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- Fotos: Hanns Friedrich

27.05.10 - Bad Königshofen

Die Brückenbauer aus dem Grabfeld - Neue Pfarreigemeinschaft

Nun ist es ganz offiziell: Die neue Pfarreiengemeinschaft „Grabfeldbrücke“ ist gegründet und besiegelt durch eine Urkunde, unterzeichnet von Diözesanbischof Friedhelm Hofmann. Am Pfingstmontag übergab Domvikar Paul Weismantel diese Urkunden an die jeweiligen Pfarrgemeinderatsvorsitzenden aus Althausen, Bad Königshofen, Merkershausen, Ipthausen, Eyershausen, Herbstadt, Ottelmannshausen und Breitensee. Bei strahlendem Sonnenschein hatte die neue Pfarreiengemeinschaft ein großes Fest gefeiert, das im Laufe des Tages rund 2000 Gäste nach Ipthausen zog. Von den einzelnen Ortschaften waren dazu die Gläubigen in Prozessionen nach Ipthausen gezogen, um hier Festgottesdienst zu feiern, der entsprechend gestaltet war.

Neben dem Domvikar waren Pfarrer Karl Feser, Altpfarrer Linus Eizenhöfer, Kaplan Artur Fröhlich, Diakon Rudi Reuter und der evangelische Pfarrer Lutz Mertten am Altar. Schon allein in der Zusammensetzung der Musikkapelle und des Chores zeigte sich die künftige Gemeinschaft, denn hier spielten und sangen sie aus allen Ortschaften mit. Kein Wunder, daß Festprediger Domvikar Paul Weismantel von den Grabfeldern begeistert war. Beeindruckt hatten ihn auch die Wallfahrten an denen Eltern mit Kinderwägen ebenso zu sehen waren wie Rollstuhlfahrer. Echte Brückenbauer seien die Grabfelder, sagte der Domvikar. Er verwies darauf, daß es um Brücken von der Gegenwart in die Zukunft, von einem Menschen zum anderen, von der Traurigkeit zur Freude von der Zeit in die Ewigkeit gibt. Diese künftige Gemeinschaft kam auch im Brückenlied zum Ausdruck, wo auf tiefe Gräben verwiesen wurde, die man so überwinden kann. Im Rahmen des Festgottesdienstes wurde symbolisch auch eine Brücke gebaut, deren Einzelteile aus den einzelnen Pfarreien kamen.

In seiner beeindruckenden Predigt ging der Domvikar auf die neue Pfarrgemeinschaft ein und meinte, daß trotz dieses Zusammenschlusses die Kirche im Dorf bleibt. Wichtig nannte er den Blick über den Kirchturm hinaus. Er bezog sich dabei auf ein Brückenbild im „Kirchenheft“ zum Gottesdienst, in dem eine Brücke, darüber die jeweiligen Kirchtürme der einzelnen Pfarreien zu sehen waren. Mit gutem Willen und Weitblick könnten jedoch viele Schwierigkeiten überwunden werden. Viel sei erreicht worden in den vergangenen Jahren, damit auch weiterhin die Menschen im Glauben zusammen finden. Viele hätten diesen Brückenbau erlebt. Spannend sei solch ein Brückenbau, vor allem, wenn es um Brücken zwischen den Menschen geht.

Der Prediger nahm dabei als Beispiel Brautpaare, die aus Familien kommen, die oftmals sehr verschieden sind. Die einen würden über Probleme spreche, andere sie unter den Teppich kehren. Weismantel berichtete von einer Pfarrhausfrau, die ihm einmal gesagt habe, daß sie in ihrer Familie nie gelobt wurde, „weil Lob den Charakter verdirbt.“ Dabei sei Lob sehr wichtig, auch in der neuen Pfarreiengemeinschaft. Über die Brückengemeinschaft Grabfeld finden Menschen zusammen, kommen in Kontakt auch mit Gott, sprechen über Leben und Glaube. Mitte einer jeden Gemeinschaft müsse aber Christus selbst sein. Gott sei es, der den Menschen das Leben eingehaucht habe, auch den Pfingstgeist. Domvikar Paul Weismantel ging auf die aktuelle Lage in der katholischen Kirche ein und sprach Reformen an. „Neinsagen an der richtigen Stelle ist sehr wichtig,“ stellte er fest. Gerade heute sei es wichtig, Brücken zubauen und einen gemeinsamen Weg in die Zukunft zu gehen. Die Kirche sollte sich nicht nur mit sich beschäftigen, sondern Weitblick zeigen. „Oftmals fährt sie so nämlich Volldampf im Leerlauf,“ sagte der Prediger. Wichtig sei der Glaube, der eine heilende Kraft hat, damit Kinder und junge Menschen erfahren, welch Quelle des Trostes dieser Glaube ist.

Um das Thema „Brückenbau“ rankten sich denn auch Lesung und vor allem die einzelnen Lieder. Bei der Gabenprozession brachten die Pfarrgemeinderäte Symbole der jeweiligen Ortspatrone zum Altar. Eyershausen: Hacke und Rechen, weil der Heilige Wendelin gerne in der Natur lebte, Breitensee: Ein Gesangbuch weil der Ortspatron St. Michael die Seelen mit Gott verbindet. Herbstadt: Ein Kreuz, das für das Patroziniumsfest Kreuzerhöhung steht, Althausen: Eine Kinderbibel weil die Ortspatronin, die Heilige Magdalena Kindern Zeugnis der Hoffnung gab. Ipthausen: Das Jahrbuch der christlichen Familie, weil das Patronat „Mariä Geburt“ ist. Spitalpfarrei Bad Königshofen: Ein Brot, weil die Heilige Elisabeth sich um Arme und Kranken kümmerte. Ottelmannshausen: Kelch mit Wein: Erinnert wurde an Ortspatron Laurentius, der mit Gütern der Kirche die Armen unterstützte. Merkershausen brachte einen Mantel, weil St. Martin der Kirchenpatron ist und Bad Königshofen hatte Rosen dabei. Hier ist die Muttergottes die Kirchenpatronin und sie mit „Rosen“ verglichen wird. (hf) +++


Ein historischer Moment: Domvikar Paul Weismantel überreicht die Urkunde an die einzelnen Pfarreien, die durch ihre Pfarrgemeinderäte vertreten waren. Mit ihm gratulierte auch Pfarrer Karl Feser.

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