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Wolfgang Kudrass, Teamkollege von Christian Leutheuser und Alex Schula in Führung. Zweieinhalb Stunden später explodiert der Motor. Aus!

Einweisung für den nächsten Boxenstopp. Re. Teamchef Herbert Lingmann. - Fotos (3): Höhn

19.05.10 - MOTORSPORT

Das grausame Gesicht der „Grünen Hölle“ - 38. ADAC Zurich 24h-Rennen

Zwölf Führungswechsel machten das 38. ADAC Zurich 24h- Rennen auf dem Nürburgring zu einem spannungsgeladenen Motorsportevent. Nach 154 Runden auf der 25,378 km langen Gesamtstrecke des Nürburgrings war das Werksteam von BMW der verdiente Gesamtsieger. Mit einem knappen Vorsprung von 3:54,1 Minuten verwies das Quartett mit Jörg Müller/Augusto Farfus/Uwe Alzen/Pedro Lamy, den starken Ferrari des privaten Teams Farnbacher auf Rang 2. Durch den dritten Platz retteten Dennis Rostek/Luca Ludwig/Marc Bronzel/Markus Winkelhock auf dem Audi R8 LMS von Phönix Racing die Ehre der Ingolstädter Autobauer, die mit insgesamt sieben dieser Renner angetreten waren. Die Münchner feierten den ersten Gesamtsieg seit 2005. 74 der 197 gestarteten Fahrzeuge sahen die Zielflagge nicht. Beim veranstaltenden ADAC Nordrhein herrschte beste Stimmung, denn trotz des wechselhaften Wetters hatten 220 000 Zuschauer den Weg an die Rennstrecke gefunden und sorgten für eine tolle Atmosphäre. Eine verdiente Belohnung für die hervorragende Organisation des Veranstalters.

Das unter der Bewerbung des MSC Rhön angetretene Team von Lingmann-Motorsport aus Bad Königshofen trat mit fünf Autos in diesem internationalen Highlight an. Zu den bereits angekündigten beiden BMW M3 SP5 und dem mit französischer Besatzung fahrenden BMW M3 SP6, gesellten sich noch ein BMW M3 der Klasse V5 und V6. Letzterer war mit einer rein österreichischen Mannschaft besetzt während der V5 mit zwei Japanern, einem Österreicher und einem Deutschen die internationale Präsenz von Lingmann-Motorsport deutlich machte. Am Donnerstag und Freitag mussten die beiden Pflichttrainingsläufe absolviert werden, bei denen jeder Fahrer zwei Pflichtrunden zu absolvieren hatte, damit er zum Rennen zugelassen wurde.

Der SP5 mit Christian Leutheuser, Alexander Schula und Wolfgang Kudrass zeigte seine Klasse. Platz 1 im ersten Training und Platz 2 im zweiten hieß Startplatz 2 für das Rennen. Platz 6 war das Ergebnis des 2. SP5. Das Team hatte kurzfristig Verstärkung mit dem Steisslinger Hubert Nacken bekommen. Somit griffen mit Ulli Packeisen, dem Franzosen Patrick Tucco und dem Herborner Zahnarzt Dr. Torsten Krey nun 4 Piloten ins Geschehen ein.

Die routinierten Franzosen Pierre de Thoisy, Thierry Depoix und Philippe Haezebrouck begnügten sich mit Platz 5, während der V5 mit Gerd Niemeyer, Armin Zumtobel, Hitoshi Goto und Masaharu Kimura Platz 9 erreichten. Das war bemerkenswert, da die beiden Japaner das erste Mal auf der Nordschleife fuhren.

Der V6 mit den Österreichern Günther Spindler, Richard Purtscher, Kurt Fournier und Konrad Fuchsberger stellten ihren BMW M3 auf Startplatz 6. Beste Voraussetzungen für alle Teams, ihr gestecktes Ziel zu erreichen.

Beim Start kamen alle 5 Lingmann BMW gut weg. Der bestens aufgelegte Wolfgang Kudrass attackierte sofort den führenden Live Strip BMW und zeigte diesem in der zweiten Runde bereits die Rücklichter. Nun baute er seine Führung Runde für Runde weiter aus, so dass ein beruhigender Vorsprung entstand, der eine Reduzierung des Speeds erlaubte. Dabei fuhr er mit weitem Abstand die schnellste Rennrunde der gesamten Klasse in starken 9:27,267 min. Alles schien bestens zu laufen und die Wiederholung des Vorjahressieges schien für die Mannen um Christian Leutheuser greifbar. Dann die Hiobsbotschaft: „Der BMW mit der Startnummer 109 steht mit geplatztem Motor im Bereich der Mercedes Arena“. Mit dem geplatzten Motor platzten natürlich auch Siegträume der hoch motivierten Truppe nach nur 2:39:33,506 Stunden. Zorn machte sich bei den Piloten breit. Der Motor, der auf Vermittlung eines Fahrers vom Team geleast war, ging nun zum zweiten Mal in vier Rennen Bruch.

Nicht viel besser erging es dem zweiten SP5. Dieser hatte sich nach einer Reparatur der Keilriemenspannrolle wieder auf Platz 6 vor gekämpft, als Hubert Nacken nach 7:41:25,981 Stunden auf der Döttinger Höhe nach einem Ausweichmanöver brutal in die Leitplanke einschlug und den Boliden total zerstörte. So grausam kann Motorsport sein. Ähnliches Pech hatte Gerd Niemeyer im V5, als er gegen 02:30 Uhr von einem Teilnehmer heftig von der Strecke gerammt wurde. Dabei wurde der BMW von der Fahrwerkseite her, an der Grenze eines Totalschadens, übel beschädigt. Mit einer technischen Meisterleistung reparierten die Mechaniker unter Anleitung von Herbert Lingmann und Christian Leutheuser das beschädigte Fahrzeug und brachten es nach fast drei Stunden ins Rennen zurück. Das reichte noch, um mit Platz 9 unter die Top Ten der Klasse zu fahren.

Für einen kleinen Aufreger sorgte dann noch der SP6 in den Vormittagstunden des Sonntags, als er mit schwergängiger Lenkung außerplanmäßig an der Box erschien. Eine defekte Servopumpe war die Ursache, die eilends gewechselt wurde und das Fahrzeug konnte ohne Platzverlust ins Rennen zurück geschickt werden. Danach verlief das Rennen recht ruhig. Als dies um 15:00 Uhr abgewinkt wurde, brandete bei der Lingmann Truppe Jubel auf. Nach all dem Stress wurde ein 2. Platz für den SP6 mit den Franzosen gefeiert. Der BMW der Klasse V6 mit der österreichischen Besatzung landete auf einem tollen 4. Platz und der V5, wie bereits erwähnt, auf Platz 9. Ein insgesamt versöhnlicher Abschluss des wohl härtesten Autorennens der Welt, bei dem Lingmann Motorsport durch sein Auftreten wieder einmal seine internationale Klasse bewiesen hat. +++


Der 2. Platzierte Lingmann BMW bei der Ausfahrt aus dem berüchtigten „Karussell“.

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