wassily Kandinsky und Wladimir Tatlin, Arbeiten von Josef Albers, Richard Paul Lohse und Max Bill sowie verschiedene Richtungen der Gegenwartskunst, wie Pop-Art, Konzept-Kunst, Fluxus und Videokunst, ausgestellt.

Unter den Gegenwartskünstlern befinden sich viele Osteuropäer, aber auch Namen wie Joseph Beuys, Christo, Hanne Darboven, Nam June Paik, Tomi Ungerer, Siegmar Polke und Wolf Vostell, überwiegend mit Grafiken und Druckgrafiken, sind hier vertreten. Ein Skulpturengarten ergänzt die Präsentation. Im Hofbereich des Museums wurde ein „Fibonacci-Weg“ in Form von Leuchtsteinen installiert, die an den berühmten Mathematiker Leonardo de Pisa und dessen Fibonacci-Folge erinnern.

"Wir sorgen für die Rahmenbedingungen - aber den Inhalt gäbe es ohne Jürgen Blum nicht" sagte die Stiftungsvorsitzende Monika Mihm. Aber nicht nur der ideenreiche, unermüdliche und mit seinen knapp 80 Jahren noch sehr agile Künstler ist der Motor des besonderen Ortes für die Kunst - auch eine veritabel Schar freiwilliger und ehrenamtlicher Helfer trägt zum Erfolg ein gerüttelt Maß bei. "Das ist schon ein Glücksfall" meinte Mihm im doppelten Sinne, denn in dieser Konstellation sei das Museum "ein Juwel mit Herz und Seele". Und wahrscheinlich deshalb waren es am Sonntag mehr als 200 Gäste, die sich einmal mehr von diesem "kulturellen Glücksfall" faszinieren ließen.

Und zu dem intellektuellen und visuellen Genuss kam am Sonntag auch noch der sinnliche - neben der Kunst im Museum und den Künstlerpersönlichkeiten kreierten vor dem Haus im regensicheren Zelt "Koch-Künstler" gastronomische Leckerbissen: das "Team Zuspann à la Carte" kredenzte Rhöner Bachforellenfilet und Rhöner Lammrückenfilet, Räucherlachs und gekochten Tafelspitz bis hin zu Weiterstädter Stangenspargel mit neuen Kartoffeln. Doch auch ohne Kulinarik ist die neue Ausstellung im "Museum Modern Art" für jeden künstlerisch Interessierten ein besonderer Leckerbissen. (ma) +++

Die nachfolgende BILDERSERIE gibt einen Eindruck von der Eröffnung der Jahresausstellung am Sonntag. "osthessen-news" wird im Laufe der nächsten Zeit die 48 Künstler und ihre Arbeiten getrennt vorstellen. +++


- Fotos: Martin Angelstein














































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