KLINIKUM für Schwerverletztenversorgung im Traumanetzwerk Osthessen zertifiziert

Schwere Unfälle können ungeplant und unvorhersehbar jeden Menschen treffen. Starke Verletzungen an Kopf, Brustkorb, Schulter, Hüfte oder Knie führen dabei oftmals zu schwerwiegenden Beeinträchtigungen. Entscheidend für das Überleben und die Lebensqualität des Patienten nach einem schweren Unfall ist die schnelle, strukturierte und umfassende Behandlung. Um dies flächendeckend rund um die Uhr unter optimalen Qualitätsmaßstäben zu gewährleisten, hat die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie das Projekt Traumanetzwerk etabliert. Die hieran teilnehmenden Krankenhäuser müssen hohe Qualitätsrichtlinien erfüllen und sind in einer Region untereinander vernetzt.

Der Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie des Klinikums Fulda, Priv.-Doz. Dr. Martin Hessmann, ist Mitbegründer und Sprecher des Traumanetzwerks Osthessen, zu dem sich neben dem Klinikum Fulda weitere sieben Kliniken in der Region zusammengeschlossen haben und nun zertifiziert wurden: Klinikum Bad Hersfeld als regionaler Traumaversorger sowie die Kliniken in Gelnhausen, Schlüchtern, Lauterbach, Hünfeld, Rotenburg und das Herz-Jesu-Krankenhaus als lokale Traumazentren.

Der Ausdruck ´Trauma´ beschreibt in der Medizin eine Verletzung oder Wunde des Körpers. Der sogenannte Traumapatient profitiert von der Mitgliedschaft seines Krankenhauses im Traumanetzwerk, da er in einer Klinik behandelt wird, welche optimal auf die Versorgung von Verletzten und Schwerverletzten vorbereitet ist. Traumaversorgung auf höchstem NiveauDas Klinikum Fulda wurde als überregionales Traumazentrum und somit als Zentrum der Maximalversorgung zertifiziert. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass Patienten jeden Lebensalters und jeder Verletzungsschwere eine Traumaversorgung auf höchstem Niveau bekommen: diese erfolgt vom Zeitpunkt der Aufnahme über die komplette Behandlung, ggf. Operation hinaus bis hin zur endgültigen Rehabilitation.

Im Klinikum Fulda erwartet den Patienten ein Team unterschiedlicher Fachdisziplinen, wie Unfallchirurgen, Viszeralchirurgen sowie Neurochirurgen, Radiologen, Intensivmediziner und Anästhesisten, welches interdisziplinär die Erstbehandlung des Schwerverletzten übernimmt. Zudem werden Patienten mit umfassenden oder auch sehr spezifischen Verletzungen, wie Rückenmarksverletzungen, die in den umliegenden Krankenhäusern nicht versorgt werden können, ins Klinikum Fulda verlegt. „Im Klinikum Fulda wird generell kein Traumapatient abgelehnt. Zudem stehen wir als einziges Krankenhaus der Maximalversorgung der Region den übrigen teilnehmenden Kliniken regelmäßig beratend zur Seite“, erläuterte Priv.-Doz. Dr. Hessmann.

Hohe QualitätsanforderungenDie Qualitätsanforderungen zur Zertifizierung des Traumanetzwerks Osthessen definieren u.a. die Ausstattung der OP-Säle und des Schockraums, die Verfügbarkeit eines Computertomographen (CT), die Möglichkeit der Versorgung von schweren schädelhirnverletzten Unfallopfern sowie die Standardisierung der Behandlungsabläufe. Insbesondere die fachliche Qualifikation und ausgedehnte Erfahrungen in der Behandlung von schwerverletzten Patienten gelten als wichtiges Qualitätsmerkmal. Auch die verbesserte, effektivere Kommunikation mit den übrigen am Traumanetzwerk teilnehmenden Kliniken sowie die kürzeren Wege kommen letztlich dem Patienten zu Gute. „Im Klinikum Fulda gab es bereits gute Strukturen und Abläufe. Wir haben diese jedoch optimiert, so dass wir die Anforderungen erfüllt haben und zertifiziert werden konnten - dadurch sind die Voraussetzungen geschaffen, dass wir zukunftsfähig bleiben“, so Dr. Hessmann weiter.

Drei Traumanetzwerke in Hessen

In Hessen wurden insgesamt drei Traumanetzwerke zertifiziert: Traumanetzwerk Mittel-, Ost- und Südhessen. Damit ist Hessen das erste Bundesland, das flächendeckend und vollständig für eine landesweite optimale Behandlung von Schwerverletzten zertifiziert wurde. +++